Esslingen (dpa) - Ruinen, Mühlen, Klöster oder einfach nur das unter Denkmalschutz stehende Nachbarhaus: In Baden-Württemberg laden am Sonntag rund 500 Denkmale ein, für ein paar Stunden hinter ihre sonst oft verschlossenen Türen zu schauen.
Das ist jede zehnte der bundesweit 5000 angemeldeten Stätten am "Tag des offenen Denkmals". Landesweit können Kirchen und Schlösser, Ausgrabungsstätten und Industriebauten besucht werden. Denkmalpfleger nutzen das Forum zudem, um über Probleme und Erfolge ihrer Arbeit zu berichten und zu werben.
Zu den Höhepunkten zählt die Freiburger Gaskugel, ein 2019 stillgelegter und nicht zugänglicher Kugelgasbehälter. In Reutlingen werden Führungen durch die Arbeitersiedlung Gmindersdorf und über die Achalm angeboten, auch steht der Schickhardtstollen bei Seeburg nahe Bad Urach ebenso auf dem Programm wie Zellen eines früheren Gefängnisses in Münsingen auf der Reutlinger Alb. Dort haben Gefangene ihre Initialen in die Wände gekratzt. Ebenfalls geöffnet: die Fürstengruft unter der Stifts- und Pfarrkirche St. Jakobus in Hechingen.
Der Denkmaltag wird bereits am Samstagnachmittag (17.00 Uhr) in Esslingen eröffnet. Alle geöffneten Denkmale in der Stadt können dann in der "Nacht des offenen Denkmals" bis Mitternacht bei freiem Eintritt besichtigt und erlebt werden.
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz". Dabei soll es vor allem um die Spuren gehen, die Menschen über die Jahrhunderte hinweg und viele Zeitschichten hindurch hinterlassen haben. "Mit unserem Motto möchten wir Besucher auf eine Entdeckungsreise einladen, gemeinsam mit Experten den Blick für Details an Baudenkmalen zu schärfen und ihre Bedeutung zu entschlüsseln", erklärte Steffen Skudelny von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die den Tag seit 1993 bundesweit koordiniert.
© dpa-infocom, dpa:220909-99-693966/2 © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.