Damit er nicht zu hoch und zu üppig wächst, solltest du Holunder ab und an schneiden. Wir erklären dir, wie regelmäßig du das tun sollstest, worauf du beim Schneiden achten musst und welche Schnittarten es gibt.
Holunder gehört zu den Wildsträuchern und wird selten angepflanzt. In diesem Jahr, 2024, wurde Holunder sogar zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Hast du einen Strauch im Garten, solltest du aber darauf achten, ihn nicht wild wachsen zu lassen.
Holunder schneiden: Der richtige Zeitpunkt
Wenn du einen Schwarzen Holunder im Garten hast, ist dir sicherlich bereits aufgefallen, dass er schnell wächst. Deshalb solltest du Holunder regelmäßig schneiden. Ohne Schnitt kann der Strauch sonst innerhalb weniger Jahre eine stattliche Höhe von bis zu sieben Metern erreichen.
Wenn du den Holunderbaum schneiden möchtest, solltest du dafür unbedingt den richtigen Zeitpunkt auswählen. Denn schneidest du den Holunderbusch zu spät, hat er nicht mehr genug Zeit, sich vor dem Wintereinbruch vom Schnitt zu erholen. An den Schnittstellen können dann Erfrierungen auftreten, die ihn stark schwächen.
Der beste Zeitpunkt, um Holunder zu schneiden, ist deshalb im Herbst – direkt nach der Ernte im Oktober. Vor allem für den jährlichen Pflegeschnitt ist das die ideale Gelegenheit. Möchtest du deinen Holunderstrauch verjüngen, bietet sich dafür vor allem das zeitige Frühjahr an.
Holunder schneiden: Der jährliche Pflegeschnitt
Grundsätzlich kannst du beim Holunderschneiden nicht viel falsch machen, denn der Strauch ist sehr schnittverträglich. Für den einjährigen Pflegeschnitt des Holunders musst du dir eigentlich nur merken, dass er im Bestfall im Herbst stattfinden sollte und dass du einjährige Äste stehen lassen solltest. Die älteren Äste erkennst du gut daran, dass sie bräunlich, mit einer gefurchten, rissigen Rinde sind. Junge Holunderäste haben dagegen eine hellgraue Farbe und glatte Rinde. Achte beim Schneiden außerdem immer darauf, dass du im Holunder nistende heimische Vögel nicht störst.
Nach der Ernte im August oder September kannst du Holunder zurückschneiden. Bei diesem Pflegeschnitt gehst du folgendermaßen vor:
- Schneide zuerst schwach entwickelte und quer wachsende Triebe heraus. Auch kaputte Zweige kannst du in diesem Schritt gut entfernen.
- Wähle etwa zehn bis zwölf kräftige Triebe aus, die im nächsten Jahr Blüten und Früchte tragen sollen. Einjährige Zweige, die möglichst weit unten am Stamm ansetzen, eignen sich dafür am besten.
- Der Mitteltrieb sollte der längste Trieb deines Holunderstrauchs sein. Kürze die ihn umgebenden Haupttriebe so ein, dass sich eine harmonische Kegel- oder Dreiecksform ergibt.
- Kürze auch Triebe ein, die die Wuchsform stören.
Tipp: Benutze immer eine gut geschärfte Garten- oder Astschere, wenn du Holunder schneidest. Brich die Zweige nicht ab – so hältst du die Schnittverletzungen am Baum so klein wie möglich. Eine glatte Schnittfläche verschließt sich außerdem auch wieder schneller, wodurch dein Holunderstrauch weniger anfällig für Infektionen ist.
Holunder schneiden: Verjüngungsschnitt bei älteren Pflanzen
Ältere Holundersträuche erkennst du meist gut daran, dass ihr Neuaustrieb samt Früchten erst in einigen Metern Höhe einsetzt. Wenn der Holunder nur selten geschnitten wurden, wächst er meistens nicht mehr in einer bestimmten Form, sondern eher als Dickicht. Wenn du die früchtetragenden Äste wieder erreichen willst, kommst du nicht darum herum, den Holunder zu schneiden.
Führe den Verjüngungsschnitt immer im Frühjahr vor dem ersten März aus, denn danach ist radikales Heckenschneiden verboten, um die im Strauch nistenden Vögel nicht zu stören. Achte außerdem darauf, dass es zum Zeitpunkt des Schnitts keine extremen Nachtfröste mehr gibt.
Gehe beim Verjüngungsschnitt folgendermaßen vor:
- Entferne zunächst totes Holz und sperrige Äste.
- Dünne den Holunderstrauch anschließend kräftig aus, indem du zum Beispiel von den alten, innen wachsenden Ästen jeden zweiten entfernst.
- Schneide und kürze querwachsende Äste so lange, bis der Holunderstrauch wieder eine einheitliche Form hat.
- Wenn der Holunderstrauch zu stark verwuchert ist, kannst du ihn auch radikal bis fast auf den Boden hinunter schneiden. Der Strauch wird dann in den nächsten Monaten wieder komplett neu austreiben.
Tipp: Nachdem du den Holunder geschnitten hast, kannst du das Schnittgut kleingehäckseln auf den Kompost geben. Dort bildet sich aus den Überresten wertvoller Humus, mit dem du deinen restlichen Garten düngen kannst. Auch als Mulchschicht eignen sich die zersetzen Holunderäste gut.
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Überarbeitet von Lena Kirchner © UTOPIA
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