Papierfischchen zu bekämpfen kann eine schwierige Angelegenheit sein. In diesem Artikel erfährst du, was Papierfischchen sind und wie du die Ungeziefer loswirst.

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Papierfischchen können großen Schaden anrichten. Die kleinen Tierchen fressen sich, wie ihr Name schon sagt, am liebsten durch Papier. Wir zeigen dir, wie du Papierfischchen bekämpfen kannst.

Was sind Papierfischchen?

Papierfischchen gehören zur Familie der Lepismatidae. Sie haben eine längliche Form und besitzen Antennen und Schwanzanhänge. Ihr Ursprung ist unbekannt, da sie bisher nur in Haushalten, Bibliotheken und Archiven nachgewiesen wurden. Sie sind noch nicht sehr lange in Deutschland unterwegs, aber verbreiten sich zunehmend.

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Die Ungeziefer sehen Silberfischchen sehr ähnlich, da sie zur selben Familie gehören. Ein paar Unterschiede gibt es jedoch:

  • Größe: Papierfischchen sind größer als Silberfischchen. Sie werden bis zu 15 Millimeter groß, während Silberfischchen meist bis elf Millimeter groß werden.
  • Aussehen: Papierfischchen sind gräulich und behaart, Silberfischchen hingegen silbrig und glatt. Außerdem haben Papierfischchen längere Antennen und Schwanzanhänge.
  • Aufenthaltsort: Silberfischchen mögen gerne feuchte und warme Umgebungen, weshalb du sie häufig in Bad, Keller oder Küche findest. Papierfischchen hingegen bevorzugen es trocken, warm und dunkel. Am wohlsten fühlen sie sich bei 20 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. Da sie sich hauptsächlich von Zellulose und Stärke im Papier ernähren, halten sie sich gerne überall auf, wo es Bücher, Dokumente, Fotos, Kartons oder ähnliches gibt.

Warum du Papierfischchen bekämpfen solltest

Papierfischchen sind an sich ungefährlich und lösen keine gesundheitlichen Probleme oder ähnliches aus. Anders als Silberfischchen sind sie aber keine sogenannten Lästlinge, sondern Schädlinge, denn sie können großen Schaden anrichten. Oft bleiben die Ungeziefer lange unbemerkt, weil sie sich eine ganze Zeit von einem Papier ernähren. Bis der Befall dann auffällt, ist oft schon ein großer materieller Schaden vorhanden. In Museen, Bibliotheken und Archiven werden zum Beispiel Bücher, Dokumente oder Gemälde zerfressen, in privaten Haushalten können beispielsweise wichtige Unterlagen, Fotos oder auch Tapeten den Tierchen zum Opfer fallen.

Da die invasiven Ungeziefer kaum natürliche Fressfeinde haben und bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben können, ist es aber gar nicht so einfach, Papierfischchen zu bekämpfen.

Papierfischchen bekämpfen: So geht's

Vermutest du einen Papierfischchen-Befall in deiner Wohnung, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schädlinge loszuwerden:

  • Zunächst kannst du Klebefallen aus dem Drogeriemarkt aufstellen. Platziere sie an möglichen Verstecken, wie unter der Couch, dem Bett, Küchenschränken und an Fußleisten. So kannst du auch feststellen, wie stark der Befall ist. Entdeckst du die Schädlinge früh genug, können Klebefallen zur Bekämpfung möglicherweise schon genügen. Ein Vorteil ist außerdem, dass die Anwendung sehr einfach ist und die Fallen ohne Gift auskommen.
  • Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung ist das Verteilen von Kieselgur, auch Diatomeenerde genannt. Es ist ein ungiftiges Pulver, das auch in Haushalten mit Kindern und Tieren bedenkenlos verwendet werden kann. Du kannst das Pulver an möglichen Verstecken und Laufwegen der Schädlinge ausstreuen. Die Papierfischchen trocknen aus und auch ihre Gelege werden bekämpft.
  • Es gibt auch die Möglichkeit, das Ungeziefer mit speziellen Insektensprays loszuwerden. Diese sind sehr aggressiv, bei einem starken Befall raten wir dir dazu, professionelle Hilfe einzuholen. So stellst du sicher, dass die Schädlinge komplett entfernt werden und kannst den Schaden so gering wie möglich halten.

Papierfischchen vorbeugen

Um das hartnäckige Ungeziefer gar nicht erst bekämpfen zu müssen, ist es besser, ihm vorzubeugen, bevor es zum Befall kommt. So kannst du vorsorgen:

  • Kontrolliere regelmäßig Bücher, Dokumente, Fotos und so weiter auf einen Befall und schüttle sie aus.
  • Wichtige Dokumente bewahrst du am besten in verschließbaren Kisten aus Plastik. Lege eine digitale Kopie davon an.
  • Öffne Bestellungen am besten vor der Tür und lagere Kartons nicht drinnen, um dir das Ungeziefer nicht in die Wohnung zu holen. Wenn du gebrauchte Umzugskartons verwendest, solltest du sie vorher gründlich auf einen Befall kontrollieren.
  • Dichte mögliche Rückzugsorte wie Risse, Spalten und Fugen in deinen Wänden, Böden, Fußleisten und an Türrahmen ab.
  • Außerdem halten die Schädlinge sich von kühleren Räumen fern. Eine Möglichkeit ist also, die Temperatur in deiner Wohnung zu senken. Besonders im Schlafzimmer ist das für eine bessere Schlafqualität ohnehin sinnvoll: Diese 4 Gründe sprechen für ein kaltes Schlafzimmer.

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