Hannover (dpa/tmn) - Es gilt vielen als Unsitte, wird aber in den Urlaubshochburgen hartnäckig praktiziert: das Reservieren einer Liege mit einem Handtuch. Immer wieder artet diese Praxis in hitzigen Diskussionen und mitunter auch in handfestem Streit aus.
Aber ist es überhaupt erlaubt, sich früh morgens mit dem Handtuch eine Liege für den Tag zu reservieren, während andere noch schlafen?
Eine einheitliche Regelung oder gar ein Gesetz gibt es dazu nicht. Wie damit vor Ort umgegangen wird, liege in der Verantwortung jedes Hotels, erklärt Veranstalter Thomas Cook. "Manche Hotels tolerieren diese Praxis, andere verbieten das und räumen auch Handtücher ab", sagt Sprecher Mathias Brandes. Das Vorgehen sei ganz unterschiedlich.
Gerne gesehen ist die Marotte deshalb aber noch lange nicht: "In unseren Hotels und Resorts ist es nicht erwünscht, Sonnenliegen am Pool oder am Strand zu reservieren", sagt Tui-Sprecherin Anja Braun. In den Robinson-Clubs zum Beispiel werden Gäste aktiv angesprochen, wenn sie eine Liege mit dem Handtuch belegen.
Auch die DER Touristik erklärt: In den meisten Hotels werden Gäste gebeten, keine Liegen zu reservieren. Mit mäßigem Erfolg: Selbst wenn morgens alle Handtücher in den Pool geworfen werden, habe dies manchmal nicht den gewünschten Lerneffekt, berichtet Sprecherin Anne Schmidt. "Wir als Veranstalter können nur an die Vernunft und das soziale Gewissen unserer Gäste appellieren." Das Phänomen der frühmorgendlichen Liegenbesetzer sei aber eher auf dem Rückzug. © dpa
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