Autositze werden schnell dreckig, vor allem wenn die ganze Familie mit an Bord ist. Doch wie entfernt man Schokoladenflecken, die Ketchup-Reste vom letzten McDrive-Besuch und die Erde, die Ihr Hund von seinem Spaziergang im Wald mitgebracht hat?

Mehr zum Thema Mobilität

Autositze zu reinigen ist, weder aufwendig noch teuer. Zudem gehört auch die Autositzreinigung zur Autoaufbereitung dazu – vor allem dann, wenn Sie Ihr Auto verkaufen möchten. Oft reichen schon einfachste Hausmittel, um die Sitzpolter gründlich zu reinigen. Das Geld für spezielle Reinigungsmittel, die am Ende halbvoll im Schrank landen, können Sie sich in den meisten Fällen sparen.

Das brauchen Sie, um Ihre Autositze zu reinigen:

Diese Reinigungsmittel können Sie verwenden, wenn Sie Stoffsitze reinigen:

  • Spezielles Reinigungsmittel für Stoffsitze oder Sofas, wie zum Beispiel Polsterschaumreiniger
  • Milde Seife, wie zum Beispiel ein Haarshampoo ohne Conditioner
  • Heißes Wasser mit etwas Waschpulver
  • Rasierschaum oder Rasiergel (wenn Sie sich mit dessen Duft anfreunden können)
  • Imprägnier-Spray

Dieses Zubehör kommt für eine Autositzreinigung in Frage:

  • Einfacher Schwamm
  • Bürste (zum Beispiel eine Spülbürste)
  • Ggf. Shamponierbürste. Sie kostet ca. 5 Euro und erlaubt das gründliche Hineinbürsten des Schaums in das Polster
  • Eimer mit Wasser
  • Tuch zum Trockenwischen (zum Beispiel ein Handtuch oder ein Küchentuch)

Hausmittel versus handelsübliche Polsterreiniger zur Autositzreinigung

Natürlich müssen Sie für einen handelsüblichen Polsterreiniger etwas mehr Geld ausgeben. Aber hält er auch das, was er verspricht? Professionelle Reinigungsmittel für Autositze haben in der Regel eine stärkere Reinigungskraft als Hausmittel. Allerdings beinhalten sie auch mehr schädliche Chemie als etwa ein Haarshampoo oder ein Rasiergel. Das macht sie weniger umwelt- und hautverträglich. Die chemischen Rückstände sollten daher mit klarem Wasser gründlich entfernt werden, damit sie nicht auf dem Polster zurückbleiben. Das ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der bei Verwendung eines Hausmittels entfällt.

Autopolster reinigen - So wird´s gemacht:

  1. Saugen Sie den groben Schmutz ab. Wenn Sie für Ihren heimischen Staubsauger keinen Stellplatz in Steckdosennähe haben, dann besuchen Sie einfach die nächste Tankstelle. Autostaubsauger bieten fast alle Tankstellen und Autowaschanlagen an. Ein Tipp für Hundebesitzer: Hundehaare bleiben bekanntlich gerne auch nach dem Absaugen noch an den Polstern haften. Gegen hartnäckige Hundehaare ist die Kleiderbürste oder die Fusselrolle die beste Waffe.
  2. Geben Sie das Reinigungsmittel Ihrer Wahl auf einen feuchten, nicht zu nassen Schwamm.
  3. Reiben Sie das Reinigungsmittel in das Polster hinein. Damit der Schaum keine Ränder bildet, muss er gründlich eingearbeitet werden. Bearbeiten Sie nicht direkt den ganzen Sitz mit dem Schaum, sondern arbeiten Sie zunächst nur in einem Bereich und entfernen Sie den Schaum mit einem Baumwolltuch anschließend wieder. Wenn Sie eine Bürste verwenden, dann bürsten Sie grundsätzlich in Richtung der Faserstellung.
  4. Lassen Sie den Sitz vollständig trocknen und sprühen Sie ihn am Ende mit Imprägnier-Spray ein. Das Spray verhindert, dass Schmutz oder Nässe in den Sitz eindringen kann.

Punktuelle Autositzreinigung: Die Fleckenbehandlung

Schokoladenfleck: Besprühen Sie ihn mit Eis-Spray aus der Apotheke. Das Spray härtet die fetthaltige Schokolade. Anschließend lässt sie sich ganz einfach aus dem Polster herausbürsten.

