In einem veganen Garten solltest du ohne tierischen Dünger gärtnern. Doch das ist nicht das einzige, was du beachten musst. Wir verraten dir, worauf es beim veganen Gärtnern sonst noch ankommt.
Willst du deinen Garten vegan anlegen, denkst du vielleicht, dass du dafür wenig unternehmen musst. Immerhin sind Gemüse, Obst und Blumen von Natur aus vegan. Doch veganes Gärtnern ist viel mehr als Gemüse vorziehen und regelmäßig gießen.
Es geht auch darum, wie du dein Gemüse pflanzlich düngen kannst. Denn in vielen Düngern oder Hausmitteln stecken tierische Stoffe. Auch sollte ein veganer Garten möglich nachhaltig und insektenfreundlich angelegt werden. Das gilt übrigens auch für das vegane Gärtnen auf dem Balkon.
Was bedeutet vegan Gärtnern?
Einen veganen Garten anzulegen bedeutet zunächst einmal, auf den Einsatz von tierischen Produkten zum Beispiel in Dünger und Erde zu verzichten. Auch sogenannte Schädlinge sollten nicht gewaltsam entfernt werden.
Zudem gehört eine ökologische Einstellung dazu. Nach der Definition der Vegan Society bedeutet Veganismus nämlich auch, sich für Alternativen zu entscheiden, die neben Tierwohl die Umwelt schonen. Im Garten könnte das zum Beispiel bedeuteten, sich gegen den Einsatz von Chemie zu entscheiden. Denn das schadet sowohl den Tieren als auch der Umwelt.
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Vegan gärtnern: Entscheidend ist schon das Saatgut
Willst du vegan gärtnern, solltest du Balkon oder Garten so ökologisch wie möglich anlegen. Das fängt das schon bei der Wahl der Samen an, die du einpflanzen oder vorziehen willst. Egal ob Radieschen, Salat oder Blumen – du solltest zu Bio-Saatgut greifen. Das hat gute Gründe:
- Herkömmliches Saatgut wird oft chemisch behandelt.
- Oft sind diese Samen nicht samenfest. Das bedeutet, du kannst von der Pflanze selbst keine Samen nehmen, um diese im nächsten Jahr anzupflanzen.
- Auch nimmt durch herkömmliches Saatgut die Diversität ab. Von einigen Pflanzen gibt es sogar nur noch eine Sorte Saatgut.
Am besten für das vegane Gärtnern sind Bio-Samen aus deiner Region. Dieses Saatgut ist bereits an die Klimabedingungen, die in deiner Gegend herrschen, gewohnt. Gerade von Blumen wie Kapuzinerkresse kannst du im Spätsommer oder im Herbst selbst gut Samen nehmen, die du dann im nächsten Jahr aussäen kannst.
Garten vegan: Achtung bei Erde und Dünger
Willst du vegan gärtnern, brauchst du dafür natürlich Erde und Dünger, die deine Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgen, damit sie gut wachsen. Doch gerade in diesem Bereich, gibt es viele Produkte und Tipps, die tierische Inhaltsstoffe enthalten.
Darauf solltest du beim veganen Gärtnern verzichten:
- Dünger oder Erde sollte weder Hornmehl noch Hornspäne beinhalten. Zwar gelten diese Stoffe als ökologische Dünger, allerdings besteht Hornspäne aus Hörner und Klauen von Rindern. Oft kommt dieses Hornmehl aus Südamerika, wo es viele Rinder gibt. Zusätzlich zum verursachten Tierleid, hat Hornspäne auch noch eine schlechte Co2-Bilanz.
- Willst du vegan gärtnern, sollte die Erde auch immer torffrei sein. Beim Torfabbau werden wertvolle Moore zerstört, die Co2 speichern und Lebensraum für viele Planzen und Tiere sind. Außerdem kann torfhaltige Erde Wasser nicht so gut speichern. Das bedeutet, du musst häufiger gießen.
- Auch auf Schafwolle zum Düngen oder Mulchen solltest du verzichten, wenn du vegan gärtnern möchtest.
Diese Alternativen fürs vegane Gärtnern hast du stattdessen:
- Dünger kannst du ganz einfach selbst machen. Als Dünger für Planzen eignen sich zum Beispiel Brennnesseljauche oder Kaffeesatz. Gärtnerst du auf dem Balkon, kannst du dir Brennnessel aus dem Wald oder Park holen.
- Wenn du mit Gartenschnitt zum Mulchen verwendest, ist das ebenfalls ein guter Dünger für deinen veganen Garten. Das gleiche gilt für Kompost.
- Natürlich kannst du veganen Dünger auch einfach kaufen. Bei Peta findest du viele vegane Dünger, die zum Beispiel aus Weidegras oder Klee hergestellt sind.
- Torffreie Erde selber machen ist gut möglich. Zumindest die Basis-Anleitung ist vegan.
- Statt mit Hornspäne kannst du mit Urgesteinsmehl vegan gärtnern. Dieser Mineraldünger enthält Magnesium, Eisen, Kalium und Calcium.
Veganen Garten anlegen: So wird er Insektenfreundlich
Möchtest du vegan gärtnern, solltest du auch an Bienen, Hummeln und Co. denken. Ein insektenfreundlicher Garten oder Balkon unterstütz nämlich die Artenvielfalt. Das gelingt dir so:
- Entscheide dich gegen Blumen, die gefüllten Blüten haben. Dazu zählen zum Beispiel Pfingstrosen. Insekten haben bei diesen Sorten keinen Zugang zu Samen und Polen. Besser für Insekten sind Wildblumen wie der Wiesensalbei. Auch Kapuzinerkresse, die gut auf dem Balkon wächst, ist insektenfreundlich.
- Auch hilft es, wenn du in einigen Ecken deines veganen Gartens, Gräser einfach wachsen lässt.
- Auch von Kräutern profitieren Insekten. Dazu zählen zum Beispiel Schnittlauch oder Salbei. Schnittlauch kannst du auch mal blühen lassen, das zieht Insekten an. Schnittlauchblüten sind übrigens essbar.
Vegan gärtnern: Was tun bei Schädlingen?
Egal ob Garten oder Balkon – Schädlinge können überall vorkommen und dir dein Gemüse wegessen. Auch wenn du vegan gärtnerst und dir Tierwohl am Herzen liegt, musst du dich deswegen nicht mit einer kleinen Ernte zufrieden geben. Anstatt den ungebetenen Gästen mit der Chemiekeule zu Leibe zu rücken, kannst du sie mit natürlichen Mitteln los werden. Das kannst du tun:
- Pflanze Kräuter wie Basilikum oder Minze. Diese enthalten ätherische Öle, die viele Schädlinge nicht mögen. Salbei kann sogar Schnecken Fernhalten. Selbst Tomaten schützen wegen ihres Geruchs vor Mücken.
- Ein Pflanzensud hilft ebenfalls gegen Schädlinge. Damit tötest du ebenfalls keine Insekten, sondern verscheuchst sie nur. Schädlinge im Garten kannst du zum Beispiel mit einem Sud aus Knoblauch und Chili oder Minze und Farn vertreiben.
- Auch wenn es für viele Menschen eklig ist, kannst du Schnecken im Garten aufsammeln und weit entfernt von deinem Garten im Grünen wieder aussiedeln. Ein Schneckenzaun kann ebenfalls vor den ungebetenen Gästen schützen.
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