Auf der ägyptischen Halbinsel Sinai wurde am 16. Februar ein terroristischer Anschlag auf den Urlaubsort Taba verübt, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Jetzt hat das Auswärtige Amt eine akute Reisewarnung für die Region veröffentlicht.

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In der aktuellen Meldung zur Sicherheitslage in Ägypten warnt das Auswärtige Amt insbesondere vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel und in das ägyptisch-israelische Grenzgebiet. In diesen Regionen fänden militärische Operationen statt. Für alle anderen Abschnitte der Halbinsel am Golf von Akaba hat das Amt zwar noch keine ausdrückliche Warnung herausgegeben, dafür aber verschärfte Sicherheitshinweise. In der Mitteilung heißt es: "Reisenden vor Ort wird geraten, sich im Hinblick auf eine frühere Abreise aus dem Sinai an ihren Reiseveranstalter zu wenden. Bis dahin wird empfohlen, Bewegungen vor Ort auf ein Minimum zu reduzieren und die Anweisungen von Reiseveranstaltern und ägyptischen Sicherheitskräften unbedingt zu befolgen."

Ägypten: Reise stornieren oder verschieben

Reiseveranstalter haben bereits begonnen, Urlauber aus den betroffenen Gebieten ausfliegen zu lassen. Anbieter wie Thomas Cook, Neckermann und TUI räumen ihren Kunden die Möglichkeit ein, bereits gebuchte Reisen zu stornieren oder zu verschieben. Generell können sich betroffene Urlauber auf Paragraf 651j des Bürgerlichen Gesetzbuches berufen. Wird eine Reise wegen höherer Gewalt erschwert, gefährdet oder beeinträchtigt und war dies bei Reiseantritt noch nicht absehbar, kann der Vertrag umgehend vom Reisenden oder auch vom Veranstalter gekündigt werden.

Wer eine schon gebuchte, aber noch nicht angetretene Reise stornieren will, kann sich auf Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amtes berufen, um ohne Geldeinbußen vom Reisevertrag zurücktreten zu können.

Reiseveranstalter schränken Angebot ein

Kurz nach der verschärften Reisewarnung haben Reiseveranstalter ihre Ägypten-Angebote weiter eingeschränkt. Phoenix Reisen sagte alle langen Nilkreuzfahrten von Kairo nach Assuan bis Ende März ab, wie ein Sprecher des Unternehmens am Freitag erklärte. Fahrten zwischen Luxor und Assuan im Oberlauf des Nils sollen aber weiter stattfinden. Air Berlin habe bis 30. April sämtliche Flüge nach Scharm el Scheich im Süden des Sinai ausgesetzt, teilte die Fluggesellschaft mit.

Bei dem Bombenanschlag auf einen Reisebus in dem bei Touristen beliebten Ort Taba am Roten Meer kamen drei südkoreanische Urlauber und der einheimische Busfahrer ums Leben. Der Anschlag, zu dem sich offenbar die Terrorgruppe Ansar Bait al-Maqdis bekannte, ereignete sich in der Nähe eines Grenzübergangs nach Israel.

Mit Material der dpa

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