Um dem Übertourismus Einhalt zu gebieten, plant Norwegen eine Touristensteuer für seine nördliche Inselgruppe, die Lofoten. Grund dafür sind Beschwerden von Einheimischen.

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Es sind nicht nur Länder wie Spanien oder Italien, die unter dem Phänomen des Übertourismus leiden. Inzwischen ist auch Europas Norden betroffen. Allem voran Norwegen leidet unter dem Andrang von Camperfans auf seiner nördlichen Inselgruppe der Lofoten, ganz zum Leidwesen der Einheimischen. Daher plane Norwegens Industrieministerin Cecilie Myrseth nun die Einführung einer Touristensteuer auf der beliebten Inselgruppe, wie das norwegische Portal "E24" berichtet.

Höhe der Steuer noch unklar

Auslöser für die Idee der Touristensteuer sei das Benehmen der Touristen, wie es weiter heißt. Bei einem Besuch der Ministerin hätten sich kürzlich Einheimische über Reisende mit Wohnmobilen in ihrer Region beschwert: Diese würden Parkplätze versperren, für lange Warteschlangen sorgen und ein Übermaß an Müll produzieren.

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Daher ziehe Myrseth nun Konsequenzen: "Im Gegensatz zur vorherigen Regierung werden wir einen lange erwarteten Vorschlag vorlegen, der sicherstellt, dass die Touristen, die hierherkommen, sich anmelden und für die öffentlichen Güter bezahlen müssen." Wann die Steuer kommen soll und wie hoch diese ausfällt, sei noch unklar. Der Bau eines Tores oder einer Mauer, um den Zugang zu den Lofoten für Touristen zu beschränken, sei jedoch ausgeschlossen.

Zertifizierung für Reiseführer kommt noch im Herbst

Die Touristensteuer der Lofoten sei Teil von insgesamt 43 Maßnahmen, die Norwegen erlassen will, um langfristig zum nachhaltigsten Reiseziel der Welt zu werden. Diese umfassen ebenfalls eine nationale Zertifizierung für Reiseführer und -führerinnen, die die Qualität, Sicherheit und Professionalität sicherstellen soll. Noch im Herbst dieses Jahres wolle Myrseth einen entsprechenden Vorschlag einbringen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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