Schwerin (dpa) - Urlauber und Badegäste werden künftig auch auf Arabisch auf Bade- und Strandregeln an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. Dazu hat das Sozialministerium laut einem Sprecher 25 000 Flyer drucken lassen.

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Auf dem Papier wird neben den bekannten Baderegeln auch erstmals auf gängige Verhaltensweisen am Strand aufmerksam gemacht. Darin heißt es unter anderem, dass alle Badegäste zu respektieren und Belästigungen, insbesondere von Frauen und Kindern, verboten seien. Zudem dürften keine fremden Menschen ohne deren Zustimmung fotografiert werden. Auch auf ein Grillverbot an den Stränden wird hingewiesen.

Das Fotografieren ist vor allem an den FKK-Stränden der Ostsee ein sensibles Thema. "Wir wollen nicht, dass die Nacktkörperkultur durch unbedachtes Verhalten gefährdet wird", sagte der Sprecher des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf. Er machte deutlich, dass es mit den auf Arabisch formulierten Grundsätzen nicht um eine Verschärfung bestehender Regelungen gehe.

Neben den Flyern, die noch im Mai über den Tourismusverband und die Rettungsorganisationen wie DLRG und DRK in den Urlauberregionen verbreitet werden sollen, ergänzt das Sozialministerium auch seine Internetseite www.baderegeln-mv.de um diese auf Deutsch, Englisch, Polnisch und Arabisch formulierten Regeln, sagte Ministeriumssprecher Christian Moeller. Zudem wird das Willkommensportal des Landes erweitert. "So wie wir uns im Ausland an bestimmte Regeln halten, erwarten wir, dass auch bestehende Regeln an unseren Ständen eingehalten werden", sagte Moeller. Es gehe mit den Maßnahmen nicht um Vorverurteilungen.

Der Flyer weist auch auf die gängigen Baderegeln hin, sich nicht auf Luftmatratzen als Schwimmhilfen zu verlassen oder bei Sturm und Gewitter das Wasser zu verlassen.

Badegäste an der Ostsee
Am Strand des Ostseebades Kühlungsborn genießen Urlauber und Touristen das warme Wetter. © dpa / Bernd Wüstneck

Der Tourismusverband erwartet, dass in diesem Jahr auch Gäste die Strände besuchen, die in den vergangenen Monaten als Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Um Konflikte zu vermeiden, soll präventiv und unaufgeregt in der Landessprache auf die an der Ostseeküste tradierten Regeln verwiesen werden, sagte Woitendorf.

Die Initiative für die Strandregeln ging unter anderem von Mitgliedern des Tourismusverbandes aus, worauf Vertreter des Ministeriums, des Verbandes und des Städte- und Gemeindetages zusammen kamen.  © dpa

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