Carbomer ist ein Inhaltsstoff in vielen Kosmetikprodukten – wir haben ihn uns einmal genauer angeschaut. Ob Carbomer tatsächlich als schädliches Mikroplastik einzustufen ist, erfährst du hier.

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Carbomer (Polyacrylsäure) ist eine synthetisch hergestellte Verbindung. Es handelt sich bei ihr um ein hochmolekulares Polymer der Acrylsäuren – sie besteht also aus sehr großen Molekülen, die untereinander verkettet oder verzweigt sind. Carbomer liegt meist als weißes, lockeres Pulver vor und ist größtenteils geruchslos. Teilweise hat es einen leicht säuerlichen Geruch.

Wenn du Bezeichnungen mit Polyacrylsäure, Carbomera oder Carbomerum auf deinen Kosmetikprodukten findest, dann enthalten sie Carbomer. In manchen Präparaten findest du die Wirkstoffbezeichnung "Carbomer" in Kombination mit einer Zahl. Das am häufigsten eingesetzte Carbomer ist "Carbomer 980".

Wie wirkt Carbomer?

Carbomere quellen in Wasser und bilden so Gele. Aufgrund dieser Eigenschaft formen Polyacrylsäuren auf der Binde- und Hornhaut des Auges einen befeuchtenden, pflegenden Gleit- und Schutzfilm. So verhindern sie das Austrocknen des Auges. Carbomere dienen aufgrund dieser Eigenschaften auch als Ersatz für Tränenflüssigkeit.

Wo wird Carbomer verwendet?

Hier findest du eine Übersicht, wo Carbomere angewendet werden und in welchen Produkten sie stecken können.

Zur Behandlung von trockenen Augen:

  • In Produkten, die bei Hornhaut- und Bindehautentzündung angewendet werden.
  • In Augensalben, Augentropfen und Tränenersatzmitteln zur Befeuchtung der Augenoberfläche. Zudem sorgen die Carbomere für die richtige Bindung an das Auge – so haften die Augentropfen besser auf der Netzhaut.

Bei trockenen Augen brauchst du nicht unbedingt zu Augentropfen greifen. Oftmals reichen einfache Hausmittel aus, um deinen trockenen Augen wieder Feuchtigkeit zu spenden.

Zur Behandlung von trockenem Hals:

  • In allen möglichen Lutschtabletten stecken Carbomere. Auch in diesen Produkten sollen sie mithilfe von Gelen den trockenen Hals befeuchten.

Bei einem trockenen Hals kannst du ebenfalls einfach auf Hausmittel zurückgreifen.

Als Hilfsstoffe bei der Pharmazieherstellung:

  • Wegen ihrer gelbildenden Eigenschaft werden Carbomere oft in der Herstellung von Cremes verwendet.

Zur Behandlung von Verbrennungen und zur Unterstützung der Wundheilung:

  • In Brandwundgelen und in Wundheilungsgelen.

Mögliche Nebenwirkungen von Carbomer

Carbomer gilt als unschädlicher Wirkstoff und wird von den meisten Personen gut vertragen. Du kannst carbomerhaltige Produkte rezeptfrei in der Apotheke kaufen.

In manchen Fällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Brennen
  • Rötungen
  • Manche Menschen reagieren überempfindlich gegenüber dem Wirkstoff. Vor allem Frauen in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollten Carbomer nur nach vorheriger Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin einsetzen.
  • Kurzzeitig kann dein Sehvermögen eingeschränkt werden, wenn du Augentropfen oder Tränenersatzmittel mit Carbomer angewendet hast.

Vor der Anwendung von carbomerhaltigen Produkten solltest du immer die Packungsbeilage beachten. Dort findest du alle Nebenwirkungen aufgelistet.

Ist Carbomer ein Mikroplastik?

Polyacrylsäure gilt nicht als Mikroplastik. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) ist Mikroplastik offiziell so definiert, dass lösliche Stoffe wie die Polyacrylsäure nicht darunter fallen. Häufig wird der Wirkstoff sogar als Ersatzstoff für Zusatzstoffe verwendet, die Mikroplastik enthalten.

Verschiedene Verbände sehen jedoch laut UBA auch die löslichen Stoffe als Mikroplastik an. Die Zertifizierung von Naturkosmetik verbietet zudem lösliches Plastik, sodass Polyacrylsäure nicht enthalten sein darf.

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Überarbeitet von Denise Schmucker  © UTOPIA

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