Ohne Rolli läuft hier nichts. Denn die Sackmarkise von Wigo ist Dreh- und Angelpunkt einer großen und vielfältigen Produktfamilie. Rolli selbst hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert: Das Markisentuch aus Ten Cate All Season (alternativ ist robustes, jedoch weder licht- noch wasserdampfdurchlässiges PVC erhältlich) samt Aluwelle steckt aufgerollt in einer PVC-Tasche, die in die Kederleiste des Caravans eingezogen wird.

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Dort wird sie mit zwei Kederstoppern aus Kunststoff gegen Verrutschen gesichert. Punktuelle Kerben der Fixierschräubchen im Alu-Kantenprofil sind die einzigen Spuren, die der Caravan von der Montage der Rolli davonträgt. Die Stopper selbst entpuppen sich als Schwachpunkt. Einer wurde beim Anziehen der Klemmschraube so gespreizt, dass er brach. Halten tut er trotzdem. Weil das kein Einzelfall zu sein scheint, wäre es gut, wenn jeder Rolli Ersatzstopper beilägen. Separat kosten sie 11 Euro.

Weitere Rolli-Modelle

Die gesamte Rolli-Familie zu überblicken, ist nicht einfach. Rolli heißen die kürzeren Markisen für teileingezogene Zelte, unter Rolli Plus firmieren die besonders langen für volleingezogene Vorzelte, die vorn und hinten leicht über das Caravandach hinausragen. Für die Fahrt lassen sich die Enden des Sacks per Reißverschluss sauber ans Kantenprofil anlegen (siehe Bild 1 rechts). Rolli und Rolli Plus sind wahlweise mit 2,50 oder drei Meter Tiefe erhältlich. Unter "Modul" firmieren alle Rollis mit vollwertigen Zeltwänden, die es in diversen Designs gibt. Dieses Rolli Plus Modul trägt die Farbe Moos aus der Serie Rebel Camper.

Als Teilzelt für den Winter offeriert Wigo das Modul Inuit, wer sich noch mehr Luft und Licht durch größere Fenster und noch variablere Vorderwände wünscht, zieht Rolli Plus Panoramic, Ambiente oder Lounge in Betracht. Rolli One getauft wurde das leichte Set aus Markise mit Front- und Seitenteilen mit Fenstern, ohne sie heißt das Wind- und Sichtschutzsystem Bloxx. Vom seitlichen Anbau bis zum Separee sind etliche weitere Ergänzungen erhältlich. Zudem können alle Elemente mit- und untereinander kombiniert werden.

Das Rolli-Plus Modul Moos kostet ab 2.713 Euro. Für unseren Fendt Saphir 515 des Jahrgangs 2017 brauchen wir Größe 10 b, dafür sind 3.405 Euro fällig. Eine Menge Geld, mehr jedenfalls als eine Gehäusemarkise zum Kurbeln samt Zeltwänden aus dem Originalzubehör des Herstellers. Doch dafür überdacht respektive umgibt die Rolli-Plus auch eine deutlich größere Fläche.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Um die Markise am Caravan einzukedern, genügen zwei Personen, rund vier Meter Platz vor dem Caravan, 15 Minuten und, je nach Körpergröße, ein, zwei Schemel. Die Markise wird am Boden abgerollt, damit der PVC-Sack eingezogen und mit den erwähnten Stoppern fixiert werden kann. Das klappt problemlos.

Dasselbe gilt für den Aufbau. Auch hier hilft es, wenn man zu zweit ans Werk geht. Nach dem PVC-Sack werden die drei Klettstreifen geöffnet, welche die Aluwelle samt aufgerolltem Tuch halten. Die Schwerkraft erledigt das Ausrollen quasi von selbst. Mit ein klein wenig Übung und Routine steht die Markise auf drei Stützfüßen und mit fünf Dachstangen binnen zehn Minuten stabil und straff – halb ausrollen wie eine Kurbelmarkise kann man eine Sackmarkise allerdings nicht.

Für die Grundabspannung nach vorn sind an den Enden der Welle zwei Metallösen angenäht. Mehr Windschutz bringen zwei Klettlaschen mit Zusatzösen, die sich an den seitlichen Dachstangen befestigen lassen. Mit Zeltwänden lässt sich Rolli mit ebenfalls eingekederten Laschen abspannen. Das Sturmset liegt zusammen mit Schraubheringen und einem Transportsack für die Zeltwände dem empfehlenswerten Rock-and-Rolli-Set für 389 Euro bei.

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Der Aufbau des komplett in Deutschland gefertigten Zeltes dauert eine bis eineinhalb Stunden. Nach dieser Zeit steht eine Stoffhalle, die mit hochwertigen Materialien, sauberer Verarbeitung und praktischen Details ihren Preis rechtfertigt. In der Praxis blieb selbst Starkregen zuverlässig draußen – auch dank doppelter Faulstreifen und der mannigfaltigen Möglichkeiten, das Konstrukt zu sichern und zu justieren.  © Caravaning

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