Guano ist schon lange als wertvoller Dünger bekannt. Die verwitterten Vogel-Exkremente bietet deinen Pflanzen einen idealen Nährstoffmix. Der Gewinn von Guano ist allerdings nicht immer umweltfreundlich.
Guano ist ein feinkörniges Pulver. Es entsteht, wenn die Exkremente von Seevögeln auf einem kalkreichen Boden verwittern. Das geschieht vor allem an großen Brutstätten: Durch die Kombination von viel Vogelkot und kalkreichen Eierschalen entstehen meterhohe Schichten Guano.
Das Wort "Guano" kommt ursprünglich aus Südamerika. In der Sprache der Inka bedeutet es "Dung". Guano-Dünger enthält verschiedene für Pflanzen wichtige Inhaltsstoffe wie Phosphate, Nitrate und organische Verbindungen.
Guano-Dünger für deine Pflanzen
Guano-Dünger ist ein natürlicher Mix aus wertvollen Nährstoffen, Bakterien, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sein hoher Phosphor– und Stickstoffgehalt in Kombination mit Kalium und Schwefel macht Guano zu einem besonders nährstoffreichen Pflanzendünger. Er eignet sich für Gemüse und Gehölze ebenso wie für blühende Balkon- oder Kübelpflanzen.
Diese Vorteile bietet Guano-Dünger:
- Guano ist ein organischer Dünger. Das bedeutet, dass die oben genannten Nährstoffe nicht in ihrer reinen chemischen Form vorliegen, sondern eingebunden in natürliche Stoffgemische. Im Boden müssen die Nährstoffe erst für die Pflanzen verfügbar gemacht werden. Diese Aufgabe übernehmen die zahlreichen Mikroorganismen im Boden. Sie zersetzen den Guano-Dünger und bilden dabei unter anderem wertvollen Humus.
- Guano wirkt deshalb als Langzeitdünger. Wenn er von Bodenorganismen zersetzt wird, gibt er nach und nach Nährstoffe ab. Dadurch ist Guano sehr ergiebig.
- Guano wirkt als natürliches Fungizid. So schützt er empfindliche Pflanzen vor Pilzbefall.
Guano-Dünger ist oft außerdem mit Gesteinsmehl und Algenablagerungen angereichert. Das macht in zu einem wertvollen Volldünger.
Nachteile von Guano-Dünger
Guano-Dünger bietet Pflanzen eine ideale Nährstoffkombination. Sein Abbau ist aber nicht unbedingt umweltfreundlich. Das hat die folgenden Gründe:
- Da Guano aus Vogelkot entsteht, kommt er besonders häufig an Brutstätten vor – vor allem auf kleinen Inseln an den Küsten Südamerikas. Bis der Dünger bei uns ist, hat er also schon einen langen Transportweg hinter sich, der mit hohen CO2-Emissionen einhergeht.
- Die Inseln sind zudem wichtige Zufluchtsorte für viele bedrohte Seevögel und Pinguine. Der Abbau von Guano schadet diesen Orten: Für den Dünger werden Brutstätten und Nisthöhlen von Pinguinen zerstört – sie nisten besonders gerne in Guanomauern. Dadurch werden nicht nur die betroffenen Populationen geschädigt, sondern das gesamte Ökosystem.
- Guano ist außerdem stark ätzend. Die notwendigen Schutzmaßnahmen für die schwere körperliche Arbeit sind beim Guano-Abbau nur selten gegeben.
Selbstgemachte Brennnesseljauche ist eine umweltverträgliche Alternative zu Guano-Dünger und liefert deinen Pflanzen ebenfalls wertvolle Nährstoffe.
Richtig düngen mit Guano
Wenn du deine Pflanzen mit Guano düngen möchtest, hast du eine große Auswahl: Guano-Dünger gibt es flüssig und als Pulver, Granulat oder Düngestäbchen. So setzt du es ein:
- Pulver und Granulat eignen sich vor allem für Pflanzen im Garten oder Beet.
- Mit flüssigem Guano kannst du Balkon- und Kübelpflanzen düngen.
- Für Zimmerpflanzen gibt es spezielle Guano-Stäbchen. Guano-Dünger in Pulver- oder Granulat-Form riecht stechend und ist für geschlossene Räume deshalb ungeeignet.
So kannst du Guano als Langzeitdünger verwenden:
- Arbeite Guano-Dünger am besten vor dem Pflanzen etwa zehn bis 20 Zentimeter tief in den Boden ein. Wässere den Boden anschließend gut.
- Du kannst Guano auch direkt in das Pflanzloch geben. So sind die Nährstoffe genau dort, wo die Pflanze sie braucht.
- Pflanzen in der Blüte- oder Fruchtbildungsphase brauchen ebenfalls Nährstoffe. Du kannst sie mit Guano im Gießwasser düngen.
- Guano gibt seine Nährstoffe nach Bedarf der Bodenqualität ab. Eine Überdüngung mit Guano ist daher praktisch ausgeschlossen.
- Als kurzfristiger Dünger bei einem akuten Nährstoffmangel ist Guano aufgrund seiner Langzeitwirkung nicht geeignet.
Achtung: Guano ist, wie bereits erwähnt, stark ätzend. Trage beim Düngen Handschuhe und achte darauf, dass kein Staub deine Augen, Atemwege oder Haut berührt. Pflanzenblätter verätzen beim direkten Kontakt mit unverdünntem Guano-Dünger. Am besten düngst du deshalb an einem windstillen Tag und arbeitest den Dünger direkt in den Boden ein.
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Überarbeitet von Lea Hermann © UTOPIA
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