Hitzeschutz soll das Haar beim Stylen vor Schäden wie Spliss oder Bruch bewahren. Trotzdem gibt es gute Gründe, die gegen das Mittel sprechen. Welche das sind, liest du hier.

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Ob zum Föhnen, Glätten oder Locken machen – viele Frauen tragen vor dem Haarstyling Hitzeschutz auf ihr Haar auf. Auch von Friseur:innen werden die Sprays gerne genutzt und empfohlen. Der Hitzeschutz soll die Haare vor Spliss und Haarbruch schützen. Allerdings solltest du einige Dinge bedenken, bevor du dir einen Hitzeschutz zulegst.

1. Hitzeschutz enthält Silikone

Nicht alle, aber die Mehrheit der Hitzeschutzprodukte enthält Silikone: Diese sollen das Haar gesund und glänzend aussehen lassen, verursachen aber genau das Gegenteil: Sie legen sich um jedes einzelne Haar und bilden einen Film. So sieht es zwar optisch glatt aus, darunter trocknet es allerdings mehr und mehr aus. Die Haare werden durch Silikon also versiegelt. Silikone können sogar für Schuppen auf der Kopfhaut sorgen.

Und auch für die Umwelt sind Silikone kritisch, denn einige von ihnen sind laut einem Greenpeace-Report schwer abbaubar und können sich in Flüssen und Meeren ansammeln. Verzichte deshalb auf Hitzeschutzmittel oder weiche im Notfall auf Produkte ohne Silikone aus.

2. Hitzeschutz fürs Haar: Viel Geld, wenig Wirksamkeit?

Die Haare sind ein Teil des äußeren Erscheinungsbildes eines Menschen. Da einigen Menschen daher die Pflege wichtig ist, geben sie auch mal mehr Geld für Produkte aus.

Viele Haarprodukte versprechen jedoch Ergebnisse, die sie nicht einhalten. Auch beim Hitzeschutz sind Anwender:innen geteilter Meinung, ob dieser wirklich das Haar vor Hitzeschäden bewahrt. Wissenschaftliche Studien zur Wirkung der Produkte lassen sich nicht finden.

Greife statt auf teuren Hitzeschutz auf günstigere Hausmittel zurück, pflege deine Haare damit und spare bares Geld. So werden sie kräftig und gesund und halten auch die ein oder andere Behandlung mit dem Föhn oder Glätteisen aus:

3. Styling mit Wärme verbraucht viel Energie

Das Haarstyling mit Glätteisen, Föhn und Lockenstab basiert auf demselben Prinzip: Die Haare werden mithilfe von Hitze in die gewünschte Form gebracht. Dabei wird viel Energie verbraucht. Vor allem, wenn du täglich deine Haare frisierst, solltest du dir überlegen, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Geldbeutel.

Dazu hast du folgende Möglichkeiten:

4. Plastikmüll durch Hitzeschutz

Hitzeschutzsprays und -lotionen kommen wie die meisten anderen Badutensilien in Plastikverpackungen daher. Sowohl die Behälter als auch die Pumpaufsätze bestehen aus dem Material, welches der Umwelt schadet.

Versuche deinen Plastikverbrauch zu reduzieren und fange bei solch kleinen, alltäglichen Dingen an. Nutze statt plastikverpacktem Hitzeschutz zum Beispiel lieber natürliche Pflegemittel: Für das Haar kannst du Oliven– oder Kokosöl (in Glasbehältern) verwenden. Dieses bietet zwar keinen Hitzeschutz, pflegt das Haar aber intensiv, wenn du es direkt nach dem Styling in die Haare knetest. Die Öle kannst du außerdem nicht nur fürs Haar, sondern auch für die Haut nutzen.

5. Weniger ist mehr – auch bei den Haaren

Das altbekannte Sprichwort "Weniger ist mehr" wird gerne in Bezug auf die verschiedensten Dinge verwendet. Prinzipiell sollte jeder Mensch natürlich das tun, womit er sich wohlfühlt. Deine Haare danken es dir jedoch, wenn du sie nicht überpflegst.

Die regelmäßige Anwendung vieler verschiedener Pflegeprodukte kann deine Kopfhaut reizen und dein Haar austrocknen und schädigen. Hitzeschutz gehört zu den Produkten, auf die deine Haare am leichtesten verzichten können. Investiere lieber in ein gutes Bio- oder Naturkosmetik-Shampoo und pflege deine Haare damit.

Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du auch gänzlich auf industrielle Haarprodukte verzichten und sie mit Roggenmehl-Shampoo oder nur mit Wasser pflegen. Lies auch den Selbsttest unserer Autorin Katharina: 8 Wochen Haarewaschen mit Roggenmehl: Hat es sich im Alltag bewährt?

6. Wenn Hitzeschutz, dann lieber Naturkosmetik

Wenn du nicht auf Hitzeschutz verzichten möchtest, achte darauf, ein zertifiziertes Naturkosmetik-Produkt zu kaufen. So vermeidest du zumindest einige kritische Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Mikroplastik oder Silikone. Das Problem mit (vermeidbarem) Plastikmüll bleibt jedoch auch bei Naturkosmetik.

Hier findest du Produktempfehlungen: Hitzeschutz, Haarspray und Schaumfestiger – nachhaltige Alternativen

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Überarbeitet von Lea Hermann  © UTOPIA

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