Junge möchte keine Hausaufgaben machen, Mutter ist frustriert
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Bei der Einschulung sind meist alle Erstklässler hoch motiviert, was das Lernen angeht. Hausaufgaben werden in der Regel problemlos erledigt. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto unmotivierter werden viele Kinder. Leistungs- und Zeitdruck sorgen dafür, dass sie immer weniger Lust auf Schule und Hausaufgaben haben. Wir verraten Ihnen, mit welchen Tricks Sie Ihr Kind motivieren können.
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Das richtige Lernumfeld schaffen
Zunächst einmal ist es sehr wichtig, wie das Lernumfeld Ihres Kindes gestaltet ist, also wo es seine Hausaufgaben erledigt. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind in einer möglichst reizarmen Umgebung lernen kann. Spielsachen sollten nicht in Reichweite beziehungsweise Sichtweite sein. Auch Fernseher, Radio oder laute Geschwister sind nicht gerade förderlich beim Lernerfolg.
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Eine ruhige Ecke im Kinderzimmer oder an einem anderen Ort in Ihrem Zuhause kann Ihrem Kind helfen, sich besser zu konzentrieren. Jede Quelle der Ablenkung sollten Sie aus dem Weg schaffen.
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Umfeld auf die individuellen Bedürfnisse anpassen
Da allerdings jedes Kind anders ist, kann es durchaus sein, dass Ihr Kind besser lernt, wenn es nicht starr am Schreibtisch sitzt, sondern gemütlich auf dem Boden, auf einem schönen Teppich oder Sitzkissen. Auch können Musik und Hörspiele beim Erledigen von leichten oder kreativen Aufgaben wie Malen und Ausschneiden förderlich sein.
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Beachten Sie auch, dass es Kinder gibt, vor allem jüngere Grundschüler, die ungern alleine sind. Diese Kinder werden sich allein am Schreibtisch in ihrem Zimmer schnell einsam und isoliert fühlen. Sie werden womöglich auch immer öfter einen Vorwand finden, damit sie aufstehen und ihre Eltern etwas fragen können.
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Das führt zu einer Unselbstständigkeit, die rein aus dem Problem entsteht, dass das Kind nicht gern alleine sein möchte. Doch dafür gibt es eine simple Lösung: Lassen Sie Ihren Nachwuchs neben sich lernen. Betonen Sie aber, dass Sie nicht ständig unterbrochen werden möchten. Lassen Sie Ihr Kind seine Fragen sammeln und nach gewissen Zeitabständen darf es sie stellen.
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Auch der Zeitpunkt ist entscheidend
Neben einer guten Lernumgebung ist die richtige Uhrzeit entscheidend. Bei vielen Kindern ist es sinnvoll darauf zu bestehen, dass Sie spätestens eine Stunde nach der Schule gleich ihre Hausaufgaben erledigen. Denn sind sie zu lange "raus", werden sie schwerer wieder in den Lernmodus hineinfinden. Aber auch hier gibt es wie immer Ausnahmen - je nach Typus Ihres Kindes.
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Vielleicht gehört Ihr Kind zu den Menschen, die ein Nachmittagstief erleben und erst wieder am Abend auf Hochtouren kommen und leistungsfähiger sind. Zwingen Sie Ihr Kind nicht entgegen seines Biorhythmus zu handeln, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Aber bestehen Sie darauf, dass die Hausaufgaben tatsächlich zu der vereinbarten Uhrzeit erledigt werden. Dabei hilft Folgendes ...
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Einen "Vertrag" ausmachen
Wenn Sie Bedenken haben, ob sich Ihr Kind tatsächlich am Abend besser konzentrieren kann und sich an die vereinbarte Zeit am Abend hält, könnten Sie einen Hausaufgabenvertrag aufsetzen. Mit diesem Vertrag zeigen Sie Ihrem Kind, was freie Entscheidungen mit Verantwortung zu tun haben.
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Im Vertrag sollte konkret festgehalten werden, dass Ihr Kind für einen Monat das Versprechen abgibt, sich beispielsweise jeden Abend nach dem Abendessen an seine Hausaufgaben zu setzen und diese zu erledigen. Merken Sie, dass Ihr Kind mit dieser Freiheit überfordert ist und die Hausaufgaben nicht erledigt werden, so geht das Zepter bis zum Ende des Monats an Sie zurück.
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Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es klappen könnte, dass es sich selbst motiviert und an die Hausaufgaben erinnert. Und stellen Sie in Aussicht, dass es im nächsten Monat wieder einen neuen Vertrag gibt, bei dem Ihr Kind die Uhrzeit zum Lernen aussuchen kann.
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Über Konsequenzen sprechen
Gerade bei jüngeren Kindern in der Grundschule hilft es, wenn Sie mit ihm über das Thema Zeit sprechen und welche Konsequenzen es hat, wenn die Hausaufgaben nicht am frühen Nachmittag erledigt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie solange nachhaken und nerven müssen, bis die Hausaufgaben gemacht sind. Und dass es sich entspannter spielen lässt, wenn keine Aufgaben mehr warten.
