Bist du im Weihnachtsstress, obwohl du dir vorgenommen hast, es dieses Jahr endlich anders zu machen? Wir haben einige Ideen, wie du dem Weihnachtsstress entgehen kannst.

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Weihnachten gilt in unseren Kulturkreisen als das "Fest der Liebe" und als eine erhellende Zeit voller Lichter in der grauen Winterzeit. Dabei laden Medien die Weihnachtszeit durch harmonische Darstellungen besonders auf.

Besinnlichkeit vs. Weihnachtsstress

Die Realität sieht bei vielen oft anders aus: Die Mehrheit der Europäer:innen empfindet Weihnachten als eine besonders stressige und belastende Zeit im Kalenderjahr. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, angeleitet vom Sozialwissenschaftler Michael Mutz der Universität Göttingen.

Mutz fand zudem heraus, dass diejenigen, die den christlichen Glauben stark praktizieren, weitaus weniger vom Weihnachtsstress betroffen seien. Gründe sah er darin, dass diese Gruppe vermutlich weniger konsumorientiert Weihnachten feiere.

Doch unabhängig davon, wie religiös du Weihnachten begehst, kannst auch du den Weihnachtsstress reduzieren und den Fokus an Weihnachten vom Konsum weglenken. Wir haben dazu einige Tipps für dich, wie du dem Weihnachtsstress vor und an Weihnachten entgehen kannst.

Hinweis: Wir gehen auch darauf ein, wie du dem Weihnachtsstress entfliehen kannst, wenn du alleine Weihnachten feierst. Weitere Ideen findest du auch hier: Weihnachten allein: Fünf Tipps für schöne Feiertage.

So entgehst du dem Weihnachtsstress in den Wochen vor Weihnachten

Die vier Adventswochen ab Ende November vergehen oftmals wie im Flug, da vieles in kurzer Zeit geschieht: Weihnachtsmärkte sind geöffnet, Geschenke müssen besorgt werden und Weihnachtsfeiern finden statt. Doch mit denn folgenden sechs Ideen kannst du schon in den Wochen vor Weihnachten deinen Weihnachtsstress reduzieren.

1. Mache dir eine To-Do-Liste. Fange schon zwei bis drei Wochen vor der Adventszeit an, eine Liste zu erstellen, was du in der Vorweihnachtszeit zu erledigen hast: Dazu gehört vielleicht Geschenke zu kaufen, Plätzchen zu backen oder auch Weihnachtskarten zu schreiben. Die Aufgaben deiner To-Do-Liste kannst du auf die bevorstehenden Wochen aufteilen. Damit beugst du präventiv Weihnachtsstress vor.

2. Setze Prioritäten, um den Weihnachtsstress zu minimieren. Du kannst dir im Vorfeld überlegen, welche Prioritäten du in den Wochen vor Weihnachten setzen möchtest. Ist es notwendig, wieder an alle Freund:innen und Bekannte dieses Jahr eine Weihnachtskarte zu schreiben? Wie viele Plätzchensorten solltest du backen? Tut es dir gut, wenn du auf jede Weihnachtsfeier gehst oder könntest du auch auf diese oder jene Weihnachtsfeier verzichten?

3. Sprich den Umgang mit Geschenken in deinem Familien- und Freundeskreis an. Wie die oben genannte Göttinger Studie herausfand, kann Konsum ein schwerwiegender Grund für Weihnachtsstress werden. Minimalismus kann beispielsweise dagegenwirken, sich wieder neu auf Essentielles zu fokussieren. Wenn dich der Konsum an Weihnachten stört, thematisiere die Geschenkgewohnheiten in deiner Familie und im Freundeskreis. Sprich an, wie du dich dabei fühlst und was du dir wünschen würdest. So könnt ihr einen gemeinsamen Konsens finden.

Tipps: Jede Familie und jeder Freundeskreis ist anders. Doch vielleicht findet ihr ein Modell, das zu euch passt:

  • Möchtet ihr nicht auf Geschenke verzichten, könnt ihr den Konsum reduzieren, indem jeder Person eine andere Person zugelost wird, der etwas geschenkt werden sollte. Lies auch: Wichteln mit sinnvollen Geschenk-Ideen: Schrottwichteln mal anders.
  • Auch eine genaue Wunschliste entlastet euch gegenseitig beim Geschenkeinkauf und ist zudem nachhaltig, da die gewünschten Gegenstände wirklich genutzt werden und nicht im Mülleimer landen.
  • Darüber hinaus kannst du Weihnachtsstress reduzieren, indem du etwas Selbstgemachtes schenkst, das weniger kostet. Wir haben einige DIY-Geschenke zum Selbermachen für dich zusammengestellt. Beim Second-Hand-Shoppen hingegen schonst du Ressourcen und deinen Geldbeutel.

4. Vermeide Vergleiche in den sozialen Netzwerken. Vielleicht läuft bei dir Weihnachten im Vergleich zu Freund:innen oder zu den sozialen Medien nicht so harmonisch ab. Gehe in den Wochen vor Weihnachten auf Abstand zu Menschen, die dir in diesem Punkt nicht guttun. Reduziere deinen Konsum in den sozialen Netzwerken durch Digital Detox.

5. Tu dir vor Weihnachten etwas Gutes. Beschenke dich vor Weihnachten selbst, indem du ausreichend Schlaf, Bewegung, Nahrung und genügend "Zeit für mich" einplanst. Gönne dir zum Beispiel besondere Momente in deinem Lieblingscafé, lies einen fesselnden Roman oder entspann dich bei einer Massage.

