In den sozialen Medien kursieren Bilder, die zeigen, wie ein Pony in der Reitschule im belgischen Peer von einem Reitlehrer misshandelt wird. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Und auch die Stadt zog Konsequenzen…

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Es ist ein kurzes Video, das schockiert: Ein Reitlehrer hat ein kleines Pony am Zügel. Auf dem Pony, das Fudge heißen soll, sitzt zuerst ein kleines Mädchen. Nach wenigen Sekunden springt sie ab, läuft weg. Als wüsste sie, was jetzt kommt… Der Reitlehrer hat die Zügel fest in der linken Hand. In der rechten Hand hat er eine Gerte. Damit schlägt er immer wieder mit voller Wucht auf das Pony ein.

Die Aufnahmen wurden in den sozialen Medien hochgeladen – und sorgten innerhalb kürzester Zeit für einen Aufschrei. Sofort schalteten sich die Behörden ein: "Aufgrund möglicher Tatbestände von Tierquälerei in Peer haben das Umweltamt, das Tierschutzamt und die Polizeizone Kempenland mehrere Gutachten erstellt, die nun an die Staatsanwaltschaft Limburg weitergeleitet wurden. Die Ermittlungen zu möglichen Verstößen gegen das Tierschutzrecht werden unter der Leitung des Tierschutzreferenzrichters weitergeführt", erklärt Presserichter Bruno Coppin von der Staatsanwaltschaft Limburg laut "GVA".

Schon vorher Beschwerden über Reitlehrer

Kaum zu glauben: Es soll schon vorher mehrfach Beschwerden gegeben haben. "Ich bin froh, dass jetzt alles ans Licht kommt", so ein Zeuge laut "GVA". Die Stadt Peer hat bereits Konsequenzen gezogen: Sie leitete das Verfahren zur Kündigung des Konzessionsvertrags mit der beteiligten Reitschule ein.

Mittlerweile muss die Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungen führen. Denn: Der Reitlehrer, der in dem Video zu sehen ist, wurde massiv bedroht. Es "stellte sich heraus, dass die Bilder, die in zahlreichen Foren geteilt wurden, nicht nur zu Empörung geführt haben, sondern auch zur Äußerung konkreter und ernsthafter Drohungen, über soziale Medien, aber auch direkt an die Person gerichtet, die auf den Bildern zu sehen ist. Angesichts der Schwere dieser Drohungen wurde eine strafrechtliche Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen das Gesetz über elektronische Kommunikation eingeleitet", so Presserichter Coppin.

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Einen ähnlichen Skandal gab es vor einem Jahr in der "Saddington Riding School and Livery" in Saddington in der Nähe von Leicester. Auch da zeigte ein Video, wie eine Reitlehrerin auf ein Pferd einschlägt – mit einer Springstange! Für die Reitlehrerin war das damals kein Problem: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies als Missbrauch eingestuft werden soll – aber ein Schlag von einer Peitsche wäre in Ordnung!?"  © Pferde.de

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