Hamburg - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Muss man für alle Arbeitsschritte die Zustimmung von Vorgesetzten einholen und die Arbeit bis ins kleinste Detail dokumentieren, kann das viel Zeit kosten.
Denn wer permanent damit beschäftigt ist, zu berichten, was gerade wo mit wem besprochen wurde, wird ständig unterbrochen, so die Karriereberaterin und Diplom-Psychologin Ragnhild Struss in einem Blogbeitrag. Übermäßig viele Rückfragen der Vorgesetzten ließen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem oft an sich selbst zweifeln.
Sie rät Beschäftigten, die sich mehr Freiheiten im Job wünschen, nicht zu warten, bis man gefragt oder überprüft wird - sondern selbst die Initiative zu ergreifen. Das könne man etwa tun, indem man ungefragt kleine Statusberichte schickt. Im besten Fall entwickeln Vorgesetzte nach einer Weile das Gefühl, dass sie sich verlassen können - und die Frequenz des Einmischens wird geringer, so Ragnhild Struss.
Regelmäßige Termine einplanen und klare Ziele vereinbaren
Von Diskussionen darüber, wer in den kleinsten Details des Vorgehens Recht hat, rät Ragnhild Struss hingegen ab. Das könne die "Kontroll-Notwendigkeit" der Vorgesetzten noch verstärken.
Belastet Sie das Thema, empfiehlt die Psychologin, das offene Gespräch mit der Führungskraft zu suchen. Dort können Sie in "Ich-Botschaften" formulieren, was das übermäßige Kontrollieren in Ihnen auslöst, wie es sich negativ auf Arbeitsmotivation und -ergebnisse auswirkt.
Kompromisse könnten dann etwa gefunden werden, indem man zusagt, bei Problemen oder Schwierigkeiten sofort auf die Führungskraft zuzukommen. Und indem man regelmäßige Termine vereinbart, zu denen alle wichtigen Informationen zu laufenden Aufgaben und Projekten aufbereitet werden.
Außerdem sinnvoll: Gemeinsam mit den Vorgesetzten klar definieren, welches Ziel in welcher Zeit und gegebenenfalls mit welchen Mitteln verfolgt werden soll - und die Vereinbarung schriftlich festhalten. © dpa
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