Berlin (dpa/tmn) - Für einen robusten und haltbaren Handgepäckkoffer müssen Flugreisende mindestens 100 Euro ausgeben. Andersherum sind Premiummodelle für mehrere 100 Euro nicht unbedingt gut, hat die Stiftung Warentest herausgefunden.
Das Topmodell für 660 Euro etwa zeigte Schwächen bei der Fallprüfung, die Rollen waren nach einem Sturz aus einem Meter Höhe bei Minusgraden nicht mehr schwenkbar, heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 10/2016).
Grundsätzlich müssen sich Reisende beim Kauf zwischen Hartschalen- und Weichschalenkoffern entscheiden. Koffer mit Plastikschale sind in der Regel leicht und stabil. Stöße und Reibungen machen ihnen wenig aus. Weichschalenmodelle aus Polyester oder Polyamid dagegen haben oft Außentaschen für Laptops oder Zeitschriften. Auch lässt sich mehr in sie hineinstopfen. Dass die weichen Koffer nach längerer Benutzung unansehnlich aussehen, konnten die Tester nicht bestätigen. Eine Scheuerprüfung hätten alle Modelle sehr gut überstanden.
Die Stiftung Warentest testete insgesamt 20 Handgepäckkoffer zwischen 28 und 660 Euro, darunter 8 Weichschalen- und 12 Hartenschalenkoffer.
Beim Handgepäck gelten strenge Regeln, doch Kontrollen sind selten
Für die Größe des Handgepäcks gelten bei den Airlines eigentlich strenge Regeln - doch diese werden nur selten kontrolliert. Das berichtet die Stiftung Warentest in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 10/2016). Sie hat sich die Vorgaben von 15 Airlines angeschaut und Leser zu ihren Erfahrungen befragt.
Für die Höhe des Handgepäcks sind demnach meist maximal 55 Zentimeter erlaubt, für die Breite zwischen 35 und 45 Zentimeter, und für die Tiefe 23 bis 25 Zentimeter, zeigt die Übersicht. Nur bei Wizz Air sind die Maße deutlich kleiner. Das zulässige Gewicht liegt in der Regel zwischen acht und zwölf Kilogramm, Condor akzeptiert lediglich sechs Kilo. Die meisten Airlines erlauben zusätzlich zu einem Handgepäckstück noch eine kleine Tasche.
Doch viele Passagiere halten die Handgepäckregeln nicht ein, ergab die Umfrage unter 976 Lesern. Und nur rund ein Drittel gab an, dass ihr Handgepäck beim Check-in kontrolliert wurde. Das führt auf vielen Flügen zu Problemen: Die Gepäckfächer sind überfüllt, manche Handgepäckstücke müssen in den Frachtraum, der Abflug verzögert sich. Viele Leser wünschten sich daher, dass die geltenden Regeln von den Airlines stärker kontrolliert werden, so die Stiftung Warentest. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.