Der Fahrgastverband Pro Bahn äußert sich überrascht über die kurzfristige Ankündigung der Bahn über die vollständige Sperrung einer der wichtigsten ICE-Strecken.
Die Fahrgäste der Bahn werden von der angekündigten Streckensperrung zwischen Hannover und Kassel aus Sicht des Fahrgastverbands Pro Bahn kalt erwischt.
Fernverkehrskunden auf der Nord-Süd-Strecke drohe eine um eine Stunde längere Fahrzeit, sagte Ehrenpräsident Karl-Peter Naumann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Grundsätzlich waren Bauarbeiten auf einem Teilabschnitt angekündigt", sagte Naumann. "Was wir als Kundenverband auch nicht verstehen ist, dass man hier Maßnahmen en détail sehr kurzfristig ankündigt." Das sei man von anderen Baumaßnahmen nicht gewohnt.
Die Bahn will die Strecke wegen Bauarbeiten vom 23. April bis zum 8. Mai komplett sperren, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Der Konzern will sich dazu im Laufe des Tages äußern.
Anfang Februar war angekündigt worden, dass auf dem Abschnitt von Almstedt bis Nörten-Hardenberg (zwischen Hildesheim und Göttingen) von Mitte Juli bis Anfang September Weichen und Gleise erneuert werden sollen. Dafür sei zeitweise eine Totalsperrung nötig, was zu 40 Minuten längeren Fahrzeiten führe.
Ein Schienennetz-Sanierungsprogramm des bundeseigenen Konzerns umfasst früheren Angaben zufolge 28 Milliarden Euro für die Jahre 2015 bis 2019. Ein solides Schienennetz gilt als Grundlage für einen zuverlässigen und pünktlichen Zugverkehr. 2015 allerdings erreichte jeder vierte Fernzug sein Ziel verspätet. © dpa
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