Zwiebeln zu pflanzen gelingt auch Garten-Anfänger:innen ganz leicht, denn das Gemüse ist pflegeleicht. Nur an den Boden stellt es ein paar Ansprüche. Wir zeigen dir, worauf du achten musst.
Zu einem richtigen Gemüsegarten gehören Zwiebeln einfach dazu. Sie zu pflanzen lohnt sich, denn Speisezwiebeln sind eine der am häufigsten verwendeten Zutaten in der Küche. Ihr vielseitiger Geschmack, der von süß bis scharf reicht, macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil vieler Gerichte.
Zwiebeln pflanzen: der richtige Boden
Die Speisezwiebel (Allium cepa) benötigt einen humusreichen Boden, der nicht zu feucht ist. Zwiebeln solltest du am besten in sandig-lehmigen Boden pflanzen, der mit Kompost aufgelockert ist.
Mit abgestandenem Kompost aus dem Vorjahr oder kaliumhaltigem Dünger bereitest du das Beet optimal vor. Dagegen vertragen Zwiebeln stark stickstoffhaltigen Dünger weniger gut. Dazu gehört beispielsweise Kunstdünger und frischer Stallmist.
Tipp: Wenn du Stallmist verwenden möchtest, dünge schon im Herbst, sodass er über den Winter verrotten kann. Im Frühjahr musst du dann einfach das Beet auf etwa 20 Zentimeter Tiefe umgraben. Danach sollte das Beet nochmals zwei Wochen ruhen, damit die Erde Zeit hat, sich zu setzen.
Beachte, dass Zwiebeln wie Wurzelgemüse in frisch umgegrabener Erde eher in die Länge wachsen, statt dicke Knollen auszubilden.
Zwiebeln pflanzen: Mit Steckzwiebeln geht es ganz einfach
Mit Steckzwiebeln lassen sich Zwiebeln am einfachsten pflanzen. Ab März gibt es im Gartencenter oder auf dem Bauernmarkt die ersten Steckzwiebeln zu kaufen.
- Bei milden Temperaturen kannst du die Steckzwiebeln ab Ende März in die gedüngten Beete auspflanzen.
- Wenn du in Reihen pflanzen möchtest, beträgt der Abstand zwischen den Reihen etwa 20 Zentimeter.
- Lege die Steckzwiebeln in kleine, vorgebohrte Löcher, sodass die Spitzen noch herausschauen.
- Dafür kannst du einen Pflanzstock verwenden und alle sieben bis zehn Zentimeter ein Pflanzloch vorbohren.
- Gieße die frisch gesetzten Zwiebeln mit etwas Wasser an.
Auf ein Beet mit 1,20 Meter Breite und einem Meter Länge kannst du fünf Reihen unterbringen, dafür benötigst du 50 Steckzwiebeln. Im Herbst ergibt das etwa eine Zwiebelernte von rund drei Kilogramm.
Mehr Tipps: Zwiebeln setzen: Das ist der Vorteil von Steckzwiebeln
Steckzwiebeln selber heranzüchten
Die Steckzwiebeln kannst du auch selber aus Samen ziehen. Dafür benötigst du etwas mehr Platz im Garten und mehr Zeit zur Pflege der Keimlinge. Im ersten Jahr säst du die Samen aus und erntest Steckzwiebeln. Diese Zwiebel pflanzt du dann im zweiten Jahr erneut.
Steckzwiebeln aus Samen ziehen:
- Der Boden für die Aussaat sollte etwas magerer und weniger gedüngt sein als für die Steckzwiebeln.
- Die Aussaat erfolgt erst ab Ende April.
- Säe die Samen großflächig aus und bedecke das Beet mit einer dünnen Schicht Erde.
- Bis sie keimen, benötigen die Samen bis zu sechs Wochen.
- Da du die etwa haselnussgroßen Steckzwiebel erntest, brauchst du die Keimlinge nicht vereinzeln oder pikieren.
- In der zweiten Julihälfte kannst du die kleinen Steckzwiebeln vorsichtig aus der Erde nehmen und sie trocknen lassen.
- Wähle gesunde und kräftige Zwiebeln aus und bewähre sie an einem trockenen, warmen Platz in einem Netz den Winter über auf, ehe du sie im Frühjahr auspflanzt.
Einjähriger Zwiebelanbau aus Samen
Es gibt auch einjähriges Zwiebelsaatgut, bei dem du auf andere Dinge achten musst:
- Für die Anzucht empfiehlt sich ein Frühbeet mit humusreichem Boden.
- Ab Anfang März kannst du in dem geschützten Frühbeet schon aussäen.
- Den Samen legst du in Reihen mit 20 Zentimetern Abstand und etwa einen Zentimeter tief.
- Nach der Keimung gegen Ende April (nachdem sich die ersten richtigen Stängelblätter gebildet haben), kannst du sie ins Freiland umpflanzen.
- Der Abstand zwischen den Zwiebelpflanzen sollte etwa sieben bis zehn Zentimeter betragen und der Reihenabstand 20 Zentimeter.
- Diese Zwiebeln kannst du im September ernten.
Nach dem Pflanzen: Zwiebeln brauchen wenig Pflege
Die Zwiebeln brauchen im Freiland meist nicht zusätzlich gegossen werden, sie tolerieren auch längere Trockenphasen sehr gut. Bei Staunässe können die Zwiebeln allerdings in der Erde faulen oder von Falschem Mehltau befallen werden.
Damit in heißen Sommern der Boden nicht völlig austrocknet, kannst du oberflächlich mit der Harke den Boden auflockern. Die losen Erdkrumen wirken wie eine Schicht Mulch und verhindern, dass der Boden ausbrennt. Tiefes Durchhacken hingegen stört das Wachstum der gepflanzten Zwiebeln.
Was tun bei Schädlingen?
Der größte Schädling ist die Zwiebelfliege (Delia antiqua), deren Larven sich durch die Knollen fressen. Gegen die Larven hilft eine bodenbedeckende Mulchschicht aus Rainfarn, Salbei oder Pfefferminze.
Um die Zwiebelfliegen im Frühjahr an der Eiablage zu hindern, sind dichte Netze die wirksamste Methode. Die Mischkultur mit Möhren vertreibt gegenseitig die Schädlinge, auch die Nachbarschaft zu Spinat begünstigt das Wachstum der Zwiebeln.
So erkennst du, ob die Zwiebeln reif sind
Von Juli bis September kannst du Zwiebeln ernten. Sie sind reif, wenn die Stängel sich gelb färben und welken. Spätesten Anfang Oktober solltest du alle Zwiebeln ernten und für die Winterlagerung vorbereiten.
Tipp: Neben den unterschiedlichen Sorten der Speisezwiebeln kannst du auch Schalotten, Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln anpflanzen und hast so eine größere Auswahl in der Küche. Um die Artenvielfalt zu bewahren, lohnt es sich, auch bei alten Gemüsesorten zu stöbern. In Samenkatalogen von Bio-Samenhändler:innen wirst du fündig. Diese Sorten sind samenfest und du kannst dir selber wieder aus den Samen neue Zwiebeln ziehen und pflanzen.
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Überarbeitet von Paula Boslau © UTOPIA
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