Jänschwalde/Cottbus (dpa) - Die Lausitz braucht mit dem Ausstieg aus der Kohle attraktive Arbeitsplätze, Fachkräfte und junge Menschen, die in der Region bleiben und sich ausbilden lassen wollen. Das Energieunternehmen Leag und die Deutsche Bahn haben nun einen großen Schritt dafür getan.

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Beide Unternehmen wollen in den kommenden Jahren bei der Ausbildung von Fachkräften stärker zusammenarbeiten und haben dafür einen weiteren Ausbildungspakt geschlossen. Künftig werden Bahn und Leag die Ausbildungsstätte am Leag-Kraftwerk in Jänschwalde gemeinsam nutzen. Bereits am vergangenen Montag (29. August) begannen den Angaben zufolge 100 junge Männer und Frauen mit ihrer Ausbildung für Jobs bei der Bahn in Cottbus, 60 davon in der Ausbildungswerkstätte in Jänschwalde.

Die Bahn baut in Cottbus ihr größtes Instandhaltungswerk für ICE-4-Züge. Es soll 2026 fertig sein. Insgesamt 1200 Industriearbeits- und Ausbildungsplätze sollen entstehen. Etwa 100 Leag-Beschäftigte werden in diesem Jahr ein Angebot für einen Arbeitsplatz dort erhalten, darunter Industriemechaniker und Elektroniker. Bislang haben nach Bahn-Angaben 37 junge Menschen nach ihrer Ausbildung bei der Leag im DB-Werk eine Arbeit bekommen.

Bayerns Handwerk hat noch 5800 Ausbildungsplätze offen

In den kommenden Tagen beginnen 20.623 junge Leute ihre Ausbildung im bayerischen Handwerk. "Im Vorjahresvergleich ist das ein Minus von 1,1 Prozent", teilte der Handwerkskammertag in München mit. In den Lehrstellenbörsen der bayerischen Handwerkskammern seien noch rund 5800 Ausbildungsangebote offen.

Auch in den nächsten Wochen und Monaten sei der Start in eine handwerkliche Berufsausbildung möglich: "Lehrverträge können noch weit nach dem 1. September geschlossen werden", sagte Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl. Rund 130 Ausbildungsberufe böten einen krisensicheren Einstieg ins Berufsleben: "Nach der Ausbildung können sie als Fachkraft im Unternehmen arbeiten, sich über Fortbildungen als Betriebsleitung qualifizieren, ein eigenes Unternehmen gründen oder einen bestehenden Betrieb übernehmen." In den kommenden fünf Jahren suchten 22.300 Firmen im Freistaat eine neue Chefin oder einen neuen Chef.

Luftretter bilden zum Berufshubschrauberpiloten aus

Für die ersten Flugschüler an der Akademie der DRF Luftrettung hat die Ausbildung zum Berufshubschrauberpiloten begonnen. Mit dem zweijährigen Kurs unter dem Motto "vom Fußgänger zum Berufshubschrauberpiloten" komplettiere die Akademie das Angebot ihrer Flugschule, teilte die DRF Luftrettung mit. Als Trainingshubschrauber am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Rheinmünster diene eine nagelneue, rot-weiße Robinson 44 Raven II. Die kleine, einmotorige Maschine sei für Übungszwecke optimal.

Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt bei Stuttgart ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. An 29 Stationen in Deutschland fliegen die Helferinnen und Helfer mit mehr als 50 Hubschraubern zum Beispiel Verletzte zu Krankenhäusern oder von Klinik zu Klinik. Darüber hinaus holt die DRF Luftrettung mit eigenen Ambulanzflugzeugen Patientinnen und Patienten aus dem Ausland zurück. Im vergangenen Jahr leistete sie den Angaben nach 38.076 Einsätze. Das waren vier Prozent mehr als im Vorjahr (36.586). Rund 190 Piloten, 650 Ärzte, 185 Notfallsanitäter und 150 Techniker zählen zum Team.

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