Ob im eigenen Garten oder in der Natur – wenn du Brennnesseln ernten möchtest, solltest du dabei einiges beachten. In diesem Artikel erfährst du, wie du beim Pflücken der Heilpflanze richtig vorgehst.

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Brennnesseln sind oft als lästiges Unkraut bekannt, das schmerzhafte Verbrennungen verursacht, wenn man versehentlich ihre Blätter berührt. Dennoch ist die Brennnessel eine Pflanze mit einer unerwarteten Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorteilen. Du kannst die Brennnessel-Ernte nicht nur zu kulinarischen Zwecken nutzen, sondern auch zur Herstellung eines natürlichen Düngers oder Mittels zur Schädlingsbekämpfung.

Brennnesseln ernten: Darauf solltest du achten

Möchtest du Brennnesseln ernten, solltest du nicht einfach zugreifen. Denn bekanntermaßen kann es sehr schmerzhaft werden, wenn man die Pflanze mit bloßen Händen berührt. Die Blätter der Brennnessel sind über und über mit feinen Härchen bedeckt; brechen deren Köpfchen ab, tritt eine Flüssigkeit aus Histamin, Ameisensäure, Acetylcholin, Natriumformiat und Serotonin aus, die bei Kontakt mit der Haut zu Jucken und Quaddeln führen kann. Erntest du Brennnesseln, dann sind dicke Handschuhe neben einer gut geschärften Gartenschere das wichtigste Werkzeug.

Hast du keine eigenen Brennnesselpflanzen in deinem Garten, solltest du dich an den folgenden Orten auf die Suche nach ihr begeben:

  • an Waldrändern
  • in der Nähe von Seen, Bächen und Teichen
  • auf Wiesen
  • generell an halbschattigen Plätzen in der Natur

Vorsicht: Wächst die Brennnessel in der Nähe einer Straße oder eines Ackers, solltest du sie besser nicht ernten, da sie eventuell mit Schadstoffen und Düngemitteln in Kontakt gekommen ist.

Brennnesseln ernten: Die ideale Erntezeit

Theoretisch kannst du Brennnesseln ernten, sobald die Pflanzen groß und kräftig genug gewachsen sind. Das ist in der Regel zwischen April und September der Fall, weshalb sich dieser Zeitraum am besten zur Ernte eignet. Bis in den späten Herbst hinein kannst du dich an der essbaren Wildpflanze bedienen. Je nachdem, für welche Pflanzenteile du dich speziell interessierst, gibt es aber auch unterschiedliche Zeitfenster, in denen sich die Ernte am meisten lohnt:

  • Frische Blätter: Möchtest du besonders junge Blätter der Brennnessel ernten, solltest du das direkt nach dem Austrieb im April oder Mai tun.
  • Größere, kräftige Blätter: Ende April bis Juni treibt die Brennnessel in der Regel besonders große Blätter aus, die du ernten kannst.
  • Brennnesselblüten: Die zarten Blüten der Brennnessel zeigen sich erst im Juli, können dann aber bis zum September von dir geerntet werden.
  • Brennnesselsamen: Um die reifen Samen der Brennnessel zu ernten, musst du bis Ende September oder Anfang Oktober warten.

Tipp: Kräuter zu trocknen ist nur eine Möglichkeit, wie du Wildkräuter wie die Brennnessel auch nach dem Ernten lange haltbar machen kannst. Alternativ kannst du die Blätter auch einfrieren und später weiterverarbeiten.

Brennnessel ernten: So verwendest du die verschiedenen Pflanzenteile

Da alle Pflanzenteile der Brennnessel essbar sind, kannst du neben den Blättern auch die Blüten und Samen ernten. Die Brennnessel war die Heilpflanze des Jahres 2022. Sie steckt voller wertvoller Nährstoffe wie

Damit sich das Aroma und die Wirkstoffe der Pflanze nicht verflüchtigen, solltest du sie nach der Ernte immer so schnell wie möglich weiterverarbeiten.

  • Brennnesselblätter: Die Blätter der Brennnessel haben einen süßlichen Geschmack und lassen sich getrocknet sehr gut zu Brennnesseltee oder frisch zu einer Brennnesselsuppe verarbeiten.
  • Brennnesselsamen: Auch die Samen der Brennnessel stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und passen getrocknet zum Beispiel gut in dein morgendliches Müsli oder den Smoothie. Auch als Pesto-Basis oder im selbstgebackenen Nussbrot schmecken die eiweißhaltigen Samen.
  • Brennesselblüten: Die Blütenstände kannst du in der Regel gemeinsam mit den Blättern zum Beispiel in Suppen, Salaten oder als Spinatbeigabe verarbeiten. Probiere doch zum Beispiel mal einen Wildkräutersalat mit vielen selbst gesammelten Zutaten.

Auch im Garten lässt sich die Brennnessel weiterverwenden:

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Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA

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