Unabhängigkeit im Wohnmobil: Unsere Leserinnen und Leser zählen, woaruf Sie besonders Wert legen bei der Autarkie in puncto Energie, Toilette und Wasser.

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Die schönsten Übernachtungsplätze fürs Wohnmobil sind nicht selten weitab von Versorgungs- und Entsorgungsstationen. Um sich in solchen Situationen unabhängiger zu machen, muss man besonders bei der Toilette, aber auch bei der Frischwasserversorgung und der Abwasserkapazität ansetzen.

Welche Toilettenlösung bringt die gewünschte Unabhängigkeit?

Die Kassettentoilette alle paar Tage zur Entsorgungsstation zu rollen oder zu tragen, gehört zu den weniger angenehmen Pflichten im Campingurlaub. Der erste Schritt zu mehr Sanitär-Autarkie ist, das Entsorgungsintervall der Kassettentoilette zu verlängern. Als einfachste Maßnahme bietet sich an, weitere Kassetten zu kaufen. Bei manchen Herstellern wird diese Option schon ab Werk angeboten oder es ist bereits ein separates Staufach für eine zweite Kassette vorhanden.

Will man das Toilettensystem wechseln und etwa eine Trenntoilette oder eine neuartige Verschweißtoilette einbauen, bedeutet das etwas mehr Aufwand. Ob man sich für den Toilettenwechsel entscheidet oder bei der Kassettenlösung bleibt, hängt in jedem Fall von den individuellen Camping- und Nutzungsgewohnheiten ab.

Wir wollten von unseren Leserinnen und Lesern wissen: Wie sieht Ihre Lösung für mehr Autarkie in Bezug auf die Toilette aus? Wie viel Unabhängigkeit brauchen Sie in diesem Bereich? Reicht Ihnen Ihre vorhandene Toilettenlösung dafür aus? Oder wollen Sie Ihre Unabhängigkeit vergrößern?

Mit der Toilette sind wir mit unseren zwei Kassetten sehr zufrieden. Eine Umstellung auf Trockentrenntoilette kommt nicht infrage, da auch unsere zweite Kassette einen festen Schacht hat und immer einsatzfähig ist.
Bernhard Krieger

In unserem Dethleffs Alpa nutzen wir eine Chemie-Kassettentoilette und trennen dabei das Feste und das Flüssige. Das Flüssige landet in einem Eimer (zum Beispiel in einem flachen Popcorn-Eimer, der genau in die Toilette passt). Entsorgt wird es in der freien Natur. Für das Feste legen wir einen Einmalwaschlappen aus Papier von Hartmann in die Toilettenschüssel und entsorgen diesen in einem Hundekotbeutel über den Restmüll.Peter Braches

Wir nutzen regelmäßig unsere Toilette. Wir haben ein SOG-System eingebaut, dadurch können wir in jeder öffentlichen Toilette entleeren, zum Beispiel entlang der Autobahn.
Marion und Thomas Stoppa

Unser Haus haben wir verkauft und sind in ein Wohnmobil gezogen. Unser altes Wohnmobil hatte nur 110 Liter Frischwasser und 90 Liter Abwasser und eine Kassettentoilette. Da wir damit alle drei Tage wegen der Toilette eine Ver- und Entsorgung hätten aufsuchen müssen und eine Änderung in eine Trenntoilette sehr aufwendig geworden wäre, entschlossen wir uns zum Tausch.
Christel Hake

Für unser Kassetten-WC haben wir drei große 20-Liter-Kassetten.
Rüdiger Loos

Wie lange reichen Ihre Frischwasservorräte im Wohnmobil zum autarken Campen?

Auf das Rangieren zur Versorgungs- und Entsorgungsstation oder das Schleppen von Frisch- und Abwasser würden die meisten Camper gern verzichten. Doch wer seiner Körperpflege ausschließlich am Waschbecken und in der Dusche im Wohnmobil nachgeht, benötigt entsprechend viel Frischwasserkapazität.

Kochen und Spülen im Wohnmobil verbraucht ebenfalls das kostbare Nass aus dem Tank. Je nachdem, ob man mit dem Campingbus, einem teilintegrierten oder einem integrierten Wohnmobil unterwegs ist, passen zwischen 60 und 270 Liter Frischwasser in den Tank.

Als nächstes verraten unsere Leser, wie groß die Frischwasservorräte in ihrem Wohnmobil sind – und weitere Zahlen und Fakten.

Vor dem Kauf unseres Wohnmobils stand für uns fest, dass wir für mindestens eine Woche lang autark sein wollen. Unser Mobil hat einen 250-Liter-Frischwassertank und einen ebenso großen Abwassertank. Auf dem Dach unseres Wohnmobils sind mehrere große Solarzellen montiert, und wir haben mehrere Lithium-Aufbaubatterien für unseren Energiebedarf an Bord. Die Autarkie unseres Fahrzeuges ist somit für eine Woche gegeben. Spätestens dann wechseln wir meistens sowieso den Standort.
Rüdiger Loos

Unser Concorde hat 380 Liter Frischwasser und je 310 Liter Abwasser- und Fäkalientank. So sind wir drei Wochen autark, aber dafür etwas länger und höher und somit etwas unbeweglicher.Christel Hake

Wie sehr schränkt die Abwasserkapazität im Wohnmobil Ihre Autarkie ein?

Selbst bei sparsamem Frischwasserverbrauch ist in den meisten Wohnmobilen eher früher als später der Abwassertank voll.

Wie sind die Erfahrungen unserer Leser mit der Abwasserkapazität in Ihrem Wohnmobil? Haben Sie ausreichend Reserven, um rechtzeitig eine Entsorgungsstation zu erreichen? Oder nutzen Sie einen Zusatztank, um die Entsorgung etwas hinauszuzögern?

Seit Jahren fahren wir einen Frankia I 740 GD. Hier sind ein 120-Liter-Frischwassertank und ein 100-Liter-Abwassertank verbaut. Um drei bis vier Tage autark zu sein, reicht uns diese Menge aus. Insgesamt besser und gewichtsmäßig noch akzeptabel wären 150 Liter Frischwasser und 130 Liter Abwasser.
Bernhard Krieger

Wir fahren einen Dethleffs Alpa mit 150 Liter Frischwasser- und 90 Liter Abwasser. Wir kommen gerade von einer dreimonatigen Reise aus Griechenland zurück. Hier gab es überhaupt keine Probleme mit der Frischwasserversorgung. In jedem noch so kleinen Ort haben wir eine Zapfstelle gefunden. Grauwasser entsorgen wir an Entsorgungsstationen.
Peter Braches

Die Lösung besteht bei uns aus einer Festtanktoilette mit 230 Liter und zwei Frischwassertanks (120 Liter und 230 Liter), die mit einem Schieber abtrennbar sind. Beides reicht für zwei Personen etwa eine Woche lang. Unsere Abwasserkapazität ist für eine Woche ausreichend und schränkt uns in unserem Reiseverhalten nicht ein.
Peter Wahl

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Wir nehmen maximal 50 bis 60 Liter Frischwasser mit, unser Abwassertank fasst 80 Liter. Das Frischwasser reicht uns vier bis fünf Tage, wir sind sehr sparsam mit dem Wasser. Das Abwasser entleeren wir mit einem tragbaren Tank, deshalb fahren wir so gut wie nie eine Entsorgungsstation an.
Marion und Thomas Stoppa

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