Ein TV-Team wollte die Zerstörung filmen, die ein Tornado in einer Kleinstadt in Texas angerichtet hat. Doch daraus wurde eine Rettungsaktion für eine unter den Trümmern eines Hauses begrabene Fellnase.
Jedes Jahr ab März beginnt je nach Region die Tornado-Saison in den USA. Dann ziehen die Wirbelstürme bis August entlang der "Tornado Alley" und hinterlassen oftmals ein Bild der Zerstörung. Ein Tornado kann Geschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometern pro Stunde erreichen. Damit sind Tornados die schnellsten und gefährlichsten Winde der Welt.
Sein Name kommt aus dem Spanischen, das Verb "tornar" bedeutet: (sich) drehen. In der Karibik, in Florida und im Golf von Mexiko heißen die Wirbelstürme Hurrikane, im Indischen Ozean und im südlichen Pazifik nennt man sie Zyklon. Trotz der unterschiedlichen Namen, eines haben diese Naturgewalten gemeinsam: Wo sie auf bewohntes Land treffen, hinterlassen sie Leid, Chaos und Zerstörung.
Neben Oklahoma, Kansas, Nebraska, South Dakota, Iowa, Missouri ist auch Texas Teil der "Tornado Alley". Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 175 Kilometern pro Stunde traf ein EF-1 Tornado ("mittlere Zerstörungskraft") kürzlich die Kleinstadt Laguna Heights in Texas.
Tornado zerstört Kleinstadt in Texas
Eine Person starb, zehn weitere wurden zum Teil schwer verletzt, dutzende Häuser wurden zerstört. Wie nach solchen Katastrophen üblich, eilte auch nach diesem Sturm ein TV-Team des Senders "ABC News" in die Kleinstadt, um vor Ort von den Auswirkungen des Tornado berichten zu können. Doch während das Team das Equipment aufbaute, hörten die Mitarbeitenden ein herzzerreißendes Hunde-Jaulen.
Vierbeiner unter zertrümmertem Schuppen gefunden
Die Quelle des Jaulens fanden die Reporter unter einem völlig zerstörten Schuppen. Ein Hund war unter den Trümmern des Gebäudes gefangen. Sofort rief das TV-Team den örtlichen Tierschutz an. Doch anstatt auf die Ankunft der Beamten zu warten, ergriff der Tontechniker Jim Gower eine Schaufel und begann beherzt, damit ein Loch zu graben.
Nach kurzer Zeit war dies bereits so groß, dass eine völlig verängstige Fellnase ihren Kopf aus dem Fundament des Hauses strecken konnte. Doch der kleine Vierbeiner zögerte, ganz aus dem Loch zu kriechen. Zu groß war seine Angst, nachdem der Tornado innerhalb von Minuten das bisherige Leben der Fellnase so brutal auf den Kopf gestellt hatte.
Der Tontechniker versuchte, den Vierbeiner zu beruhigen, indem er ihm um die Schnauze und die Ohren streichelte und ihn mit einem Fleisch-Leckerli fütterte. Dankbar reagiert die Fellnase und fraß aus der Hand des Zweibeiners. Schließlich konnte Gower den kleinen Vierbeiner damit ganz aus dem Erdloch herauslocken. – So groß war dessen Verlangen nach weiteren "Slim Jim"-Fleischsnacks.
Der Tontechniker nutzte die Situation aus, nahm die Fellnase an die Leine und führte sie zu den mittlerweile eingetroffenen Beamten des örtlichen Tierschutzes. Gemeinsam verluden sie das tapfere Kerlchen in eine Transportbox, um ihn anschließend an seine Besitzer zu übergeben. Zu Recht können Gower und das Fernseh-Team stolz auf sich sein. Haben sie doch der kleinen Fellnase viele weitere Stunden gefangen unter Trümmern erspart. – Wenn sie nicht sogar durch das sofortige Eingreifen das Leben des Vierbeiners gerettet haben. © Deine Tierwelt
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