Die Heizung komplett ausschalten, wenn im Winter niemand zu Hause ist? Das scheint sinnvoll, um Energie und Geld zu sparen. Doch eine ausgeschaltete Heizung kann auch Konsequenzen haben – nicht zuletzt für deinen Geldbeutel.
Tagsüber bist du stundenlang außer Haus, nachts in warme Bettdecken gehüllt: Würde es da nicht Sinn ergeben, zu diesen Zeiten die Heizung im Winter komplett abzuschalten, um Energie und Geld zu sparen? Auf den ersten Blick scheint diese Überlegung berechtigt. Doch tatsächlich kannst du in gewissen Situationen sogar unnötig viel Energie verschwenden und musst am Ende so deutlich mehr Nebenkosten zahlen.
Darum solltest du im Winter die Heizung nicht komplett abschalten
Phasenweise die Heizung im Winter komplett abstellen und dadurch Strom, Öl oder Gas sparen – diese Gleichung geht nicht immer auf. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass eine niedriger eingestellte Heizung Geld spart. Laut der Verbraucherzentrale reduziert ein Grad weniger die Heizkosten bereits um sechs Prozent. Doch gleichzeitig rät die Verbraucherzentrale davon ab, im Winter die Heizung komplett abzuschalten.
Das hat mehrere Gründe:
- In kalten Räumen steigt die Gefahr, dass sich Schimmel an den Wänden ablagert. Denn: Je kälter die Raumluft, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Diese schlägt sich stattdessen an Wänden und in kalten Ecken nieder. Das ist allerdings nur der Fall, wenn du auch zuhause bist und Feuchtigkeit verursachst. Du kannst mit einem Hygrometer schauen, wie viel Feuchtigkeit im Raum ist.
- Wenn draußen sehr niedrige Außentemperaturen herrschen und das Gebäude schlecht gedämmt ist, kann eine über längere Zeit abgeschaltete Heizung auch dazu führen, dass das Wasser in den Rohren gefriert, sich ausdehnt und so das Rohr platzen lassen kann.
Übrigens: Es stimmt nicht, dass das Wiederaufheizen von kalten Räumen mehr Energie benötigt, als diese konstant warm zu halten. Es dauert natürlich länger, einen komplett ausgekühlten Raum aufzuheizen als einen mäßig warmen – trotzdem braucht das weniger Energie, als das konstante Warmhalten über einen noch längeren Zeitraum. Und je besser das Haus oder die Wohnung gedämmt ist, desto besser hält sich auch die Wärme im Inneren und du musst weniger heizen.
Sinnvoll heizen im Winter
Es kann also negative Auswirkungen auf die Gesundheit, das Gebäude und den Geldbeutel haben, wenn du die Heizung im Winter komplett abschalten würdest. Trotzdem muss das nicht heißen, dass die Heizung zu allen Zeiten auf Hochtouren laufen muss.
Wenn du diese Tipps beherzigst, kannst du im Winter richtig heizen:
- Die Verbraucherzentrale empfiehlt, alle Wohn- und Schlafräume tagsüber auf mindestens 16 Grad zu heizen. Ansonsten steigt die Gefahr von Schimmel, wenn Feuchtigkeit entsteht. Orientiere dich beim Heizen an den jeweiligen idealen Raumtemperaturen.
- Nachts oder wenn niemand zuhause ist, kannst du die Heiztemperatur absenken oder komplett ausschalten. In Wohn- und Arbeitsräumen dürfen es dann vier bis fünf Grad weniger sein.
- Grundsätzlich solltest du innerhalb der Wohnung oder des Hauses zu starke Temperaturgefälle vermeiden. Bei Temperaturunterschieden von mehr als fünf Grad zwischen Räumen kann sich schnell Schimmel bilden. Das passiert beispielsweise, wenn feuchtwarme Luft aus einem Raum in einen kühleren Raum gelangt. Schließe daher die Türen zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen.
- Nutze ein Heizungs-Thermostat, um genau die gewünschte Temperatur einzustellen. Dabei gibt es manuelle oder programmierbare Thermostate. Diese senken dann beispielsweise automatisch nachts die Temperatur ab und fahren sie morgens wieder hoch.
- Dämme die Räume deiner Wohnung oder deines Hauses, um möglichst viel Wärme drinnen zu halten. Du kannst beispielsweise Türen abdichten und Fenster abdichten. Auch eine Mietwohnung kannst du ohne viel Aufwand dämmen.
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