Tanz auf dem Vulkan: Urlaub auf Stromboli

In der griechischen Mythologie galt Stromboli als die Heimat von Aiolos, dem Gott der Winde. Stromboli ist eine der sieben Äolischen Inseln im Tyrrhenischen Meer vor der Nordostküste Siziliens.

Die beste Reisezeit für Stromboli ist von Mai bis Oktober. Zu dieser Jahreszeit sind die Temperaturen warm und es fällt wenig Niederschlag.

Stromboli ist regelmäßig mit dem Schiff von Neapel und den auf Sizilien gelegenen Hafenstädten Milazzo und Messina aus zu erreichen. In der Feriensaison fahren Schnellboote zu den Vulkaninseln.

Ein wunderschöner Blick auf Stromboli und die Kirche San Vicenzo Ferreri. Trotz der zahlreichen Touristen und Forscher, die den Vulkan besuchen, hat die Insel viel von ihrer Ursprünglichkeit behalten.

Die engen Gassen prägen das Bild der Ortschaft Stromboli. Es gibt zwar Dreiräder, aber so gut wie keine Autos und keine größeren Straßen auf der Insel.

Bezeichnend für die Insel sind die schwarzen Strände aus Vulkanasche. Der begrenzte Raum bietet aber genügend Raum zum Sonnenbad.

Knapp zwei Kilometer nordöstlich vor der Insel ragt eine vulkanische Schlotfüllung aus dem Meer: Strombolicchio. Der Legende nach ist das Eiland der ehemalige Pfropfen aus dem Schlot des Vulkans Stromboli, der bei einem Ausbruch ins Meer geschleudert wurde.

Der 926 Meter hohe Stromboli ist als einer der aktivsten Vulkane der Welt und der einzige ständig aktive Vulkan in Europa bekannt. Besondere Ereignisse fanden Ende 2002, Anfang 2007 und 2019 statt. Hier ist ein Ausbruch vom 29. Oktober 2023 zu sehen.

In unregelmäßigen Abständen kommt es aus mehreren Krateröffnungen zu größeren und kleineren Eruptionen.

Der Stromboli ist seit 1934 durchgehend auf geringem Niveau aktiv. Der Vulkan macht sich Tag und Nacht bemerkbar und beeinflusst somit das Leben auf der Vulkaninsel. Für die Touristen ist es ein Abenteuer. Hier fällt ein imposanter Lavastrom, begleitet von dichtem Rauch, aus dem Nordkrater und nähert sich über die Sciara del Fuoco hinweg der Küstenlinie.

Über die Nordwestflanke, der Sciara del Fuoco, fließt die Lava ins Meer. Geologisch würde ein größerer Abbruch dieses erkalteten Lavastroms katastrophale Folgen für die Umgebung haben.

Jenseits dieser Feuerrutsche liegt die Ortschaft Ginostra mit nur rund 30 Bewohnern. Sie ist nur über den Meeresweg zu erreichen.

Überall auf der Insel stehen die Häuser auf erkalteten Lavaströmen. Die Möglichkeit eines großen Ausbruchs ist den Bewohnern der Insel bewusst.

Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Insel noch bis zu 4.000 Einwohner, vor allem Fischer und Landwirte. Doch wegen Schädlingsbefall der Weinstöcke und zunehmender Vulkanaktivität verließen beinahe alle Bewohner die Insel.

Der italienische Regisseur Roberto Rossellini drehte an Originalschauplätzen 1949 das Melodram "Stromboli" mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle. Der Film zeigt unter anderem, wie arm die Insel damals war.

Einer der bis heute verbliebenen Einwohner ist der Fischer Gaetano Cusolito. Auch er lebt indirekt vom Tourismus. Seinen Fang verkauft er an die ansässige Gastronomie.

Die "Stromboli"-Verfilmung mit Ingrid Bergman weckte weltweites Interesse für das kleine Eiland und in der Folge besuchen jeden Sommer zahlreiche Touristen die Insel. Heutzutage gastieren in der Hauptsaison zwischen Juli und August bis zu 4.000 Tagesgäste die Insel.

Heute stellt der Tourismus praktisch die einzige Wirtschaftsquelle der Insel dar. Die meisten der knapp 600 Insulaner leben mittlerweile vom Tourismus, arbeiten in Lokalen, Cafés oder Souvenirläden.

Angezogen vom faszinierenden Schauspiel eines der aktivsten Vulkane der Erde besteigen Inselbesucher auf geführten Vulkantouren den Berg.

Fachkundige Bergführer führen Wanderer bis an den Kraterrand. Dort werden die Besucher Zeuge eines faszinierenden Naturereignisses.

Da die Eruptionen am besten nachts zu sehen sind, beginnt der Aufstieg meist am späten Nachmittag und Aufenthalt am Gipfel sowie Abstieg finden im Dunkeln statt.

Wer den Stromboli ohne Führer besteigen möchte, kann dies gefahrlos bis in eine Höhe von 400 Metern tun. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht.

Als weitere Alternative bietet der Höhenrundweg ein imposantes Panorama und einen weiten Blick auf das Meer. Dieser Panoramahöhenweg kann ohne einen Wanderführer begangen werden.

"Auf Stromboli leben wir im Rhythmus der Elemente", meint ein Insulaner. Das merkt der Besucher an jedem Tag seines Aufenthalts auf der Vulkaninsel. Da fällt Abschied nehmen schwer.