Auch wenn die Rose für Liebe steht: Zum Muttertag Schnittrosen zu verschenken, ist keine gute Idee. Die Blumen kommen im Mai meist aus dem globalen Süden und haben eine schlechte Klimabilanz. Außerdem sind die meisten Rosen mit gefährlichen Pestiziden belastet. Sind Mini-Rosen im Topf eine gute Alternative zum Rosenstrauß?

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Kurz vor dem Muttertag (12. Mai 2024) laden im Supermarkt, Discounter und im Blumenladen Rosen zum Kauf ein. Das Problem der roten und rosafarbenen Liebesboten: Der Mai fällt nicht in ihre natürliche Blütezeit, Rosen benötigen Licht und Wärme, um zu wachsen. Beides ist hierzulande im Mai noch Mangelware. Die Hauptblütezeit liegt im Juni und Juli.

Deshalb kommen rund 350 Millionen Rosen jährlich mit dem Flieger aus Kenia, Sambia oder Äthiopien nach Deutschland – mit riesigen Problemen im Gepäck:

  • Der Rosenanbau ist äußerst wasserintensiv: In jeder Schnittblume aus Ostafrika stecken 7 bis 13 Liter Wasser. Dabei ist Wasser dort ein äußerst knappes Gut.
  • Die Rosen werden häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen, ohne Arbeitsschutz und ohne geregelte Arbeitszeiten angebaut.
  • Ihr Transport mit dem Flugzeug verursacht viele Emissionen, die Klimabilanz von Rosen ist schlecht.
  • Rosen aus Ostafrika sind mit gefährlichen Spritzmitteln belastet, wie der Test von Öko-Test aus dem Februar zeigt:

Sind Mini-Rosen im Topf eine Alternative zum Rosenstrauß?

Auf den ersten Blick sind Mini-Rosen, die im Topf wachsen, eine gute Alternative zum üppigen Rosenstrauß: Die Rosen haben Wurzeln und sind damit erstmal keine Wegwerfware. Dadurch haben sie ein nachhaltigeres Image. Aber der Schein trügt:

"Mini-Rosen-Töpfe schneiden leider ähnlich schlecht ab wie Schnitt-Rosen", erklärt Emma Auerbach, Sprecherin der Slowflower-Bewegung. Auch bei Topfrosen handelt es sich um hochgezüchtete Massenware, mit ähnlichen Problemen wie bei den langstieligen Rosen.

Die Probleme von Mini-Rosen

Mini-Rosen im Topf sind alles andere als nachhaltig: Auch sie wachsen in geheizten Gewächshäusern oder kommen mit dem Flieger aus Ostafrika. "Umweltfreundlich sieht anders aus", so das Fazit von Emma Auerbach. Die Belastung mit giftigen Spritzmitteln und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter:innen auf den Blumenfarmen im globalen Süden dürften ähnlich verheerend sein wie bei Rosen, die als Strauß verkauft werden.

"Die Pflanzerde ist in der Regel torfhaltig, was zur Zerstörung wertvoller Lebensräume beiträgt und große Mengen CO2 freisetzt", erklärt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin. Dazu kommt: Die Pflanzgefäße aus Plastik verursachen unnötigen Plastikmüll.

Mini-Rosen haben schlechte Überlebenschancen

Im Garten sind Rosen relativ anspruchslos, kleine Rosen im Topf fürs Wohnzimmer sind hingegen kleine Diven und verlangen einiges an Aufmerksamkeit. Die Blütenpracht der Mini-Rosen ist nur von kurzer Dauer, wie jede:r weiß, der schon mal versucht hat, die kleinen Topfpflanzen im Wohnzimmer am Leben zu halten.

"Die Pflanzen werden häufig zu wenig gegossen oder stehen zu warm, sodass sie es schwerhaben, im Garten oder Balkon wieder gesund anzuwachsen", erklärt Corinna Hölzel gegenüber Utopia.de. Topfrosen sind empfindliche Pflanzen, die schnell Pilzerkrankungen bekommen.

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Mini-Rosen im Topf: So pflegst du sie

Auch wenn wir vom Kauf der Mini-Rosen im Topf abraten, hier nichtsdestotrotz einige Pflege-Tipps für den Fall, dass du einen kleinen Rosentopf geschenkt bekommst. Dann soll die hübsche Pflanze bestmögliche Überlebenschancen haben:

"Der beste Platz für die kleinen Pflanzen ist ein helles Fensterbrett in einem relativ kühlen Raum", erklärt Emma Auerbach.

  • Am besten topfst du die Rose gleich nach dem Kauf um und sorgst mithilfe eines größeren Topfes für gute Wachstumsbedingungen. Dann musst du auch nicht ganz so häufig gießen. Der Topf sollte so groß sein, dass rings um den Wurzelballen ca. zehn Zentimeter Platz sind.
  • Verblühte Blüten solltest du regelmäßig abschneiden.
  • Wenn die Rose nicht mehr blüht, sollte sie an einem hellen und kühlen Platz stehen.
  • Die Rose ist durstig und möchte regelmäßig gegossen werden, Staunässe bekommt ihr allerdings gar nicht. "Die Erde sollte immer etwas antrocknen, bevor erneut gegossen wird, damit keine Wurzelfäule entsteht", empfiehlt Emma Auerbach.

Nach dem Muttertag dürfen die kleinen Topfrosen direkt in den Garten umziehen. Draußen mag die Topfrose es sonnig oder halbschattig – Mittagshitze bekommt ihr nicht. Bei Pilzkrankheiten kannst du die Rose mit Ackerschachtelhalmbrühe oder Brennnesselbrühe behandeln.

Eine Rose zum Muttertag? Das ist quasi der Klassiker! Aber wir haben bessere, weil nachhaltigere Ideen:  © UTOPIA

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