Wurzelfäule bleibt oft lange unentdeckt und kann deinen Pflanzen großen Schaden zufügen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du faulende Wurzeln frühzeitig erkennst und wie du betroffene Pflanzen noch retten kannst.
Tritt Wurzelfäule auf, kann das ziemlich ärgerlich sein, weil die ganze Pflanze darunter leidet und im schlimmsten Fall eingeht. Wurzelfäule kann sowohl für Garten- als auch für Zimmerpflanzen zu einer großen Gefahr werden. Allerdings kannst du deine Pflanzen oft noch retten – oder zumindest erneutem Schaden durch Wurzelfäule vorbeugen.
Wurzelfäule: Die Ursachen
Wurzelfäule tritt nicht nur bei falscher Pflege auf, zum Beispiel durch häufiges Gießen. Die folgenden Ursachen führen am häufigsten zu Wurzelfäule:
- Wurzelfäule durch Pilze: Es gibt viele Pilzerreger, die die Wurzeln deiner Pflanzen befallen und dadurch Wurzelfäule verursachen können. Befallene Pflanzen bekommen häufig welke Stellen und helle oder gelbe Blätter. Leider ist es oft schwierig zu bestimmen, welcher Pilz deinen Pflanzen genau zu schaffen macht, da es viele verschiedene Pilzkrankheiten gibt, die die Wurzel faulen lassen.
- Wurzelfäule durch Bakterien: Dringen gewisse Bakterien in deine Pflanzen ein, bekommen die Stiele, Früchte und Blätter schnell feuchte, matschige Schadstellen. In diesem Fall musst du die befallenen Exemplare entsorgen, denn gegen bakterielle Wurzelfäule gibt es leider keine Hausmittel.
- Wurzelfäule durch zu häufiges Gießen: Nicht immer sind Bakterien oder Pilze schuld daran, wenn die Wurzeln deiner Pflanzen faulen. Zu nasse Erde in Kombination mit zu wenig Sauerstoff sorgt ebenfalls dafür, dass die Wurzeln matschig werden und verfaulen. Besonders Kübelpflanzen sind oft von Wurzelfäule gefährdet, weil wir dazu neigen, sie zu stark zu gießen.
Wurzelfäule frühzeitig erkennen
Je eher du die Wurzelfäule bemerkst, desto schneller kannst du versuchen, deine Pflanzen noch zu retten. Deshalb ist es wichtig, dass du schon die ersten Anzeichen schnell erkennst. Denn auch wenn die Wurzeln unter der Erde versteckt liegen, machen die meisten Pflanzen oberirdisch früh darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt.
An den folgenden Anzeichen kannst du Wurzelfäule am schnellsten erkennen:
- Welke Triebe: Wenn deine Pflanze in kurzer Zeit immer mehr welke Stellen bekommt, denkst du im ersten Moment vielleicht, du müsstest sie mehr gießen. Eine beginnende Wurzelfäule verstärkst du dadurch aber. Kontrolliere deshalb immer zuerst, ob die Erde der Pflanzen tatsächlich trocken ist. Ein klares Anzeichen für Wurzelfälle ist es, wenn immer nur einzelne Triebe welk werden oder deine Pflanzen im Schatten oder bei bewölktem Himmel zu welken beginnen.
- Verfärbte Blätter (Chlorose): Faulende Wurzeln können nicht mehr genug Nährstoffe in die oberirdischen Pflanzenteile transportieren. Diesen Nährstoffmangel kannst du früh daran erkennen, dass sich die Blätter deiner Pflanze hellgrün oder gelb färben.
- Pflanze steht wackelig: Hat deine Pflanze keinen festen Halt mehr in der Erde und wackelt im Topf hin und her, kann das darauf hindeuten, dass sie an Wurzelfäule leidet. Pflanzen, deren Wurzeln bereits komplett verfault sind, kannst du häufig sehr leicht aus der Erde ziehen.
- Wasser im Übertopf: Wenn du befürchtest, dass deine Topfpflanze an Wurzelfäule leidet, dann ziehe sie aus dem Topf. Befindet sich im Übertopf Wasser, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass die Wurzeln der Pflanze faulen.
- Braune, matschige Wurzeln: Möchtest du ganz auf Nummer sicher gehen, solltest du deine Pflanze einmal komplett ausgraben und dir die Wurzeln anschauen. Gesunde Wurzeln erkennst du daran, dass sie weiß oder hellbraun und fest sind. Kranke Wurzeln sind dagegen oft dunkelbraun, weich oder bereits matschig.
Wurzelfäule bekämpfen und Verbreitung verhindern
Bei vielen Pflanzen lässt sich vor allem die durch Pilze verursachte Wurzelfäule nur schwer zu bekämpfen. Denn Fungizide erreichen die in der Erde sitzenden Pilzerreger meist nicht und richten stattdessen nur noch mehr Schaden im umliegenden Ökosystem an. Wenn du Wurzelfäule aber zum Beispiel bei Topfpflanzen frühzeitig erkennst, kannst du versuchen, die Pflanzen von der nassen Erde zu befreien und sie so noch zu retten.
Sofortmaßnahmen bei Wurzelfäule:
- Topfe die kranke Pflanze aus und schneide alle faulenden Wurzeln restlos ab.
- Halte den Wurzelballen unter fließendes Wasser und spüle ihn gut aus.
- Nimm einen neuen Topf und fülle ihn mit frischer torffreier Erde, in die du die Pflanze wieder einsetzt.
- Halte den Boden in den nächsten Wochen trocken, damit sich die Pflanze wieder erholen kann.
Da sich die Wurzelfäule sehr schnell in der ganzen Pflanze ausbreitet, kannst du häufig nicht viel mehr tun, als die befallenen Pflanzen schnell zu entfernen, damit die Nachbarpflanzen nicht angesteckt werden.
Wurzelfäule vorbeugen
Vorbeugen ist deshalb die beste Medizin. Es gibt viele Mittel, mit denen du deine Pflanzen stärken und vor faulenden Wurzeln schützen kannst. So kannst du Wurzelfäule vorbeugen:
- Die richtige Erde wählen: In schwerer und stark verdichteter Erde kann Staunässe besonders häufig auftreten. Wenn möglich, solltest du deine Pflanzen deshalb im Garten an einen Platz mit lockerer, gut wasserdurchlässiger Erde setzen. Schwere Böden kannst du auflockern, indem du etwas Sand und Kompost unter die Erde mischst.
- Staunässe vermeiden: Achte darauf, dass du deine Pflanzen immer nur dann gießt, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Kontrolliere bei Topfpflanzen außerdem immer, ob im Übertopf noch Wasser steht. Leerst du die Übertöpfe regelmäßig aus, kannst du verhindern, dass deine Pflanzen ertrinken und Wurzelfäule bekommen.
- Pflanzen stärken: Um deine Pflanzen vor Wurzelfäule und anderen Krankheiten zu schützen, kannst du sie mit verschiedenen Pflanzenjauchen gießen. Verdünnte Schachtelhalmbrühe oder Knoblauchtee sind zum Beispiel gute Mittel, um deinen Pflanzen einen kleinen Energieschub zu verschaffen. Dünger für Pflanzen kannst du auch selber machen.
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Überarbeitet von Lea Hermann © UTOPIA
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