Während die internationale Modewelt im September Fashion Week feiert, ruft der Secondhand September dazu auf, nichts Neues zu kaufen. Was es bringen kann, Kleidung gebraucht zu kaufen, erfährst du hier.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

New York, London, Milan, Paris: Hier finden alljährlich im September die großen internationalen Fashion Weeks statt, auf denen die Looks von morgen Premiere feiern. Was zuerst die Haute Couture erreicht, ist bald darauf schon massenhaft auch bei den Billigmodeketten zu haben. Der "Secondhand September" ist der Gegenentwurf zu diesem Modesystem. Er soll ein Monat sein, der die (Mode-)Welt verändert, so die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam, die die Initiative 2019 ins Leben gerufen hat.

Sie will Menschen dazu ermutigen, während des gesamten Monats September auf den Kauf von neuen Kleidungsstücken zu verzichten und stattdessen Secondhand- oder Vintage-Kleidung zu kaufen. Das Ziel der Aktion ist es, die Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt zu verringern, indem man den Konsum von neuen Kleidungsstücken reduziert und stattdessen bereits existierende Kleidungsstücke wiederverwendet.

Warum gibt es den Secondhand September?

Der Secondhand September ist eine einmonatige Kampagne, die dazu aufruft, im September keine neu gefertigten Kleidungsstücke zu kaufen. Diese Initiative soll das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Fast-Fashion-Industrie schärfen und gleichzeitig eine Alternative aufzeigen, wie jede:r Einzelne einen positiven Beitrag leisten kann.

Die Herausforderungen der Modeindustrie

Die globale Modeindustrie steht vor erheblichen Problemen, insbesondere aufgrund von Fast Fashion, oder mittlerweile sogar Ultra Fast Fashion: Billige "Wegwerfkleidung", die in kürzester Zeit in riesigen Mengen produziert wird. Sie hat zu exzessivem Konsum, Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung geführt. Im Jahr 2020 war der Textilsektor die drittgrößte Quelle für Wasserverschmutzung und Flächenverbrauch und es wurden neun Kubikmeter Wasser, 400 Quadratmeter Land und 391 Kilogramm Rohstoffebenötigt, um Kleidung und Schuhe für jede:n EU-Bürger:in herzustellen.

Von der wasserintensiven Baumwollproduktion über den Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen in Textilien bis hin zur massenhaften Entsorgung von Kleidung auf riesigen Deponien (zum Beispiel in der chilenischen Atacama-Wüste) – jeder Schritt entlang der textilen Kette hat weitreichende Konsequenzen für die Umwelt.

Darüber hinaus sind die Arbeitsbedingungen in vielen Produktionsländern oft besorgniserregend. Niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und unsichere Arbeitsbedingungen sind dort noch immer traurige Realität.

Warum der Secondhand September wichtig ist

Der Secondhand September bietet eine Möglichkeit, diesen negativen Trends entgegenzuwirken. Durch den Verzicht auf den Kauf neuer Kleidung wird die Nachfrage nach Fast Fashion und Ultra Fast Fashion reduziert, was wiederum den Druck auf die Industrie, immer mehr zu produzieren, verringern kann. Secondhand-Kleidung ist eine ressourcenschonende Alternative, die dazu beiträgt, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Indem wir bereits vorhandene Kleidung wiederverwenden, tragen wir dazu bei, ihre Lebensdauer zu verlängern und gleichzeitig die Menge an Kleidung zu verringern, die auf Mülldeponien landet.

Auch du kannst beim Secondhand September mitmachen und nur Kleidung aus zweiter Hand kaufen – vielleicht fühlst du dich dadurch inspiriert, die Herausforderung sogar länger anzunehmen.

Tipps für Secondhand-Kleidung

Worauf gilt es beim Secondhand-Shopping zu achten? Wo finde ich gebrachte Kleidung? Diese Ratgeber halten alle wichtigen Informationen zum Thema bereit, damit du erfolgreich am Secondhand September teilnehmen kannst:

Tipp: Eine weitere nachhaltigere Alternative zum Neukauf ist es, Kleidung in der Familie oder unter Freund:innen zu tauschen – zum Beispiel auf einer Kleidertauschparty – oder Kleidung zu mieten.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia.de:

  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.