Fasten nach Buchinger heißt nicht, dass du hungern musst. Tee, Säfte und Gemüsebrühe sind erlaubt – doch wie funktioniert die Fastenkur genau und welche Risiken birgt sie? Die Antworten darauf findest du hier.
Fasten nach Buchinger: Das steckt dahinter
Wenn du dich für eine Fastenkur nach Buchinger entscheidest, ist dies ein bewusster und auch freiwilliger Verzicht auf gewisse Nahrung und Genussmittel wie Alkohol, Kaffee oder auch Zigaretten. Für eine Fastenkur solltest du also eine gewisse innere Einstellung mitbringen und bereit dafür sein. Da hilft der Wunsch nach innerer Reinigung oder die (Vor-)Freude auf Ruhe.
Neben solchen inneren Bedingungen sind äußere Gegebenheiten ebenso wichtig. Die Fastenkur nach Buchinger baut darauf, dass du dich an einen Ort der Ruhe und Stille begibst. Der normale hektische Alltag ist für eine Fastenkur nichts. Oft wird Fasten aus diesem Grund von Meditationen, Entspannungsübungen, Fastenwanderungen, anderen spirituellen Praktiken oder auch Aufenthalten in Fastenzentren begleitet.
Es empfiehlt sich, dass du das erste Fastenerlebnis unter Anleitung durchführst oder dich einer Fastengruppe anschließt, um alle Höhen und Tiefen abzufedern.
Schritt für Schritt nach Buchinger fasten
Dr. Otto Buchinger entwickelte bestehende Fastenkonzepte weiter, nachdem er seine Methode selbst ausprobierte und eigene Erkrankungen wie Rheuma lindern konnte. Großen Wert legte er auf abwechselnde Ruhe- und Aktivitätsphasen. Deswegen ist es so wichtig, die Fastenkur nicht innerhalb deines normalen Alltags durchzuführen.
Vorbereitung: Entlastungstag
Nachdem du dich dazu entschlossen hast zu fasten, solltest du ein oder zwei Tage zuvor sogenannte Entlastungstage machen. Das bedeutet:
- 600 Kalorien maximal
- viele Kohlenhydrate, kein Fett und wenig Proteine
- Vitamine durch einen Obsttag als Entlastungstag: ein bis zwei Kilo Obst auf fünf Mahlzeiten verteilt
- oder einen Reistag mit Gemüse: 150g Reis mit 200g gedünstetem Gemüse über den Tag verteilt
- Alternativ kannst du einen Hafertag einlegen: 100g Haferflocken mit 100g Obst auf drei Mahlzeiten verteilt (übrigens: Jeden Tag Haferflocken essen: Ist das gesund?)
Außerdem ist es wichtig, dass du genug Flüssigkeit zu dir nimmst. Zwei bis drei Liter Wasser oder Tee am Tag sollten es mindestens sein.
Einstieg: Darmentleerung
Nachdem du deinen Körper auf das Fasten nach Buchinger vorbereitet hast, kannst du nach den Entlastungstagen mit der Darmentleerung beginnen. Dies kannst du entweder mit einer Glaubersalz-Kur machen oder mit Einläufen. Um nicht zu dehydrieren, ist es in der Phase der Darmentleerung besonders wichtig, dass du viel trinkst.
Verlauf: Anregung von Ausscheidungen
Während du fastest, achte auf:
- ausreichend Bewegung zur Durchblutungsförderung
- drei Liter Flüssigkeitsaufnahme
- Wärmflaschen, um die Leber anzuregen; Leberwickel funktionieren genauso gut
- weiterhin Darmentleerungen mit Hilfe von Einläufen (statt lauwarmem Wasser kannst du auch Kamillentee verwenden)
Außerdem heißt Fasten nach Buchinger nicht, überhaupt keine Nahrung und damit keine Nährstoffe aufzunehmen. Säfte sowie Gemüsebrühen sind erlaubt – und damit 200 bis 300 Kalorien pro Tag.
- Morgens und nachmittags kannst du 1/4 Liter Tee (Kräuter- oder Ingwertee) trinken. Solltest du dich nicht vegan ernähren, ist Honig im traditionellen Buchinger-Fasten erlaubt.
- Mittags eignet sich 1/4 Liter Fruchtsaft, bestenfalls frisch gepresst und
- abends 1/4 Liter Gemüsesaft, ebenfalls frisch gepresst.
Ende: Fastenbrechen
Das reine Fasten nach Buchinger dauert mindestens fünf Tage, kann sich aber bis zu vier Wochen hinziehen. Sprich das unbedingt ärztlich ab. Am letzten Tag kannst du das Fasten brechen. Traditionell isst du an diesem Tag einen Apfel zum Frühstück und kaust ihn gründlich. Langsam sollte nun deine Kalorienzufuhr gesteigert werden:
- Tag 1: 800 Kalorien
- Tag 2: 1.000 Kalorien
- Tag 3: 1.200 Kalorien
- Tag 4: 1.500 Kalorien
- Tag 5: 1.800 Kalorien
Die Aufbauphase nach dem eigentlichen Fasten nimmt also etwas Zeit in Anspruch. Es ist wichtig, dass du auch während dieser Zeit nicht unter Stress stehst und dir und deinem Körper Ruhe gönnst. Außerdem solltest du auf tierische Produkte und fetthaltige Speisen verzichten, ebenso wie auf Alkohol, Zigaretten und alle anderen Suchtmittel.
Wann du nicht fasten solltest
Fasten nach Buchinger solltest du nicht, wenn du:
- schwanger bist oder stillst
- unter Magersucht leidest
- aus anderen Gründen untergewichtig bist (zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion)
- Krebs hast
- Leber – oder Nierenkrankheiten hast
- oder Kind/Jugendicher bist
Kläre vorher ärztlich ab, ob du fasten kannst. Es empfiehlt sich, die erste Fastenkur unter Anleitung zu machen.
Gibt es Risiken und Nebenwirkungen beim Fasten nach Buchinger?
Holst du dir Rat in der Arztpraxis oder Apotheke ein, bekommst du vielleicht unterschiedliche Antworten. Fakt ist, dass unser Körper Nahrung braucht. Eine Fastenkur könnte dir, unter Umständen, psychische und physische Schwierigkeiten bescheren. Wenn du fastest, sei dir darüber bewusst, dass beispielsweise Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schwindel und Schlafstörungen vorkommen können. Geht deine Fastenkur zu lange, kann es zu Muskelabbau kommen.
Genau aus diesen Gründen solltest du ärztlichen Rat einholen oder dich genau beobachten und eventuell deine Fastenkur nach Buchinger wieder abbrechen.
Lektüre-Empfehlungen
- Andreas Buchinger: "Buchinger Heilfasten: Mein 7-Tage-Programm für zu Hause" gibt es bei Bücher.de oder Amazon
- Otto Buchinger: "Das Heilfasten: und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg" (Fachbuch) gibt es bei Bücher.de oder Amazon
- Hellmut Lützner: "Wie neugeboren durch Fasten" gibt es bei Bücher.de oder Amazon
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- Plastikfasten: 40 Tage ohne Plastik
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