So entgehst du dem Weihnachtsstress an Weihnachten

1. Überlege dir, wo du Weihnachten feiern möchtest. Besonders mit Kindern stellt sich jedes Jahr die Frage, wann und wo ihr mit wem Weihnachten feiert. Wenn das für dich Weihnachtsstress bedeutet, kannst du eine Regelung einführen, dass Weihnachten abwechselnd bei den Familien gefeiert wird. Das spart nicht nur Stress, sondern bei großen räumlichen Distanzen auch lange Fahrten.

Tipp: Alternativ kannst du auch einen Videoanruf organisieren, um ein bisschen Nähe zu schaffen.

2. Gibt es Familientreffen, die schwierig werden könnten, achte darauf, dass du nicht zu lange bleibst. Gerade wenn Familien weit entfernt wohnen, verbringt man Weihnachten oft mehrere Tage hintereinander zusammen. Das kann zu Konfliktpotenzial führen. Macht im Vorfeld eine grobe Planung, welche Aktivität für welchen Tag vorgesehen ist. Sorgt dafür, dass trotzdem Platz für Privatsphäre und genügend Freiraum bleiben, um sich der Gruppe leicht zu entziehen.

3. Finde eine stressfreie Lösung für das Weihnachtsessen. Bei Familientreffen an Weihnachten ist die Messlatte besonders hoch, etwas Gutes aufzutischen. Anstatt dass der Stress an einer Person hängen bleibt, kann jedes Familienmitglied für einen Gang zuständig sein. Eine andere Lösung wäre, dass alle gemeinsam kochen. Auch einige Restaurants bieten Gerichte zum Mitnehmen selbst an Weihnachten an. Das reduziert den Weihnachtsstress.

4. Plane dir auch an den Weihnachtstagen Zeiten ein, in denen du dich zurückziehen kannst. Gerade wenn du oft unter Weihnachtsstress leidest, ist es besonders wichtig, dass du auf dich selbst aufpasst. Plane dir an Weihnachten morgens und abends ein bisschen Zeit ein, wo du zur Ruhe kommen kannst. Das ist vor allem mit Kindern sehr schwierig. Doch eine kurze Meditation von wenigen Minuten oder Yoga können dir dabei helfen.

5. Reduziere deine Erwartungen von einem perfekten Weihnachten. Im Vergleich mit anderen Familien oder auch mit den Darstellungen in den Medien entsteht ein hoher Erwartungsdruck, dass Weihnachten besonders sein muss. Gestehe dir ein, dass nicht alles perfekt an den Tagen laufen muss.

So entgehst du dem Weihnachtsstress an Weihnachten, wenn du alleine bist

Vielleicht verbringst du Weihnachten alleine. Die Angst vor dem Alleinsein an diesen Tagen erzeugt in dir vielleicht auch großen Weihnachtsstress – besonders an den Weihnachtsfeiertagen, wenn gefühlt alle anderen bei ihren Familien und Lieben sind.

Auch hier gibt es einige Möglichkeiten, was du tun kannst, damit kein Weihnachtsstress entsteht. Wichtig ist dabei allerdings, dass du dir frühzeitig Gedanken darüber machst, wie du die Tage verbringen wirst. So kannst du vermeiden, dass du – aus psychischer Sicht – in ein Loch fällst.

Wir haben einige Ideen für dich, wie du dem Weihnachtsstress an Weihnachten entgehen kannst, wenn du alleine bist:

1. Verreise in eine Großstadt oder in ein anderes Land. Graut es dir davor, an Weihnachten alleine zu sein, kannst du über die Weihnachtszeit verreisen. Durch den Urlaub entgeht dir womöglich etwas der Weihnachtsstress.

2. Überlege dir, ob du Freund:innen oder Bekannte hast, mit denen du Weihnachten verbringen kannst. Vielleicht hast du einige Freund:innen oder Bekannte, die keine starken Weihnachtstraditionen mit ihren Familien pflegen oder auch alleine feiern. Du kannst sie fragen, ob sie einen Teil der Weihnachtstage mit dir verbringen wollen.

3. Engagiere dich an Weihnachten bei einem sozialen Projekt. Viele Kirchengemeinden oder christliche Institutionen wie die Caritas oder die Stadtmission organisieren an Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen diakonische Projekte für Alleinstehende und suchen oftmals fleißige Helfer:innen. Frage bei einer Institution nach, ob sie Hilfe benötigen kann.

4. Nimm dir Zeit für dich selbst. Verbringst du die Tage trotzdem alleine in deinen eigenen vier Wänden, stell dir vorher ein genaues Programm auf, was du tun möchtest. In den Tagen kannst du nicht nur Staffeln deiner Lieblingsserie anschauen, sondern kannst auch Zeit finden den Hobbys nachzugehen, für die du sonst keine Zeit hast, wie beispielsweise malen oder lesen.

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So kannst du dem Weihnachtsstress fürs nächste Weihnachten entgehen

Nach den Weihnachtsfeiertagen solltest du dir aufschreiben, was dir besonders gut gefallen hat und was nicht so gut gelaufen ist. So weißt du, worauf du im nächsten Jahr achten solltest. Denn du hast es in der Hand, zu entscheiden, wie du Weihnachten verbringen kannst, um glücklichere und stressfreiere Tage zu erleben.

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