Für viele Gäste ist es ein Kavaliersdelikt: Mit ihrer Abreise verschwinden aus Hotelzimmern Gegenstände. So mancher Besucher lässt dabei sogar Fernseher oder Klaviere mitgehen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Der Münchner Hotelbewerter "Wellness Heaven" hat über 700 Betreiber befragt, was bei ihnen abhanden kommt. Auf der Hitliste stehen Handtücher, Bademäntel, Kleiderbügel, Stifte und Besteck ganz oben.
Ein Berliner Hotelier berichtete gar von Gästen, die Badarmaturen wie Regendusche-Kopf, Hydromassagen-Dusche, Toilettensitz oder ein Waschbecken verschwinden ließen. In Frankreich erwischte das Herbergen-Personal einen unverfrorenen Kunden, der einen ausgestopften Wildschweinkopf mitgehen lassen wollte.
Italienisches Hotel vermisst Klavier
Ein Kollege aus Italien berichtete "Wellness Heaven" diese Geschichte: "Als ich einmal durch die Lobby lief, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das große Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf."
Der Hotelbewerter hat die Umfragedaten auch nach den Nationalitäten der Langfinger sortiert. Dabei kam heraus: Deutsche Diebe bleiben bodenständig bei Textilien und Kosmetik. Österreicher scheinen genussorientierter zu sein und klauen lieber Geschirr und Kaffeemaschinen. Italiener bevorzugen dagegen Weingläser als Hotel-Souvenir, bei Schweizern rangiert der Haarföhn weit oben in der Gunst.
Franzosen stehlen dagegen spektakulärer: Sie vertreten die Nation, deren Hotelgäste mit Abstand am häufigsten Fernsehgeräte und Fernbedienungen klaut. Holländische Reisende sehen in ihren Mitbringseln offenbar praktischen Nutzen. Zu ihren Favoriten zählen Glühbirnen und Toilettenpapier. (cfl)
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