Unkraut im Rasen ist zwar nicht unbedingt schädlich, aber oft stört der Anblick. Wir zeigen dir einfache Hausmittel, mit denen du es entfernen kannst – ganz ohne Chemie.
Diese erste Methode ist leicht und umweltfreundlich: Unkraut jäten, also Unkraut im Rasen einfach wegzupfen. Vor allem nach einem Regenschauer ist dies empfehlenswert, dann ist der Boden aufgeweicht und die Unkräuter lassen sich leicht herausziehen. Unkraut kannst du mit oder ohne Werkzeuge selbst jäten:
- Brennnessel, Ackerdistel, Spitzwegerich und Giersch kannst du mit der Hand jäten oder dafür einen speziellen Unkrautstecher verwenden.
- Löwenzahn jätest du am besten mit einem Löwenzahnzieher. Noch mehr Methoden: Löwenzahn mit Hausmitteln entfernen
- Quecken entfernst du am besten mit einem Gartenmesser.
Bei jedem Werkzeug solltest du zunächst den Boden etwas lockern. Achte außerdem immer darauf, dass du die Pflanze mitsamt Wurzeln und Ausläufern entfernst. Sonst wächst sie innerhalb weniger Tage nach. Lass das Unkraut nicht einfach liegen. Es kann schnell wieder nachwachsen und deine Arbeit war umsonst. Außerdem lässt sich aus einigen vermeintlichen Unkräutern Tee oder Salat zubereiten.
Rasenmähen gegen Unkraut im Rasen
Da Unkraut zum Wachsen viel Licht benötigt, kann schon die richtige Technik beim Rasenmähen einiges bewirken. Mähe mindestens einmal die Woche den Rasen. Dadurch erschöpfen die Unkräuter und weichen schließlich zurück.
Mähe das Gras außerdem nicht tiefer als vier Zentimeter, um das Wachstum des Unkrauts zu hemmen. Denn Unkrautsamen werden dann von den Gräsern bedeckt und beschattet. Sie erhalten kaum Licht und können dann gar nicht austreiben.
Tipp: Lasse im Rasen einige Stellen zu, an denen du nicht so häufig mähst und die Pflanzen wild wachsen dürfen. So schaffst du Rückzugsorte für Insekten und Tiere. Seltener Rasen zu mähen spart außerdem Wasser.
Hilfreiche Hausmittel
Ist dir Jäten zu anstrengend, kannst du dein Unkraut im Rasen mit weiteren Hausmitteln bekämpfen:
- Asche: Streue im Herbst regelmäßig Holzkohleasche auf die Unkräuter. Das verhindert, dass sie im nächsten Frühjahr wieder sprießen.
- Heißes Wasser: Gieße heißes Wasser (etwa Nudelwasser) auf das Unkraut. Lass es trocknen, ziehe das abgestorbene Kraut heraus und gieße dann erneut heißes Wasser über den Boden. Das heiße Wasser zerstört den Organismus der Pflanze.
- Nicht blühen lassen: Auch wenn du wenig Zeit oder Lust hast: Schneide zumindest die Köpfe von Löwenzahn und anderen Unkräutern ab und entsorge sie. So verhinderst du, dass sich Samen verbreiten können.
- Unkrautvernichter selber machen: Mit etwas Zeit kannst du aus Brennnesseln eine Brennnesseljauche herstellen und sie auf die Pflanzen geben.
Unkraut im Rasen mechanisch bekämpfen
Stellst du einen starken Moosbefall und Unkrautwuchs fest, können ein Nährstoffmangel oder zu geringe Sauerstoffversorgung im Boden der Grund sein. Dann hilft es möglicherweise, den Rasen zu vertikutieren. Die scharfen Messer stechen in die Grasnarbe und entfernen Moosschichten und Unkräuter. Hierbei solltest du auf Folgendes achten:
- Der Rasen sollte trocken und maximal zwei Zentimeter hoch sein.
- Der Vertikutierer darf die Grasnarbe maximal zwei bis drei Zentimeter tief einritzen. Anschließend solltest du den Rasen abharken.
- Nach der Behandlung braucht dein Rasen etwas Zeit, um sich zu regenerieren.
- Kahle Stellen kannst du sofort mit Rasensamen nachsäen.
Finger weg von Salz und Essig
Essig gehört in jeden Haushalt – er ist ein wahres Allzweckmittel beim Putzen und Reinigen. Nicht aber bei der Unkrautbekämpfung, obwohl er dazu oft in Verbindung mit Salz empfohlen wird. Da Essig und Salz jedoch offiziell verbotene Unkrautvernichtungsmittel sind, solltest du diese Hausmittel nicht auf Unkräuter gießen. Die Konzentration der Stoffe im Boden wird dadurch zu hoch, sodass der Boden, andere Pflanzen und Insekten davon dauerhaft belastet würden.
Unkraut im Rasen essen statt bekämpfen
Es heißt zwar "Unkraut", doch die Kräuter sind besser als ihr Ruf. Sie sind oft essbar, gesund und dazu noch kostenlos:
- aus Löwenzahn kannst du einen Löwenzahnsalat zubereiten
- Brennnessel eignet sich für einen gesunden Tee (mehr hier: Brennnessel-Rezepte),
- Giersch passt super zu Kartoffeln (mehr: Giersch-Rezepte).
Und es gibt noch mehr essbare Unkräuter. Sie bieten sich an, um in deiner Küche für Abwechslung zu sorgen:
Überlege dir außerdem, ob das Unkraut wirklich wegmuss. Für viele Insekten wie beispielsweise Bienen bieten vermeintliche Unkräuter eine wichtige Nahrungsgrundlage.
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt © UTOPIA
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