Der Mahlgrad von Kaffee hat entscheidenden Einfluss auf den Geschmack: von bitter bis säuerlich oder gar wässrig. Der Mahlgrad unterscheidet sich auch je nach Zubereitungsart. Wir erklären dir, was du dazu wissen musst.

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Wer nur gemahlenen Filterkaffee trinkt, wird überrascht sein: Ja, es gibt bei Kaffee verschiedene Mahlgrade und die haben einen großen Einfluss auf den Kaffeegeschmack.

Wie viele unterschiedliche Mahlgrade es bei Kaffee gibt, lässt sich nicht genau sagen. Früher konntest du bei Kaffeemühlen meist zwischen fünf Stufen wählen – heute sind es manchmal auch mehr oder es ist eine stufenlose Einstellung des Mahlgrads möglich. Bei Kaffeevollautomaten lässt sich der Mahlgrad ebenfalls manuell einstellen. Hier hilft oft nur Testen und Ausprobieren. Manchmal nimmt aber die Maschine die Einstellungen auch selbst vor.

Ob der Kaffee sehr fein gemahlen oder grob gemahlen ist, hat einen Einfluss auf den Geschmack:

  • Sehr fein gemahlener Kaffee eignet sich für Kaffeespezialitäten und Zubereitungsarten, bei denen das Wasser nur wenig Zeit hat, die Aromen aufzunehmen. Zum Beispiel für Espresso.
  • Sehr grob gemahlener Kaffee eignet sich für Brühvorgänge, bei denen der Kaffee länger zieht. Zum Beispiel in einer French Press.

Wenn du den falschen Mahlgrad verwendest und zum Beispiel fein gemahlener Kaffee lange zieht, schmeckt er schnell bitter. Um das zu vermeiden, ist es hilfreich, sich mit der richtigen Zubereitung auszukennen. So landet kein Kaffee unnötigerweise im Ausguss, weil er etwa zu bitter oder zu wässrig geworden ist.

Der richtige Mahlgrad bei Kaffee für verschiedene Zubereitungsarten

Die fünf verschiedenen Mahlgrade für Kaffee unterscheiden sich je nach Zubereitungsart:

  • French Press: Grob gemahlener Kaffee ist für die French Press empfehlenswert. Beim Brühvorgang von mehreren Minuten hat das Wasser viel Zeit, die Kaffeearomen aufzunehmen.
  • Cold Brew Coffee: Da auch beim Cold Brew Coffee das kalte Wasser mehrere Minuten lang Aromen aufnimmt, empfiehlt sich hier ebenfalls ein grober Mahlgrad.
  • Handfilter: Ein mittlerer Mahlgrad sorgt beim Handfilter für ein ausgewogenes Aroma. Schmeckt der Kaffee leicht wässrig, solltest du den Mahlgrad etwas feiner einstellen.
  • Filterkaffeemaschine: Wie beim Handfilter gilt auch für Filterkaffee aus der Maschine ein mittlerer Mahlgrad als empfehlenswert.
  • Kaffeevollautomat: Der Kaffee sollte mittel bis fein gemahlen sein, da das Kaffeepulver je nach Maschine meist nur kurz mit dem heißen Wasser zusammenkommt.
  • Chemex: Ein mittlerer Mahlgrad ist hier sinnvoll. Wenn der Kaffee eine leicht bittere Note hat, sollte der Mahlgrad etwas grober sein.
  • Espressomaschine: Für die Espressomaschine kann der Mahlgrad nicht fein genug sein. Je feiner das Kaffeepulver, umso aromatischer der Espresso.
  • Espressokocher: Da der gemahlene Kaffee im Espressokocher etwas länger als in der Espressomaschine mit dem Wasser zusammenkommt, ist hier ein feiner bis mittlerer Mahlgrad empfehlenswert.

Übrigens: Du kannst auch selbst Kaffee rösten und den Wachmacher so an deinen Geschmack anpassen. Wie das funktioniert, zeigt der verlinkte Artikel.

Der perfekte Mahlgrad für Kaffee

Beim Brühvorgang lassen sich maximal 30 Prozent der Aromen aus der Kaffeebohne extrahieren. Doch hier gilt nicht "viel hilft viel" – im Gegenteil: Bei 30 Prozent Extraktion schmeckt der Kaffee bereits äußerst bitter.

Der optimale Extraktionsgrad liegt bei 18 bis 22 Prozent. Diesen Extraktionsbereich erreichen oder verfehlen die unterschiedlichen Zubereitungsarten (siehe oben) je nachdem, wie fein oder grob gemahlen das Kaffeepulver ist:

  • Überextraktion: Wenn der Mahlgrad sehr fein und die Brühzeit sehr lang ist, lösen sich mehr als 22 Prozent der Stoffe aus den Kaffeebohnen. Dadurch schmeckt der Kaffee bitter.
  • Unterextraktion: Ist der Mahlgrad sehr grob und die Brühzeit kurz, lösen sich weniger als 18 Prozent der Stoffe und der Kaffee schmeckt wässrig.

Tipp: Außerdem lässt sich mit einer simplen Zutat Kaffee weniger bitter machen: etwas Salz. Gib es dafür am besten schon vor dem Kochen hinzu.

Worauf es bei einem guten Kaffee noch ankommt

Der Mahlgrad ist nicht alles, worauf es bei einem guten und leckeren Kaffee ankommt. Auch die richtige Temperatur und Dauer (beides hängt von der Zubereitungsart ab) sind entscheidend. Ebenso beeinflusst die Wasserhärte den Geschmack.

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Der Kaffee sollte aber nicht nur gut schmecken, sondern auch nachhaltig sein. Deshalb solltest du zudem auf Folgendes achten:

  • Fairer Handel: Der meiste Kaffee ist nicht fair gehandelt. Das bedeutet, dass oftmals Kinder auf den Kaffeeplantagen arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen können. Ausbeutung, Missbrauch und Verletzung von Menschenrechten sind an der Tagesordnung. Ein guter Kaffee sollte daher das Fairtrade-Siegel oder das Siegel von Gepa tragen.
  • Ökologisch: Beim Anbau von Kaffee kommen viele chemisch-synthetische Pestizide zum Einsatz, die dem Ökosystem schaden und Tiere und Pflanzen vernichten. Wenn Kaffee, dann greife am besten zu Bio-Kaffee. Denn in der ökologischen Landwirtschaft sind chemisch-synthetische Pestizide im Anbau nicht erlaubt.

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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt  © UTOPIA

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