Bei den Temperaturen dieses Sommers ist die Klimaanlage im Auto eine Wohltat. Aber nur dann, wenn sie sinn- und maßvoll genutzt wird. Übertriebene Abkühlung schadet schnell der Gesundheit.

Mehr Autothemen finden Sie hier

Die Sommerhitze kann dazu verleiten, sich durch eine voll aufgedrehte Klimaanlage schnell Abkühlung zu verschaffen. Das kann jedoch zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Als optimal gilt laut Auto Club Europa (ACE) eine Temperatur im Bereich von 21 bis 23 Grad.

Deutlich geringe Temperaturen sind nicht ratsam. "Der Körper wird dann zusätzlich belastet, weil er damit beschäftigt ist, sich aufzuwärmen", erklärt Constantin Hack vom ACE. Darunter leide die Aufmerksamkeit. Das gelte insbesondere, wenn der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sehr groß ist.

Große Temperaturunterschiede vermeiden

Bei großer Hitze wie in diesem Sommer können sogar etwas höhere Temperaturen als die empfohlenen 21 bis 23 °C sinnvoll sein. "Der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur sollte eigentlich nicht mehr als circa acht Grad betragen", sagt Hack.

Wenn allerdings die Außentemperaturen wie in diesem Sommer bis an die 40 °C heranragen, wären 30 °C im Auto deutlich zu warm. Andererseits sollen Fahrer und Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen keinem extremen Temperaturwechsel ausgesetzt sein.

Die beste Lösung ist deshalb, bei größter Sommerhitze mit einer Temperatur um 30 °C zu beginnen und dann das Auto langsam herunterzukühlen. Vor dem Ende der Fahrt wird entsprechend die Temperatur im Auto wieder erhöht und der Außentemperatur angenähert.

Klimaanlage früh einschalten für höchste Sicherheit

Eine Klimaanlage wirkt sich positiv auf die Verkehrssicherheit aus. Denn mit zunehmender Temperatur wird die Reaktionszeit länger, und die Unfallgefahr steigt, betont der ACE. Doch ab welcher Temperatur wird die Klimaanlage am besten eingeschaltet?

Laut einer Umfrage des Unternehmens Honeywell schalten 41 Prozent der Autofahrer in Deutschland ihre Klimaanlage erst bei Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad ein. Weitere 42 Prozent warten, bis die Temperaturen über 28 Grad liegen. Der ACE dagegen rät, die Anlage bereits ab Temperaturen von 21 Grad zu aktivieren.

Indirekte Kühlung besser als Zugluft

Neben der Temperatur verdient auch die Belüftungsrichtung etwas Aufmerksamkeit. So sollten die Lüftungsdüsen nicht direkt auf das Gesicht oder den übrigen Körper gerichtet sein. Kalte Luftströmung verursacht die als "steifer Nacken" bekannten Verspannungen. Besser ist es, wenn die kalte Luft gegen die Frontscheibe oder den Fußraum gerichtet wird und von dort indirekt kühlt. Bei einer Klimaautomatik übernimmt meist das Fahrzeug die optimale Verteilung der gekühlten Luft.

Für ideale Verteilung der kühlenden Brise sollte keine Lüftungsdüse geschlossen werden. Vielmehr blasen die seitlichen Düsen am besten gegen die Seitenfenster und Düsen in der Mitte gegen den Fahrzeughimmel. So durchströmt die kühlende Luft das Auto, ohne die Fahrgäste direkt als Zugluft zu treffen.

Manuelle Anlagen richtig einstellen

Kleinere und einfache Autos haben oft manuelle Klimaanlagen, bei denen der Fahrer mit einem Drehknopf oder Schieberegler selbst die Kaltluft dosiert. Damit lassen sich ähnliche Einstellungen wie bei der Automatik per Hand einstellen.

In diesem Fall sollte die Klimaanlage keinesfalls längere Zeit bis zum Anschlag auf kalt (blau) gestellt werden. Dadurch werden bald Temperaturen von 16 Grad oder weniger erreicht – also viel zu niedrig.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.