Vieles kann er besser als ein echter Freund und wer ihn hat, ist nie allein. Eltern müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie bemerken, dass ihr Kind einen Gefährten hat, den niemand sehen kann.

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Niemand kann ihn sehen, doch das Kind fährt zusammen mit ihm Bobbycar. Er sitzt mit am Tisch oder packt seinen Rucksack für den Kindergarten - der unsichtbare Freund Ihres Kindes. "Die meisten Kinder haben für eine gewisse Zeit einen Freund, der hinter den Wänden wohnt, allein in der Fantasie des Kindes. Doch die wenigsten Eltern bekommen davon etwas mit", sagt Erziehungsberater und Autor Jan-Uwe Rogge.

Dem imaginären Freund erzählt das Kind eine ganze Menge: Sehnsüchte, Wünsche, Fantasien. "Er ist toll, weil er einfach immer zuhört und da ist. Das kann er besser als ein echter Freund." So erklärt Rogge die Beliebtheit des fiktiven Trösters, Beschützers und Helfers, den er für wichtig und notwendig hält.

Fantasiefreund kehrt später manchmal zurück

Eltern müsse das nicht beunruhigen, weder wenn sie davon wissen, noch wenn sie davon nichts wissen, beruhigt Rogge. Der unsichtbare Freund taucht laut dem Erziehungsexperten häufig zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr auf und verschwindet auch wieder - spätestens im ersten Schuljahr. Manchmal, aber eher selten, komme er in der Pubertät noch einmal wieder.

"Am besten ist es, das nicht als Spinnerei abzutun."

Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge, wie Eltern am besten auf einen Fantasiefreund reagieren

Oft sei es Rogge zufolge eine Leinwand im Kino oder ein Film, aus dem der Fantasiefreund ins Leben des Kindes entspringt. Man müsse sein Kind nicht mit diesem Thema löchern, aber wenn es selbst von dem Freund berichtet, können sich Eltern öffnen. "Am besten ist es, das nicht als Spinnerei abzutun, sondern neugierige Fragen zu stellen: Wo wohnt denn dein Freund? Wie sieht er aus? Und wann kommt er gern?", rät Rogge. (dpa/af)

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