Kamillentee hat eine entzündungshemmende Wirkung, die unter anderem bei Magen-Darm-Beschwerden hilft. Es gibt aber noch viel mehr Anwendungsmöglichkeiten für Kamillentee.
Die Kamille ist eine vielseitige Heilpflanze, die insbesondere in Form von Kamillentee dank ihrer entzündungshemmenden, antibakteriellen und krampflösenden Wirkung bei vielen Beschwerden zum Einsatz kommen kann. Besonders wirksam ist Kamillentee bei Problemen im Mund und im Magen-Darm-Trakt.
Wie und wofür du Kamillentee anwenden kannst, erfährst du hier.
Kamillentee: Wirkung und Inhaltsstoffe
Kamillentee wirkt mit verschiedenen Inhaltsstoffen, zu denen unter anderem Flavonoide, ätherische Öle, Schleimstoffe und Cumarine zählen. Dank ihnen verfügt die traditionelle pflanzliche Arznei laut Netdoktor über die folgenden Wirkungen:
- fördert die Wundheilung,
- kann Entzündungen hemmen,
- Krämpfe lindern,
- gegen Blähungen helfen,
- mild beruhigen,
- wirkt reizlindernd und
- keimwidrig
Dadurch bietet sich Kamillentee zur Behandlung von diversen Beschwerden sowohl innerlich als auch äußerlich an.
Übrigens: Es werden vor allem die Blüten der Kamille als Heilmittel verwendet.
So wirkt Kamillentee innerlich
Um von der gesundheitsförderlichen Wirkung des Kamillentees zu profitieren, kannst du ihn natürlich zur inneren Anwendung trinken.
Als pflanzliches Arzneimittel wirkt Kamille im Körper zum Beispiel bei folgenden Beschwerden:
- Bei Zahnfleischentzündungen oder vereiternden Mandeln kannst du lauwarmen Kamillentee trinken oder damit gurgeln. Bei akuten Entzündungen solltest du keinen heißen Tee trinken, weil die Wärme die Durchblutung anregt. Dadurch können sich die Bakterien im Körper verbreiten.
- Bei Erkältungen beruhigt Kamillentee laut der Apotheken-Umschau gereizte Schleimhäute und bekämpft Krankheitserreger.
- Bei Magen-Darm–Infektionen durch Bakterien hilft Kamillentee durch seine antibakterielle Wirkung und lindert die Magenkrämpfe. Eine Tasse Kamillentee vor dem Frühstück hilft bei Magenschleimhautentzündung und lindert auch Magengeschwüre.
Lies dazu auch: Kamillentee in der Schwangerschaft: Das musst du beachten.
Kamillentee zur äußerlichen Behandlung
Ihre Wirkung verdankt Kamillentee unter anderem ätherischen Ölen wie dem Bisabolol. Besonders konzentriert sind die Öle in den Blüten. In der Pflanzenmedizin und auch in der Kosmetik werden deshalb aus den Blüten gewonnene Kamillenöle oder Extrakte verwendet.
Übrigens: Wenn die ätherischen Öle mithilfe von Wasserdampfdestillation gewonnen werden, dann entsteht Chamazulen. Diese Substanz hat eine tiefblaue Farbe, sodass Kamillencremes oft bläulich sind.
Statt Kamillentee zu trinken, kannst du ihn also auch äußerlich zur Behandlung verwenden:
- Kleinere Schürfwunden kannst du mit abgekühltem Kamillentee auswaschen und so einer Infektion vorbeugen.
- Ein Kamillen-Umschlag hilft laut NetDoktor bei der Behandlung von leicht unreiner Haut. Dazu brühst du einen Kamillensud, tauchst ein Leinentuch hinein und legst es für 20 Minuten auf die betroffene Stelle.
- Leichte Verbrennungen kannst du ebenfalls mit einem Kamillen-Umschlag beruhigen.
Tipp: Genieße ein Kamillenbad, um zum Beispiel Menstruationsbeschwerden oder Bauchschmerzen zu lindern.
Den richtigen Kamillentee trinken
Die echte Kamille (bot. Matricaria chamomilla) wächst inzwischen in allen gemäßigten Klimaregionen der Welt. Als Wildkraut bevorzugt die Kamille die Biotope am Ackerrain. Durch den zunehmenden Einsatz von Herbiziden wie Glyphosat hat sich in den letzten Jahren die Vielfalt der Wildkräuter im Ackerrain drastisch verringert.
Du kannst die echte Kamille aber im Kräutergarten ganz leicht selber ziehen. Die Pflanze ist einjährig und muss jedes Jahr neu gesät werden. Die Blüten für den Tee pflückst du am besten kurz nach dem Aufblühen. Verwende sie frisch oder trockne die Kräuter, sodass du sie lange lagern kannst.
Wenn du die Kamillenblüten für deinen Tee nicht erst ernten und trocknen möchtest, kannst du Kamillentee im Kräuterladen, in der Apotheke oder online (z. B. bei **Memolife) kaufen. Allerdings stammt die Kamille im herkömmlichen Handel aus industriellen Plantagen vor allem in Ägypten, Argentinien und Süd-Ost-Europa. Der sachgemäße Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln ist in solchen Plantagen nicht immer zu überwachen.
Als Heiltee solltest du deshalb Produkte kaufen, die einen biologischen Anbau und faire Entlohnung der Arbeiter:innen sicherstellen.
Auf Plantagen mit Fairtrade-Siegel erhalten die Arbeiter:innen einen fairen Lohn, mit dem sie den Lebensunterhalt für ihre Familien bestreiten können. Zusätzlich zahlt Fairtrade direkt an die Arbeiter:innen eine Fairtrade-Prämie aus. Mit dieser Prämie werden gemeinnützige Projekte finanziert, wie Schulen oder medizinische Versorgung für die Arbeiter:innen.
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Überarbeitet von Lina Brammertz
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