Sucht man bei Google Maps nach dem Wäller Camp, sieht man im Satellitenbild noch Teile der vermüllten Einöde, die dieser Campingplatz einmal war. Doch dieses Kapitel des Wäller Camp ist längst Geschichte. Heute zeigt sich der Platz frisch saniert und gepflegt. Die Besucher erwarten geschmackvoll eingerichtete Sanitärgebäude, moderne Entsorgungsanlagen, ein rund um die Uhr nutzbarer Check-in/Check-out-Automat für den angeschlossenen Stellplatz, ein Restaurant sowie Spiel- und Sportplätze und vieles mehr. Mittendrin das Herzstück des Platzes: das Strandbad am See mit der Tiki-Bar.
Umgeben von viel Natur findet sich das Wäller Camp mitten im Westerwald an den Ufern des Seeweihers. Der See ist den Bewohnern der benachbarten Dörfer von Kindesbeinen an vertraut, ging doch jeder am Wochenende mit Freunden und Familie zum Baden dorthin. Auch die Geschwister Patrick, Lisa und Cedric, die heute mit ihren Eltern und ihren Partnern den Platz betreiben. Nur der angeschlossene Campingplatz war damals kein Ort, an dem man gerne seinen Sommer verbringen wollte.
Familiengeführter Campingplatz
Als sich die damalige Betreiberin der Anlage 2019 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion absetzt und einen heruntergewirtschafteten Platz hinterlässt, ist die Not groß. Verzweifelt sucht die Gemeinde einen Nachfolger und findet ihn in direkter Nachbarschaft. Zwei Brüder und ihre Schwester beschließen, mit Rückendeckung ihrer Eltern, den Campingplatz zu übernehmen. Zunächst bedeutet das Investitionen von über einer viertel Million Euro für die Familie und dazu viele Stunden Arbeit – nur, um die Fläche aufzuräumen und den Müll zu entsorgen. Von zurückgelassenen Caravans, Ölfässern, offenen Starkstromkabeln, Kühlschränken und haufenweise Grünschnitt berichtet Patrick, der ältere Bruder, mit Schaudern.
Wohnmobilhafen & Communitywiese
2021 wird der Platz wiedereröffnet. Vom Wohnmobilhafen bis zur Communitywiese erstreckt sich der neugestaltete Bereich des ersten Bauabschnitts. Im Juli dieses Jahres wird der zweite Bauabschnitt abgeschlossen, der die luxuriösen Terrassenplätze und die wenigen Dauercamperparzellen im Westen des Camps, ein weiteres Sanitärgebäude und Bernhards Bistro umfasst.
Bernhard, das ist der Vater der drei jungen Geschwister und Geschäftsführer von Beck+ Heun, einem großen Arbeitgeber in der Region. Sie alle in der Familie sind leidenschaftliche Camper. Mit beiden Generationen an Bord vereinen sich auch zwei Generationen des Campings dort im Wäller Camp. Auf der einen Seite beseelt vom ursprünglichen Gedanken der einen großen Camper-Familie, die sich gegenseitig unter die Arme greift und dennoch jeder frei ist zu gehen, wohin er will. Auf der anderen Seite das zeitgemäße Design und die moderne Ausstattung der Anlage. Jeder Gast, ob auf dem Campingplatz oder dem angeschlossenen Stellplatz, bekommt bei seiner Ankunft eine Chipkarte. Diese fungiert als Schlüsselkarte für das Spülhaus und um jederzeit vom Platz runter und wieder drauf zu kommen. Aber auch gezahlt wird damit – die Dusche, die Spülmaschine und die Waschmaschine oder die Pommes am Büdchen. Auch die vollautomatische Müllentsorgungsanlage und der Camper-Clean-Automat werden mit der Chipkarte bedient.
Viele Gäste aus der Umgebung
Ralf und Astrid Kleber machen im Mai 2023 schon zum dritten Mal Urlaub auf dem neuen Wäller Camp. Sie wohnen nur 30 Minuten Fahrt entfernt und sind früher oft mit ihren Kindern an den See gefahren. Zum Baden, denn dort Urlaub zu machen, hätten sie sich nicht vorstellen können. "Der Platz war eine Müllhalde. Überall alte Schrottkarren", bestätigt auch Ralf und blickt nun zufrieden über den neuen Platz Richtung See. Für August ist schon ihr nächster Aufenthalt im Wäller Camp geplant.
Viele der Gäste kommen aus der Umgebung. Doch der Ruf des neuen Wäller Camp lockt immer mehr Camper aus ganz Deutschland an. Zu Recht. Denn neben den Vorzügen des Campingplatzes selbst, von der hervorragenden Gastronomie bis zum herzlichen Miteinander, ist auch die Umgebung reizvoll. Man kann wandern oder Fahrradfahren, vielleicht die nahe gelegene Käserei besuchen – viele Aktivitäten sind möglich. Und bei schlechtem Wetter: Indoor-Minigolf oder ein Museumsbesuch in Limburg und anschließend Kaffee und Kuchen.
Das Wäller Camp in Mengerskirchen
© Caravaning
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