Verletzungen von Menschenrechten und Millionen von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind: Viele Hilfsorganisationen sind verzweifelt und schlagen Alarm. Im Fokus: der Sudan.
"Der Sudan ist eine der schwersten Krisen, welche die Welt seit Jahrzehnten gesehen hat", erklärte Christos Christou, der Präsident von Ärzte ohne Grenzen, am Donnerstag im Onlinedienst X. Dennoch sei die humanitäre Reaktion darauf "völlig unzureichend".
"Im ganzen Land herrscht extremes Leid", fügt Christou hinzu. Der Bedarf nehme täglich zu.
Im Sudan liefern sich seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die rivalisierende RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen Machtkampf. Bei den Kämpfen wurden Zehntausende Menschen getötet - manche Schätzungen gehen UN-Angaben zufolge sogar von bis zu 150.000 Toten aus.
Der Krieg im Sudan findet kein Ende – und die Menschen leiden weiter
Laut dem jährlichen UNHCR-Bericht zu Flucht und Vertreibung wurden zudem seit April 2023 mehr als 7,1 Millionen Menschen innerhalb des afrikanischen Landes vertrieben, weitere 1,9 Millionen flohen über die Grenzen des Sudan. Hilfsorganisationen warnen seit langem vor einer humanitären Katastrophe.
So auch UNICEF, die im Sudan ebenfalls humanitäre Hilfe leisten. Insbesondere Kinder sind von dem Krieg betroffen. Nach Schätzungen der Organisation sind rund 14 Millionen Kinder im Sudan dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, beinahe 4 Millionen davon sind mangelernährt. UNICEF unterstützt vor Ort unter anderem mit therapeutischer Fertignahrung, medizinischer Versorgung und Notschulen, damit Kinder weiter lernen können.
Beiden Seiten werden Kriegsverbrechen vorgeworfen, darunter bewusste Angriffe auf Zivilisten, der wahllose Beschuss von Wohngebieten und die Blockade humanitärer Hilfe. Menschenrechtsorganisationen und die USA werfen den militärischen Gruppen zudem ethnische Säuberung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. (AFP/cm) © AFP
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