Nach dem Continental stellt Bentley den neuen Flying Spur vor. Beim Antrieb gleichen sich die Baureihen, doch beim Design gibt es größere Unterschiede als bisher.

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Obwohl die dritte Generation erst 2019 auf den Markt kam, stellt Bentley bereits fünf Jahre später einen völlig neuen Flying Spur vor. Die Luxuslimousine teilt sich ihre Technik weiterhin zu großen Teilen mit dem Continental, dessen neueste Version im Frühjahr 2024 präsentiert wurde.

Video: Bentley Flying Spur

Design

Formal bleibt sich der Bentley Flying Spur weitestgehend treu. Die bekannten Linien wurden allerdings in vielen Bereichen sanft evolutioniert. Die markanteste Veränderung ergibt sich an der Front. Im Gegensatz zum neuen Continental behält Bentley bei der Limousine das Vier-Augen-Gesicht bei. Neu sind zudem der Kühlergrill im Wabengitter-Stil der bisherigen Speed-Modelle und die Stoßfänger an beiden Enden des Autos gestaltet, wobei das hintere Pendant einen Diffusor und zwei ovale Abgasendrohre aufnimmt.

Der neue Bentley Flying Spur rollt auf 22-Zoll-Rädern, die in mehreren Farbgebungen und Designs erhältlich sind. Die Anbauteile des optionalen Aero-Pakets erstrahlen entweder in Wagenfarbe oder in Sichtcarbon, die Scheiben sind rundum dunkel getönt. Am Hinterteil formt die geschwungene LED-Leuchtengrafik ein stilisiertes "B". Die Basis-Farbpalette für die Karosserie besteht aus 101 Lackierungen, wobei über das Mulliner-Individualisierungsprogramm eigentlich jede Wunschfarbe machbar ist.

Innenraum

Ein bekanntes Ambiente bietet der neue Flying Spur ebenso im Innenraum. Hier setzen die Briten auf noch mehr edle Oberflächen. Leder und Stoffmaterialien in 3D-Diamantoptik treffen auf Türöffner, Tasten, Lautsprechergitter und andere Bedienelemente, die auf Wunsch aus dunklem Chrom gefertigt sind. Im Interieur sind laut Bentley mehr als 700 Farbkombinationen möglich – und zwar bevor die Kontrastnähte, Paspeln oder Extrawünsche ins Spiel kommen. Stärker gedämmte Scheiben sorgen für mehr Ruhe im Cockpit, sodass der Klang der neuen Audio-Komponenten noch klarer in den Ohren der Insassen ankommt. Das angebotene High-End-System verfügt über eine Leistung von 2.200 Watt sowie 19 Lautsprecher und überträgt seinen Bass sogar aktiv über die Sitze.

Zu den neuen Komfort-Features zählen optionale Wellness-Sitze, deren Polsterung sich fortwährend automatisch an die Körperform der Insassen anpasst und die Muskeln leicht massiert. Zudem ist vorn wie hinten eine automatische Klimatisierung in die Komfortsessel integriert. Apropos: Die Klimaanlage verfügt über Luftionisatoren und ist mit dem Navigationssystem synchronisiert. So weiß es, wann die Luftqualität im Innenraum technisch optimiert werden muss – etwa bei Tunneldurchfahrten.

Bentleys Alleinstellungsmerkmal, den zentralen Rotationsbildschirm, präsentiert auch der neue Flying Spur. Er führt entweder die Dekorleiste weiter oder zeigt wahlweise drei analoge Zusatzinstrumente oder ein 12,3 Zoll großes HD-Display an. Hinter dem Lenkrad sitzt ein konfigurierbarer Fahrer-Informations-Bildschirm. Für einen erweiterten Funktionsumfang des Infotainment-Systems und der Assistenzsysteme sorgt die neue Elektronik-Architektur. Smartphones werden drahtlos über Apple Carplay und Android Auto eingebunden, Updates erfolgen over-the-air.

Ultra-Performance-Hybridantrieb

Wie beim neuen Continental setzt der Ultra-Performance-Hybridantrieb des Flying Spur auf einen Vierliter-Twin-Turbo-V8-Motor als Kernelement, der mit einem Elektromotor verknüpft wird. Der PHEV-Antrieb ist weitestgehend mit dem aus dem Porsche Panamera identisch, denn der Stuttgarter Sportwagen teilt sich den Modularen Standardantriebs-Baukasten (MSB) mit den Briten. Die Kraft verteilt ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe.

Mit 782 PS und maximal 1.000 Newtonmetern ist der neue Antrieb stärker als alle V8- und W12-Varianten bisher. Der Verbrenner steuert zur Gesamtleistung 600 PS und höchstens 800 Newtonmeter bei, der E-Motor 140 kW (190 PS) und bis zu 450 Newtonmeter. Der neue Bentley Flying Spur beschleunigt in 3,5 Sekunden von Null auf Hundert. Eine Höchstgeschwindigkeit nennt der Hersteller bisher nicht. Da der Neuling den Vorgänger in allen Metriken übertreffen soll, ist jedoch davon auszugehen, dass er die 333 km/h des W12-Vorgängers toppt.

Als Gesamt-Reichweite gibt Bentley für den neuen Flying Spur 829 Kilometer an. Rein elektrisch kommt er mit seinem 25,9 Kilowattstunden großen Akku-Paket bis zu 76 WLTP-Kilometer weit und ist höchstens 140 km/h schnell. Die Ladezeiten liegen je nach Ladestrom zwischen 2:45 Stunden (elf kW) und 8:30 Stunden (Haushaltsstrom).

Fahrdynamik

Der neue Bentley Flying Spur bringt aber noch weitere feine Technik-Features mit, wobei das serienmäßige "Bentley Performance Chassis" als Basis dient. Zum Package gehören ein aktiver Allradantrieb mit Torque Vectoring, Allradlenkung, ein elektronisches Sperrdifferenzial, eine aktive 48-Volt-Wankstabilisierung, neue Zweiventil-Stoßdämpfer und eine dynamischer abgestimmte Regelung der Stabilitätskontrolle. Hier scheint ebenso überall der Porsche Panamera durch. Ein- und Ausparken kann der neue Bentley Flying Spur bei Bedarf selbstständig und ferngesteuert per Handy.

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Marktstart und Preise

Gebaut wird der neue Bentley Flying Spur weiterhin weitestgehend von Hand im Crewe. Wann Produktion und Auslieferung starten, ist bislang nicht bekannt. Als Richtwert in Sachen Preise dient der Tarif des neuen Continental GT, der mit identischem Antrieb umgerechnet 246.387 Euro plus Steuern kostet. In Deutschland ist das Coupé also ab 293.200 Euro zu haben. Der Flying Spur dürfte demnach die 300.000-Euro-Marke knacken.  © auto motor und sport

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