Das Thema Abnehmen ist immer wieder in aller Munde, so auch jetzt am Anfang des Jahres. Warum also nicht gleich das Thema zum Beruf machen? Da Deutschland weiterhin mit den überzähligen Kilos kämpft, scheint der Bedarf an Experten in Sachen Ernährung und Diät immer größer zu werden.

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Doch ganz so einfach ist es nicht. Wer als Ernährungsberater erfolgreich sein will, braucht eine fundierte Ausbildung. Eine kleine Fortbildungsmaßnahme reicht in der Regel nicht.

Zwar gibt es auf dem Weiterbildungsmarkt verschiedenste Angebote zum Thema Ernährungsberatung, aber Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik ist kritisch: "Wer zum Beispiel ein sechswöchiges Seminar über Ernährungsberatung besucht, kann nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammenarbeiten."

Absolventen von Schnellkursen sind also auf Kunden angewiesen, die Beratungsleistungen aus eigener Tasche bezahlen. "Das ist natürlich ein Wettbewerbsnachteil. Trotzdem kann sich jeder - auch mit einer noch so kurzen Fortbildung - Ernährungsberater nennen, da dieser Begriff nicht gesetzlich geschützt ist." Morlo weiß aber, dass es ohne Kassenzulassung viel schwieriger ist, erfolgreich zu sein, als mit staatlicher Anerkennung.

Ernährungsberater: Das Fachwissen zählt

"Nur zwei Berufsgruppen können mit den Krankenkassen direkt abrechnen: Diätassistenten und jene Ökotrophologen, die in ihrem Studium den Schwerpunkt auf Ernährung und Diätetik gelegt haben", berichtet Morlo. Voraussetzung ist also entweder eine dreijährige Ausbildung oder ein Bachelor- beziehungsweise Masterstudium.

Außerdem müssen Diätassistenten regelmäßig an zertifizierten Weiterbildungen teilnehmen. Diese Zertifikate ermöglichen ihnen nicht nur die Zusammenarbeit mit Krankenkassen, sie bringen ihnen auch größeres Fachwissen und mehr Prestige. Und das ist natürlich auch im Wettbewerb um private Kunden ein Vorteil.

Außerdem haben Ökotrophologen und Diätassistenten gegenüber anderen Ernährungsberatern ein viel weiteres Feld an Beschäftigungsmöglichkeiten. Während den Ernährungsberatern ohne einschlägige Ausbildung nur die Freiberuflichkeit bleibt, finden Ökotrophologen und Diätassistenten Festanstellungen zum Beispiel in Kliniken, Reha-Einrichtungen oder Seniorenheimen.

"In Krankenhäusern arbeiten Diätassistenten meist in einer gehobenen Stellung in der Küche oder in der Patientenberatung", erklärt Morlo. Dabei bieten sie sowohl Einzelberatung auf Station an als auch Gruppenschulungen und Kochkurse, zum Beispiel für Patienten mit Diabetes. Deshalb spielt im Krankenhaus das medizinische Fachwissen und die ständige Fortbildung auch eine zentrale Rolle.

Diätassistenten müssen kochen können

"Um Patienten optimal beraten zu können, muss ich nicht nur wissen, welche Inhaltsstoffe zum Beispiel 100 Gramm Petersilie haben, sondern ich sollte Speisen auch selbst zubereiten können. Und genau das lernen Diätassistenten in ihrer Ausbildung", betont Morlo, die selbst Diätassistentin ist.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sich für gut qualifizierte Ernährungsberater in Fitnessstudios oder in Firmen, die diätetische Lebensmittel herstellen. Auch in Fachverbänden können sie arbeiten. "Journalistisch fortgebildete Ökotrophologen und Diätassistenten haben außerdem die Qualifikation, in Verlagen und Redaktionen ihr Fachwissen an die Leser zu bringen."

Auch wenn der Bedarf an Ernährungsberatern da ist, sieht Morlo die Zukunft nicht besonders rosig: "Uns fehlt eine Gleichstellung etwa mit den Physiotherapeuten. Das macht die Freiberuflichkeit oft nicht einfach!" Wer sich also als Ernährungsberater selbständig macht, braucht deshalb einen guten Draht zu Krankenkassen und ein hervorragendes Verhandlungsgeschick, um an Aufträge zu kommen. "Er muss viel Zeit und Geduld ins Networking stecken."

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