Zimmerpflanzen brauchen im Winter etwas andere Pflege. Wir zeigen dir häufige Fehler, die du einfach vermeiden kannst, um deinen Zimmergarten glücklich durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Nicht nur die Botanik draußen stellt sich mit Einbruch des Winters auf die kälteren Monate ein, indem sie zum Beispiel ihr Wachstum zurückstellt oder Blätter abwirft – auch auf deine Zimmerpflanzen hat der Wetterumschwung Einfluss. Hier erklären wir dir, welche häufigen Fehler bei Zimmerpflanzen im Winter vermeidbar sind und geben dir Hinweise zur Pflege deiner Wohnungsbegrünung.
1. Zimmerpflanzen im Winter zu viel Wasser und Dünger geben
Im Winter bekommen Zimmerpflanzen durch die kürzeren Tage grundsätzlich weniger Sonnenlicht als im restlichen Jahr. Das sorgt dafür, dass sie langsamer wachsen – und somit weniger Nährstoffe in Form von Wasser oder Dünger benötigen. Zu häufiges Gießen kann also vor allem im Winter zu Staunässe und Wurzelfäule führen, da die Pflanzen das Wasser nicht verarbeiten können.
Deswegen solltest du deine Pflanzen in größeren Abständen gießen als im Sommer. Wie genau diese Abstände aussehen, kann sich von Pflanzenart zu Pflanzenart unterscheiden. Deswegen schadet es nie, wenn du dich über den Wasserbedarf deiner individuellen Pflanzen informierst. Doch es gibt auch grundsätzliche Gemeinsamkeiten und übergreifende Regeln.
Hier sind ein paar Tipps, wie du erkennen kannst, wann du deine Pflanze gießen solltest:
- Die Erde im Topf krümelt und ist sehr trocken – auch dann, wenn du mit dem Finger ein paar Zentimeter hineinstichst.
- Die Blätter deiner Pflanze hängen schlapp herab oder bekommen sogar schon braune und trockene Ränder. Achtung: Gelbe Flecken auf den Blättern weisen meist nicht auf einen Wassermangel hin, sondern auf einen zu hohen Kalkgehalt im Gießwasser.
Wenn du einen Wassermangel bei deiner Zimmerpflanze festgestellt hast, gieße sie am besten mit abgestandenem oder abgekochtem Wasser oder Regenwasser, was verträglicher für Zimmerpflanzen ist. Das Wasser aus deiner abgekühlten Wärmflasche eignet sich perfekt dazu und hat außerdem den Vorteil, dass du Wasser im Haushalt sparen kannst.
Tonkegel als Gießhilfe
Eine praktische Gießhilfe sind auch Tonkegel, die du online oder im örtlichen Gartenhandel kaufen kannst. Sie eignen sich besonders für Zimmerpflanzen, die jederzeit eine Grundversorgung mit Flüssigkeit brauchen und können auch bei Abwesenheit von mehreren Wochen deine Pflanzen vor dem Austrocknen bewahren – je nachdem, wie schnell die Pflanzen trinken.
Drücke den Tonkegel einfach in den Pflanzentopf und stecke eine mit Gießwasser gefüllte Flasche mit dem Hals voraus in den Tonkegel. Das Wasser aus der Flasche sickert nun sehr langsam durch den Ton und in die Erde, sodass die Wurzeln deiner Pflanze gleichmäßig mit Feuchtigkeit versorgt werden, bis die Flasche leer ist.
Zimmerpflanzen im Winter düngen?
Pflanzen benötigen im Winter nicht nur weniger Wasser, sondern auch nur sehr wenig Dünger, da es sonst zu einer Überdüngung kommen kann. In den allermeisten Fällen solltest du deine Pflanzen in den Wintermonaten sogar überhaupt nicht düngen, denn die empfohlene Zeit dafür liegt zwischen Mai und September.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Pflanzenarten, die ihre Vegetationsperiode im Winter haben und im Winter blühen, solltest du in den Wintermonaten artgerecht mit Dünger versorgen. Dazu gehört zum Beispiel der Weihnachtsstern.
2. Zimmerpflanzen Zugluft und kalten Fensterscheiben aussetzen
Zugluft ist schon im Allgemeinen nicht beliebt bei den meisten Zimmerpflanzen. Im Winter kommen noch die tiefen Temperaturen hinzu und schaden vor allem Urban-Jungle-Pflanzen, die eher in höheren Temperaturen heimisch sind.
Da es jedoch auch im Winter wichtig ist, richtig zu lüften, solltest du deine Zimmerpflanzen vor Zugluft schützen. Nimm entweder deine Topfpflanzen vor dem Lüften vom Fensterbrett, schütze sie durch einen dicken Vorgang oder weiche beim Lüften auf andere Fenster fern deiner Botanik aus.
Außerdem: Rücke deine Zimmerpflanzen im Winter immer so weit von den Fensterscheiben ab, dass ihre Blätter nicht das kalte Glas berühren. Denn bei Gefriertemperaturen kann die kalte Scheibe im schlimmsten Fall zu Frostschäden an deiner Zimmerpflanze führen.
3. Zimmerpflanzen im Winter durch Heizungsluft austrocknen
Durch das vermehrte Heizen im Winter wird die Luft in deinem Zimmer oft sehr trocken, was nicht nur für dich unangenehm werden kann, sondern auch für deine Zimmerpflanzen.
Vor allem, wenn deine Pflanzen auf dem Fensterbrett direkt über einer Heizung stehen, verlieren sie durch Verdunstung schneller Wasser und drohen so auszutrocknen. Neben dem Wassermangel macht die Heizungsluft deine Pflanzen auch anfälliger für Schädlinge, die trockenes Raumklima lieben, etwa Spinnmilben, Woll- und Schildläuse.
Du kannst deine Zimmerpflanzen im Winter vor dem Vertrocknen schützen, indem du zum Beispiel ihre Blätter ab und zu mit Wasser besprühst oder eine Schale mit Wasser auf deinen Heizkörper stellst, das so verdunstet und gegen die trockene Luft hilft. Für eine genauere Anleitung, wie du deine Zimmerpflanzen vor trockener Heizungsluft schützen kannst, empfehlen wir dir diesen Artikel: Heizungsluft im Winter: So überleben deine Zimmerpflanzen.
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