Durch Thermoregulation behält der Körper auch bei schwankenden äußeren Bedingungen eine relativ gleichmäßige Temperatur aufrecht. Wie das genau funktioniert, erfährst du hier.
Für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist die Fähigkeit unseres Körpers, seine eigene Temperatur zu regulieren, von entscheidender Bedeutung. Thermoregulation beschreibt alle Prozesse, durch die der Körper seine Kerntemperatur aufrechterhält. Diese Temperatur liegt bei etwa 37 Grad Celsius. Ob es sich um einen heißen Sommertag oder einen eisigen Winterabend handelt – unser Körper passt sich an und hält seine Kerntemperatur im optimalen Bereich aufrecht.
So funktioniert Thermoregulation
Die Thermoregulation ist ein komplexer Vorgang, der von verschiedenen Mechanismen im Körper gesteuert wird. Zunächst einmal spielt laut DocCheck das Nervensystem eine entscheidende Rolle. Unser Gehirn erhält fortlaufend Informationen über die Temperatur, insbesondere über die Haut.
Ist es heiß, löst das Gehirn Reaktionen aus, um eine Überhitzung zu verhindern. Dazu gehören die Erweiterung der Blutgefäße in der Haut, um Wärme abzuleiten, sowie die Aktivierung von Schweißdrüsen, um die Verdunstungskühlung zu fördern.
Ist es kalt, geschieht das Gegenteil: Die Blutgefäße in der Haut verengen sich, um die Wärmeabgabe zu reduzieren, während Muskelzittern aktiviert wird, um Wärme zu erzeugen. Dies sind nur einige der Mechanismen, die unser Körper einsetzt, um seine Temperatur zu regulieren.
Eine Reihe von Faktoren können die Mechanismen der Thermoregulation beeinflussen. Dazu gehört etwa auch der Menstruationszyklus. So ist die Körpertemperatur in der zweiten Zyklushälfte um etwa 0,4 Grad Celsius erhöht. Dadurch beginnt der Körper in dieser Phase erst später mit thermoregulatorischen Mechanismen (wie Schwitzen) als sonst.
Wozu brauchen wir Thermoregulation?
Die Thermoregulation dient mehreren wichtigen Zwecken. Erstens ermöglicht sie dem Körper, optimale Bedingungen für enzymatische Reaktionen und andere Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten, so DocCheck. Viele biochemische Prozesse in unserem Körper sind temperaturabhängig, und eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur kann ihre Effizienz beeinträchtigen.
Darüber hinaus ist die Thermoregulation entscheidend für die Aufrechterhaltung des Sauerstofftransports und die Aktivität von Muskeln und Sehnen.
Thermoregulation trainieren: So geht's
Die Fähigkeit, mit extremen Temperaturen umzugehen, kannst du trainieren und damit gezielt deine Thermoregulation verbessern, so der Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten Wesiack gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Athlet:innen, die in extremen Umgebungen trainieren, wie etwa Bergsteiger:innen oder Wüstenläufer:innen, entwickeln oft eine verbesserte Thermoregulation. Dies geschieht durch regelmäßiges Training in den jeweiligen Bedingungen, was den Körper dazu bringt, sich anzupassen und effizienter mit Hitze oder Kälte umzugehen.
Wichtig: Übernimm dich nicht, und gib deinem Körper genug Zeit, sich langsam auf diese Bedingungen zu gewöhnen. Denn sowohl Überhitzung und Unterkühlung als auch zu schnelle Temperaturwechsel können – vor allem für Herzpatient:innen – lebensgefährlich sein!
Aber auch im Alltag kannst du deine Thermoregulation trainieren. Hast du im Winter etwa häufig kalte Füße oder fröstelst schnell, solltest du dich gezielt kalten und heißen Temperaturen aussetzen. So kannst du etwa
- häufiger in die Sauna gehen,
- jeden Tag Wechselduschen oder
- Kneipp-Anwendungen durchführen,
- regelmäßig kalt duschen, oder sogar
- Eisbaden trainieren.
Auch hilft es sich generell so anzuziehen, dass du leicht fröstelst, so Wesiack gegenüber der Frankfurter Rundschau. Frieren solltest du aber nicht.
Diese Methoden können den Körper dazu anregen, seine Anpassungsfähigkeit zu verbessern und seine thermischen Reaktionen zu optimieren.
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