Saftflecken: Diese Art von Flecken bürsten Sie auf oben beschriebene Weise mit einem Polsterreinigungsmittel aus dem Sitz. Das Reinigungsmittel einfach einreiben und anschließend herausbürsten.

Wasserflecken: Sie kennen diese dunklen Wasserränder, die wie Schatten auf dem Polster liegen. Sprayen Sie die Stelle ein und bürsten Sie die Ränder raus. Wischen Sie mit einem Mikrofasertuch oder einem Handtuch nach und entfernen Sie alle Schaumreste. Wundern Sie sich nicht, wenn die Wasserränder sofort zu verschwinden scheinen – dies ist nur der Feuchtigkeit des Reinigungsmittels geschuldet. Erst wenn das Polster nach der Behandlung getrocknet ist, können Sie feststellen, ob der Wasserfleck vollständig verschwunden ist. Wenn nicht, wiederholen Sie den Reinigungsvorgang.

Öl- und Blutflecken: Diese Flecken bilden Spezialfälle für die es dementsprechend auch spezielle Fleckenentferner gibt. Achten Sie beim Kauf daher auf die Angaben auf der Verpackung. Sie zeigen an, welche Art von Flecken das jeweilige Produkt entfernen kann.

Milchgetränke: Zwar hinterlässt Milch keine problematischen Flecken. Allerdings bildet über Polster verschüttete Milch einen Milchsäuregeruch, der sich kaum noch entfernen lässt. Beim Genuss von Milch im Auto ist also Vorsicht geboten.

Nach der Autositzreinigung: Ein frischer Geruch für Ihre Sitze

Auch wenn Sie Ihre Autositze gründlich reinigen, tiefsitzende Gerüche von Dreck, Essensresten und Schweiß können sich dennoch bemerkbar machen. Natürlich können Sie jetzt zu einem handelsüblichen Geruchsvernichtungsmittel greifen. Eine günstigere und effektive Alternative ist jedoch der ganz normale Haushaltsessig (Essigessenz). Vermischen Sie lauwarmes Wasser mit dem Essig. Nehmen Sie ungefähr 1/3 Essig und 2/3 Wasser. Tragen Sie das Gemisch mit einem feuchten, aber nicht zu nassen Lappen auf und lassen Sie es einfach einwirken und trocknen. Der große Vorteil von Essig ist, dass er recht wenig Eigengeruch hat, aber geruchsneutralisierend wirkt. Während andere Innenraum-Erfrischer unangenehme Gerüche nur überdecken, kann Essig den Geruch praktisch eliminieren. Der Essiggeruch selbst wird nach wenigen Stunden verflogen sein. Essig hilft insbesondere auch gegen Rauch- und Schweißgeruch.

Falls es Ihnen trotz der einfachen Arbeitsschritte zu viel Mühe bereitet, Ihre Autopolster zu reinigen, kaufen Sie sich am besten Schonbezüge für die Sitze. Diese können Sie einfach abziehen und in die Waschmaschine stecken. Einfacher lassen sich Sie Autositze nicht reinigen.

Autositzreinigung bei Ledersitzen:

Hier kommen Sie mit den einfachen Hausmitteln wie Rasierschaum und Co. nicht weiter, sondern es müssen spezielle Lederpflegemittel und ein Lederspray her. Wenn Sie eine farblose Schuhcreme besitzen, können Sie diese auch für Ihre Autositze aus Leder verwenden. Mit der Schuhcreme müssen Sie sich allerdings zurückhalten, wenn das Leder stark verschmutzt ist. In diesem Fall saugen Sie das Leder einfach mit einem Möbelbürsten-Aufsatz ab und wischen anschließend mit einem feuchten Tuch drüber. Grundsätzlich dürfen Sie auf Ledersitzen nicht so kräftig bürsten und scheuern wie auf einem Polstersitz. Wenn die Ledersitze vollständig getrocknet sind, werden Sie mit einem Baumwolltuch und einem Pflegemittel für Glattleder hauchdünn eingerieben. Hierfür können Sie ebenfalls farblose Schuhcreme verwenden. Als Finish wird das ganze nachpoliert. Wenn Sie sich das spezielle Poliertuch aus dem Handel sparen wollen, tut es auch ein ausgedienter Damen-Nylonstrumpf.  © 1&1 Mail & Media

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.