Radhose trifft Technologie: Assos & Whoop vereinen Komfort mit der Datenerfassung eines Wearables. Wir haben die Kombination der Bekleidungsmarke mit dem Wearable-Anbieter getestet.
Im Mai 2024 präsentierten Bekleidungshersteller Assos und die Wearable-Marke Whoop eine gemeinsam entwickelte Radhose Mille GT Whoop Bib Shorts C2 für Männer bzw. Uma GT Whoop Bib Shorts C2 für Frauen, in die der Whoop-Sensor integriert werden kann. Die strategische Positionierung des WHOOP Wearables an der Rückseite der Bib Shorts soll besten Komfort und die präzisesten Messwerte versprechen. Wir haben die Hose samt Whoop 4.0 über mehrere Monate getestet.
Assos Mille GT Bib Shorts
Entworfen als Langstrecken-Trägerhose soll die Assos Mille GT Bib Shorts vor allem an langen Tagen im Sattel Komfort und Performance bieten. Laut Assos wurde die Passform ausgiebig getestet und so gestaltet, dass sie auch bei kühlen Wetterbedingungen Komfort bietet. Die X-Frame-Träger der Shorts begrenzen das Durchhängen der Träger und stabilisieren das Polster. Die thermo-geformte Gestaltung soll Stoff-Rillen und mögliche Reizungen reduzieren. Die Zero-Pressure-Waist-Konstruktion soll ebenfalls zum Gesamtkomfort beitragen.
In unserem Test gefielen Passform und Tragekomfort ausgesprochen gut. Die Träger sitzen fest, aber angenehm an Ort und Stelle, ohne zu verdrehen oder einzuschneiden. Auch das sanfte, atmungsaktive Polster schmiegte sich dem Sitzbereich angenehm an und erweist sich als äußerst atmungsaktiv. Egal ob bei intensiven Rolleneinheiten oder auf langer Tour im Sommer. Einziges Manko: Die Träger setzen tief am Rücken an, die Hose ist daher vergleichsweise niedrig geschnitten. Wer einen langen Oberkörper hat oder gern in tiefgebeugter, aerodynamischer Haltung fährt, legt so schonmal den unteren Rücken frei bzw. braucht ein Trikot mit reichlich Länge am Rücken.
Der Entwicklungs- und Testprozess der Assos Mille GT Whoop Bib Shorts fand in den Whoop-Labs in Boston statt und umfasste laut Hersteller umfangreiche Tests und Verfeinerungen. Es wurden fünf Taschenpositionen am ganzen Körper getestet, um die optimale Position für die Daten und den Komfort des Radfahrers zu finden und sicherzustellen, dass die neue Radhose genauso genau misst wie ein Whoop am Handgelenk. Die endgültige Position – die Gesäßtasche links – erwies sich dabei als die optimale Wahl.
Mit einem UVP von 165 Euro kommt die Assos Mille GT Whoop 20 Euro teurer als die Variante ohne Whoop-Gesäßtasche. Das dazugehörige Whoop ist zwar nicht im Preis enthalten und muss im Abo extra angeschafft werden. Allerdings erhalten Assos-Kunden einen Nachlass von 18 Euro auf die jährliche Whoop-Mitgliedschaft (264 Euro).
Unser Test der Assos Mille GT Whoop Bib Shorts C2
Gegenüber den Vorgänger-Trackern von Whoop zeigte das Whoop 4.0 in unserem Test ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Egal ob in der Gesäßtasche der Assos Mille GT Bib Shorts oder klassisch am Handgelenk getragen – Datenaussetzer oder Synchronisations-Probleme mit der Smartphone-App wie bei früheren Versionen hatten wir über fünf Monate nicht zu beklagen. So erfasste das Whoop 4.0 sämtliche Belastungs- und Schlafdaten sowie Gesundheitsparameter wie Herzfrequenzvariabilität oder Ruheatemfrequenz.
Auch die Platzierung in der Gesäßtasche der Assos Mile GT überzeugte uns im Test. Zwar spürt man den Sensor anfangs noch leicht links neben dem Steißbein sitzen, doch spätestens nach ein paar Minuten merkt man gar nicht, dass er da ist. Auch die übermittelten Pulswerte zeigten sich im Einklang mit einem parallel getragenen Brustgurt.
Etwas nervig ist allerdings, den Sensor vor der Fahrt vom Armband zu trennen, in die Gesäßtasche einzustecken und nach der Einheit wieder am Armband zu befestigen. Das klappt nach einigen Malen zwar mühelos, macht den Nutzen in der Gesäßtasche allerdings etwas umständlich. Schließlich will man als Radsportler ja rund um die Uhr seine Werte aufzeichnen – und nicht nur Daten während der Fahrt erhalten. © Bike-X
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