Ein seltenes weißes Tiger-Baby wurde unter Mülltonnen hinter einem Zoo in Athen gefunden. Jetzt versuchen Tierärzte verzweifelt, das Leben der kleinen Tiger-Lady zu retten.
Welche Menschen sind zu solchen Gräueltaten fähig? Ein unschuldiges, weißes Tiger-Baby wurde von Unbekannten unter Mülltonnen hinter einem Zoo in Athen entsorgt. Weggeworfen wie Müll. Eine Reinigungskraft hatte den etwa drei Monate alten weißen Tiger zufällig entdeckt. Das Baby war schwer unterernährt, dehydriert und völlig verängstigt. Jetzt versuchen Tierärzte verzweifelt, das Leben des seltenen Tigers zu retten. Aber es steht schlecht um die kleine Lady. Tierärztin Noi Psaroudako sagte erschüttert: "Als ich das Jungtier zum ersten Mal sah, konnte ich nicht glauben, was ich da vor mir sah. Ich konnte wirklich nicht glauben, dass sich ein Tier in einem solchen Zustand befindet."
Jetzt liegt die kleine Tiger-Dame auf der Krankenstation des Zoos. Jean-Jacques Lesueur, Leiter des "Attica Zoological Parks" in Athen beschreibt die Gesundheit des erst drei Monaten alten Tiger-Babys wie folgt: "Die Röntgen-Bilder zeigen, dass sie an einer stoffwechselbedingten Knochenerweichung leidet. Das liegt vermutlich an dem falschen Futter, das sie bekommen hat. Außerdem hat sie einen Vitamin- und Nährstoffmangel."
Polizei vermutet illegalen Wildtierhandel
Kameraaufnahmen zeigen, wie ein Auto gegen Mitternacht des Vortages an die Mülltonnen heranfährt und die kleine Raubkatze dann vermutlich ablädt. Anhand der Nummernschilder versucht die örtliche Polizei jetzt, die Täter ausfindig zu machen. Es wird vermutet, dass der kleine weiße Tiger Opfer von illegalem Wildtierhandel geworden ist.
"Leider ist der illegale Wildtierhandel in Griechenland nichts Neues", erklärt Maria Ganotti, Leiterin der griechischen Tierrettungsorganisation "ANIMA". Weiter sagt die Tierschützerin: "Normalerweise kommen sie von Einreiseorten wie der Türkei oder Zypern. Aber Griechenland hat sich zu einem Einfallstor für den Rest Europas entwickelt."
Weiße Tiger sind in der freien Natur ausgestorben
Die letzten frei lebenden weißen Tiger wurden 1958 erlegt. Schätzungsweise leben heute nur noch 300 der großen Raubkatzen weltweit. Sie sind nur noch in Zoos, Serengeti-Parks oder Shows, wie einst in den Shows von Siegfried und Roy in Las Vegas, zu sehen.
Die weißen Tiger sind eine sehr seltene Variante des Bengal-Tigers. Die meisten sind Nachkommen eines einzigen, männlichen Tigers, den man 1951 in Indien gefangen und zur Zucht eingesetzt hat. Sie sind somit keine eigene Unterart oder eigene Rasse. Neben der weißen Fell-Färbung sind blaue Augen, eine rosa Nase und rosa Ballen unter den Tatzen charakteristisch für die geschmeidigen Raubkatzen.
Das Überleben eines jeden Tigers ist extrem wichtig und trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Die größte Raubkatze der Welt ist stark gefährdet und nur noch etwa 3900 der faszinierenden Tiere streifen durch die wenig verbliebenden Wälder Asiens.
Der Zoo von Athen beherbergt diese Tierart nicht, daher wandert das weiße Tiger-Baby nach ihrer vollständigen Genesung in eine Auffangstation für Wildtiere. Viele Tierschutzorganisationen haben sich dafür bereits bei dem Zoo gemeldet und ihre professionelle Hilfe angeboten. © Deine Tierwelt
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