Bei Menschen aller Geschlechter können manchmal die Brustwarzen schmerzen – aus unterschiedlichen Gründen und in verschiedenen Lebensphasen. Welche Ursachen hinter den Schmerzen stecken und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.
Schmerzen an den Brustwarzen sind meist harmlos und werden oft von geschwollenen oder schmerzenden Brüsten begleitet. Sie betreffen besonders oft Menschen in der Schwangerschaft und der Stillzeit. Aber auch unter anderen Umständen können sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten.
Ursachen für schmerzende Brustwarzen bei Frauen
Bei Frauen können schmerzende Brustwarzen laut dem medizinischen Portal Netdoktor und der Apotheken-Umschau verschiedene Ursachen haben:
- Veränderungen im Hormonhaushalt können in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus, in der Pubertät und in den Wechseljahren Schmerzen in den Brustwarzen hervorrufen.
- Während einer Schwangerschaft treten häufig schmerzende Brustwarzen auf, da sich in dieser Zeit die Milchdrüsen voll ausbilden und die Milchgänge sich erweitern (Duktektasie). Das kann Druck auf die Brustwarzen ausüben.
- Schmerzende Brustwarzen in der Stillzeit werden meistens durch Milchstaus verursacht. Diese können nach längeren Stillpausen entstehen oder wenn der Säugling falsch angelegt wird.
- Eine seltene Ursache für schmerzende Brustwarzen ist die Bildung von Zysten. Dies sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume in den Drüsen der Brust. Solche Zysten sind meistens harmlos.
- Das Fibroadenom, der häufigste gutartige Tumor in der Brust, kann ebenfalls schmerzende Brustwarzen hervorrufen. Das Gleiche gilt für Brustkrebs ab einem gewissen Stadium.
- Empfindliche Brustwarzen können auch schmerzen, wenn BHs oder andere Kleidungsstücke falsch sitzen.
Du stillst? Hier erfährst du alles über die richtige Ernährung während der Stillzeit: Stillen und Ernährung: Diese Nahrungsmittel sind optimal für dein Baby und dich.
Schmerzende Brustwarzen beim Mann
Nicht nur Frauen leiden unter schmerzenden Brüsten und Brustwarzen. Bei Männern kommt es in der Pubertät und ab dem 50. Lebensjahr oft zu hormonell bedingten temporären Brustvergrößerungen. Diese können Schmerzen in der Brust auslösen. In seltenen Fällen können Männer auch Brustkrebs bekommen.
Linderung der Schmerzen und Prävention
Wenn deine Brustwarzen akut schmerzen, gibt es abhängig von der Ursachen verschiedene Möglichkeiten, wie du die Schmerzen lindern kannst:
- Generell können dir eine Salbe auf der Grundlage von Lanolin oder kühle Umschläge helfen.
- Wenn deine Brustwarzen durch falsche Kleidung, Hautpflege- oder Waschmittel gereizt sind, solltest du diese nicht tragen beziehungsweise verwenden. Trage am besten weite Kleidung aus natürlichen und weichen Materialien.
- Wenn deine Brustdrüsen aufgrund einer bakteriellen Infektion entzündet sind, muss diese behandelt werden – konventionell meist mit Antibiotika, mitunter auch mit natürlichen Antibiotika.
- Wenn die Brustwarze durch das Stillen wund ist, lohnt es sich, mit der Hebamme das Anlegen des Babys zu üben. Laut Expert:innen kann durch falsches Anlegen, plötzliches Lösen des Kindes oder häufige Positionswechsel die Brustwarze verletzt werden.
Schmerzen, die durch falsche Kleidung oder Pflegemittel hervorgerufen werden, kannst du vorbeugen:
- Trage gut sitzende BHs. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit solltest du einen Still-BH tragen.
- Trage hautfreundliche Kleidung (zum Beispiel aus Baumwolle) und nutze sanfte Körperpflege- und Waschmittel.
Wann solltest du wegen schmerzender Brustwarzen zum Arzt gehen?
Meistens sind Schmerzen in den Brustwarzen harmlos, insbesondere, wenn sie in den typischen oben genannten Lebensphasen auftreten. Wenn du jedoch sehr starke Schmerzen hast, die über mehrere Tage anhalten, solltest du zum Arzt gehen. Dies gilt auch, wenn du einseitige Schmerzen in einer Brust verspürst. In diesem Fall könnte eine bakterielle Infektion oder ein Tumor vorliegen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Quarkwickel: Hausmittel gegen Schmerzen und Entzündungen
- Waschmittel selber machen – aus Kastanien
- Übelkeit in der Schwangerschaft: Diese natürlichen Mittel helfen
Überarbeitet von Adriana Jodlowska
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. © UTOPIA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.