Die Themen Nachhaltigkeit und energetischer Fußabdruck sind in aller Munde. Toll, dass Eriba in einer Studie zeigt, wie nachhaltig ein Wohnwagen sein kann.

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Für den guten Zweck verzichtet der Eriba Touring Concept auf Farben, Schmuck und alles, was von seiner Mission ablenkt: Zu zeigen, welche nachhaltigen, CO₂-sparenden Materialien schon heute zum Bau eines Caravans verfügbar wären.

Aufbau eines nachhaltigen Wohnwagens

Das geht beim Aufbau los, der statt herkömmlichem Alu mit Alu-Dibond beplankt ist. Das Zwei-Komponenten-Material (Alu-Kunststoff-Alu-Sandwich) nutzt 21 Prozent weniger Metall, ist steifer und kann besser recycelt werden. Dadurch können Stahlstreben im Käfig des Touring und folglich das Gewicht reduziert werden, was 6 % CO₂-Ersparnis zu Aluminiumblech bedeuten soll. Als Dämmung kommt recyceltes PET anstelle von Styropor zum Einsatz, was laut Eriba einer CO₂-Ersparnis von 23 % entspricht.

Das Dach besteht aus NFC (Natural Fibre Composite) statt GFK. Während GFK Erdöl-basiert ist, nutzt NFC schnell nachwachsenden Flachs, der mit Bio-Harzen verpresst wird. Das Material hat eine höhere Steifigkeit, sodass ebenfalls weniger Stahlstreben im Käfig verbaut werden müssten. Alleine für das Dach errechnet der Hersteller eine CO₂-Ersparnis von 71 %.

Eingesetzte Rohstoffe

Der Bodenbelag aus Linoleum (Marmoleum) anstelle PVC-Linoleum enthält laut Eriba bis zu 98 % natürliche Rohstoffe und bis zu 78 % biobasierte Materialien. Weil die Rohstoffe Jute und Flachs während des Wachstums mehr CO₂ binden als bei der weiteren Verarbeitung wieder freigesetzt wird, ist Marmoleum sogar Klima-positiv.

Waschraum und Kleiderschrank der Touring-Studie wurden aus Rattan (Hersteller: Karuun) gebaut. Rattan wächst nur in intakten Regenwäldern, sodass der Anbau zur Erhaltung des Regenwalds beiträgt. Das Rohmaterial für das weltweit in enormen Mengen benötigte Sperrholz wird hingegen oft in Plantagen geerntet. Rattan ist ein schnell wachsender Rohstoff, zudem setze sich Karuun aktiv für UN-Nachhaltigkeitsziele ein und unterstützt die lokale Bevölkerung. Die CO₂-Ersparnis zu Sperrholz sei nicht messbar, sagt Eriba, da die Lieferanten keine Angaben zu ihren Rohstoffen machen.

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Als Kern der Küchenarbeitsplatte kommt Aerowood anstelle EPS (Styropor) zum Einsatz. Aerowood besteht zu 100% aus regionalen Hölzern und ist durch das patentierte Plattendesign ebenfalls leicht. In der Tischplatte ersetzen Popcorn und Maisgranulat, das nicht mehr für Lebensmittel und Tierfutter verwendet werden kann, das bisherige EPS. Wandverkleidungen aus Filz und Akustik-Rahmenfenster sorgen für bessere Isolation und Aerodynamik. Auf die zahlen auch eingelassene Griffe ein.  © Promobil

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