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Erklären Sie Ihrem Kind außerdem, dass die Verantwortung bezüglich der Hausaufgaben bei ihm liegt. Die Hausaufgaben sollten Schüler nicht für die Eltern erledigen, sondern für sich selbst. Wenn, dann müssen sie sich vor dem Lehrer verantworten und es mit ihm klären, warum die Hausaufgaben nicht erledigt wurden. Das schreckt viele Schüler ab.
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Richtige Antworten nicht einfach vorsagen
Wenn Ihr Kind bezüglich der Hausaufgaben eine Frage hat, so geben Sie nicht sofort die richtige Antwort vor. Versuchen Sie es durch Hinweise auf die korrekte Lösung zu bringen. So können Kinder auf sich selbst stolz sein, wenn sie die Antwort aus eigenen Stücken gefunden haben. Vorgekautes Wissen ist nicht so nachhaltig im Gedächtnis wie selbst erarbeitete Antworten.
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Pausen einlegen
Die Konzentration bei Kindern geht verloren, wenn sie sich zu lange am Stück konzentrieren müssen. Das bedeutet konkret, dass sie Pausen benötigen, um danach wieder aufmerksamer lernen zu können. Frische Luft, ein bisschen Bewegung, ein Getränk oder ein kleiner gesunder Snack sind in diesen Pausen erlaubt.
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Gerade kleine Kinder bis circa sieben Jahren haben in der Regel eine Aufmerksamkeitsspanne von nur 15 Minuten. Mit steigendem Alter nimmt diese Zeitspanne zu, aber dennoch sind halbstündliche Pausen auch bei älteren Kindern empfehlenswert.
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Auch beim Thema Pausen sollten Sie Ihrem Kind die Verantwortung übergeben. Platzieren Sie zum Beispiel eine gut lesbare Uhr auf dem Schreibtisch Ihres Kindes und lassen Sie es seine Pausen selbst einteilen.
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Zusammenhänge erklären
Wenn sich Kinder für etwas wirklich interessieren, dann fällt das Lernen leichter, die Hausaufgaben erledigen sich fast wie von selbst. Versuchen Sie bei Ihrem Kind Interesse zu wecken, indem Sie erklären, welchen Bezug der Lernstoff zum wahren Leben hat.
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Natürlich ist es nicht immer einfach, die richtige Motivation zu finden, gerade wenn Sie selbst ungern an die Matheaufgaben aus Ihrer Schulzeit zurückdenken. Allerdings kann es durchaus helfen zu erwähnen, dass Biologie sehr nützlich ist, wenn jemand Arzt oder Tierarzt werden möchte. Versuchen Sie im Alltag Situationen zu finden, wo Sie den Lernstoff Ihres Kindes einbauen können.
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Wenn gar nichts geht: Zum Belohnungsprinzip greifen
Natürlich gibt es "harte" Fälle, bei denen alle soften Maßnahmen für Lernmotivation scheitern. Bei diesen Kindern funktioniert tatsächlich das Belohnungsprinzip. Dies ist auf unterschiedliche Weise möglich. Eine Option, um lernfaule Kinder zu motivieren, ist das "Sternesammeln". Vergeben Sie für jede erledigte Hausaufgabe oder für jede gute Note eine gewisse Anzahl an Sternen.
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Diese Sterne sollten idealerweise greifbar sein. Erstellen Sie mit Ihrem Kind beispielsweise ein Plakat, das Sie mit seinem Namen versehen und auf das Sie die verdienten Sternchen aufkleben. Dieses Plakat hängen Sie in das Kinderzimmer oder in die Küche und Ihr Nachwuchs kann sich jederzeit über seinen Punktestand informieren. Eine andere Idee wäre es, die Sterne an eine Schnur im Kinderzimmer aufzuhängen, wie im Bild zuvor zu sehen.
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Für eine vorab definierte Anzahl an Sternen gibt es eine kleine Belohnung. Oder Sie vereinbaren, dass es für eine größere Anzahl an angesammelten Sternen eine besondere Belohnung gibt, wie einen Ausflug zu einem Lieblingsziel Ihres Kindes. Viele Kinder finden sogar mehr Freude am Sammeln der Sterne, als am eigentlichen Einlösen.
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Eine Alternative bei dieser Stern- oder Punktesammelmethode ist die "Schatzkiste". Befüllen Sie eine Kiste mit verschiedenen kleinen Geschenken, die Sie mit Preisschildern, also der Anzahl der einzulösenden Sterne, versehen. Ihr Kind kann dann auf einen bestimmten "Schatz" hinarbeiten und motiviert sich so selbst beim Erledigen von Lernaufgaben.
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Drohungen sind meist nicht hilfreich
Klassisches Drohen ist beim Thema Motivation eher kontraproduktiv. Aber tatsächlich gibt es Kinder, gerade ältere, bei denen nichts mehr hilft außer "das Handy kommt weg" oder "kein Fernsehen", bis die Hausaufgaben erledigt sind. Wie immer ist das allerdings stark typabhängig.