Viele promobil-Leser und -Leserinnen sind mit Solaranlage, LiFePO-Batterien und Wechselrichter unterwegs und wollen auf einen gewissen Luxus durch Stromverbraucher wie Kaffeemaschine oder Föhn nicht verzichten. Begrenzender Faktor ist meist eher die Ver- und Entsorgung.
Manche setzen dagegen auf ressourcensparendes Reisen. Einige Leser finden die Kosten für Landstrom durchaus angemessen und nutzen diesen auch überwiegend oder als Ergänzung.
Hier finden Sie die aktuelle Umfrage zum Thema Wohnmobilkauf auf Messen. Bis zum 19. Februar können Sie noch teilnehmen.
Woher kommt der Strom bei den Lesern und Leserinnen?
Hans und Michaela Volk, per E-Mail:
Mit einer Solaranlage mit 2 mal 250 Watt und zwei 250-Ah-Lithiumbatterien können wir drei bis vier Tage autark stehen. Kaffeemaschine, Fernseher und LED-Beleuchtung kein Problem. Auf Stell- oder Campingplätzen nutzen wir oft Landstrom. Ich muss immer schmunzeln, wenn Camper sich Mobile für 80.000 bis 100.000 Euro zulegen und sich über vier Euro Strompauschale aufregen.
Hans Krebs, per E-Mail:
Wir nutzen überwiegend Landstrom. Unser Stromverbrauch liegt bei 4,5 kWh/Tag. 60 bis 80 Cent finde ich okay, die Anlage muss finanziert und instand gehalten werden.
Jens Minninger, per E-Mail:
Ein Landstromkabel haben wir nicht. Im Winter benötigen wir am Tag etwa 80 Ah, im Sommer etwa 60 Ah. Der Strom kommt über 265-Ah-Lithiumakkus. 440 Wh Solar reichen uns im Sommer, um autark zu sein; im Winter hilft die Brennstoffzelle Efoy mit Solar und bei Bedarf unterstützt ein Ladebooster mit 60 Ah. Zur Autarkie kommen noch 100 Liter Frischwasser und eine Clesanatoilette.
Uwe Quast, per E-Mail:
Den Luxus von Kaffeemaschine, Wasserkocher und auch mal Toaster und Eierkocher lieben wir, wenn wir autark stehen. Den Strombedarf decken wir mit einer 150-Ah-Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie und befeuern diese mit zwei 110-Watt-Solarmodulen auf dem Dach. Der eine braucht es, der andere nicht, darum sind wir in dieser Beziehung eben Glamper.
Matthias und Bettina Noll, per E-Mail:
Wir reisen ohne solar oder Powerstation. Wir haben eine 130-Ah-Lithiumbatterie in unserem Mobil, mit dem wir bis zu einer Woche ohne Strom stehen können. Vorher muss sowieso das Chemieklo entleert werden. Den Wahnsinn des "autarken" Reisemobils kann ich sowieso nicht nachvollziehen. Wenn wir Strom brauchen, schmeiße ich eben ein bis zwei Euro in den Automaten. Das ist billiger, als für Tausende Euro das Mobil aufzurüsten.
Harald Michels, Dillenberg:
Mit Energiemanagement können wir vier bis fünf Tage ohne Stromanschluss stehen: Sat-Anlage nie auf Stand-by, Kühlschrank auf kleinste Gasversorgungsstufe, Heizung beim Verlassen des Mobils ausschalten oder auf kleinste Stufe stellen, keine Außenbeleuchtung, innen nur eine Lampe, Kleingeräte während der Fahrt oder an der Powerbank laden. Die modernen Wohnmobile haben viel zu viele und zu helle Lampen verbaut. Diese wechsle ich gegen sparsamere und dunklere Lampen aus, auch der Gemütlichkeit wegen.
Tina und Axel Frey, per E-Mail:
An die Steckdose müssen wir nicht mit unserer 600-W-PV-Anlage und drei LiFePO mit fast 900 Ah Akkukapazität. Selbst im Winter können wir ohne PV-Ertrag rund zwei Wochen autark stehen. Der begrenzende Faktor ist dann das Frischwasser. Geladen werden die Akkus ausschließlich über die PV oder während der Fahrt über den verbauten Booster mit 70 A (gedrosselt auf 50 A). Wir betreiben über den 3-kW-Wechselrichter die Kaffeemaschine, eine Induktionsplatte, den Wasserkocher, den Föhn, die Ladegeräte für zwei E-Bikes und bei Bedarf die Klimaanlage. Gegenrechnen darf man die Kosten für die Akkus, PV und Wechselrichter natürlich nicht, für diese Kosten kann man viel und lange an einer Steckdose Strom beziehen, selbst wenn man bis zu einem Euro pro kWh zahlen muss. Aber nicht alle Stellplätze haben Strom und wenn machbar, dann stehen wir lieber frei in der Natur.
Trend zur Autarkie
Was die Stromversorgung in Reisemobilen angeht, geht der Trend hin zur Autarkie. Viele Reisemobilisten und Reisemobilistinnen wollen zumindest potenziell möglichst lange unabhängig von externen Stromquellen reisen können oder schlicht die gestiegenen Strompreise auf Camping- und Stellplätzen nicht bezahlen. Hier erklären wir alles zur Solaranlage fürs Wohnmobil.
Zum Teil auch deshalb, weil Strompauschalen oft als ungerecht oder überhöht empfunden werden. Selbst ist man oft der Meinung, dass man viel weniger Strom verbraucht als die anderen Campenden. Doch wer weiß schon genau, wie viele Kilowattstunden er pro Tag mit seinem Mobil verbraucht?
Immer mehr Stromfresser an Bord?
Moderne Reisemobile haben etwa durch stromsparende LED-Beleuchtung oder energieeffiziente Geräte an vielen Stellen den Stromverbrauch gesenkt. Dafür leuchtet jetzt gefühlt in allen Ecken des Mobils die Ambientebeleuchtung und man nimmt immer mehr Geräte mit auf Reisen.
Neben den klassischen Haushaltsgeräten müssen auch E-Bike-Akkus oder Elektroroller geladen werden. Lichterketten und akkubetriebene Lampen sorgen unter der Markise für stimmungsvolle Beleuchtung und verlangen zum Aufladen nach Strom. Wie ist das bei Ihnen? Gehen Ihnen vor lauter Stromfressern auch schon die Steckdosen im Mobil aus? Oder verbreitet bei Ihnen die klassische Kerze Stimmung vor dem Mobil? © Promobil
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