Kaltkeimer sind Pflanzen, deren Samen Kälte benötigen, um erfolgreich zu keimen. Hier erfährst du, welche Arten zu den Kaltkeimern gehören und was du beim Säen beachten musst.

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Der Begriff "Kaltkeimer" (auch Frostkeimer oder Kühlkeimer) bezeichnet Pflanzen, deren Samen nur nach längeren Kälteperioden erfolgreich keimen können. Die Kälte ist dabei notwendig, damit sie im Frühjahr rechtzeitig mit dem Keimen beginnen und so vor niedrigen Temperaturen geschützt sind.

Welche Pflanzen zu den Kaltkeimern gehören und was du beachten solltest, wenn du sie aussäst, liest du in diesem Artikel.

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Was bedeutet "Kaltkeimer"?

Kaltkeimer beginnen erst nach einer längeren Kälteperiode zu keimen. Der Grund dafür ist ein schlauer Anpassungsmechanismus an kältere Regionen:

  • Damit der Samen nicht bereits im Herbst zu keimen beginnt und die junge Pflanze im Winter nicht erfriert, umgibt den Samen eine schützende Schicht aus keimhemmenden Substanzen, die den Keimprozess verzögert.
  • Aus diesem Grund sind die Samen von Kaltkeimern auch oft relativ groß.
  • Erst während einer längeren Kälteperiode werden diese Stoffe abgebaut und der Samen beginnt mit den steigenden Temperaturen und Sonnenstunden im Frühjahr zu keimen.

Gut zu wissen: Die meisten Kaltkeimer benötigen eine Kälteperiode von vier bis acht Wochen, in denen die Temperatur höchstens null bis fünf Grad Celsius beträgt.

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Diese Pflanzen gehören zu den Kaltkeimern

Zu den Kaltkeimern gehören vor allem Wildpflanzen, Heilpflanzen und verschiedene Sträucher sowie Obstbäume:

Kaltkeimer richtig säen

Damit Kaltkeimer erfolgreich keimen und zu wachsen beginnen, gibt es einiges zu beachten. So gehst du vor, wenn du Kaltkeimer pflanzen möchtest:

  • In Erde aussäen: Bedecke die Samen im späten Herbst, gegen Ende Oktober, mit einer Schicht Erde. Das kannst du direkt im gewünschten Beet tun oder die Samen zunächst in einer Saatschale heranziehen. Alternativ kannst du auch einen Eierkarton dafür verwenden. Die Saatschale hat den Vorteil, dass du Bedingungen wie etwa Temperatur und Feuchtigkeit besser kontrollieren kannst. Außerdem kannst du besser kontrollieren, ob die Samen erfolgreich keimen.
  • Der richtige Standort: In der Saatschale lässt du die Samen zunächst an einem kühlen, aber hellen Ort stehen. Gute Orte dafür sind ein Wintergarten oder ein Gewächshaus.
  • Die Temperatur beachten: Sinken die Temperaturen unter null Grad und beginnt der erste Schneefall, stellst du deine Kaltkeimer nach draußen. Sie benötigen die niedrigen Temperaturen und die Schneedecke, um zu keimen.
  • Staunässe vermeiden: Achte darauf, dass die Flüssigkeit aus den Saatschalen abrinnen kann. Ist es zu feucht in den Gefäßen, können die Samen zu schimmeln beginnen und sind zerstört. Staunässe ist auch im Freiland ein Problem für Kaltkeimer.
  • Gefrierschrank nutzen: Ist der Winter in deiner Region zu mild, kannst du die Samen in der Saatschale für vier bis sechs Wochen in den Gefrierschrank stellen. Dort bekommen sie die benötigten Temperaturen und die Dunkelheit imitiert eine Schneedecke. Lass die Samen davor ein bis zwei Wochen in lauwarmem Wasser quellen. Nur wenn sie in der Kälteperiode mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt sind, können sie anschließend erfolgreich keimen.

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Überarbeitet von Paula Boslau  © UTOPIA

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