Angesichts geringer Aufträge drohen bei Opel laut einem Medienbericht weitere Produktionskürzungen.
Die Leitung des Autoherstellers Opel habe im Stammwerk Rüsselsheim vom 1. bis zum 29. Oktober sieben sogenannte Korridortage beantragt, an denen die Bänder üblicherweise stillstehen und Mitarbeiter zu Hause bleiben, berichten die Zeitungen der Mainzer Verlagsgruppe VRM. Sie berufen sich auf eine interne Mitarbeiter-Information des Betriebsrates.
Ferner solle die Taktung weiter zurückgehen. Bei gleicher Mitarbeiterzahl würden künftig nur 35 statt 42 Fahrzeuge pro Stunde gefertigt, hieß es demnach aus Unternehmenskreisen. Damit würden die Bänder bereits zum zweiten Mal binnen weniger Monate schwächer ausgelastet. Nach den Sommerferien hatte Opel die Produktion im Stammwerk bereits von 55 auf aktuell 42 Autos pro Stunde gedrosselt.
Opel nennt keine Details
Ein Opel-Sprecher sagte am Freitag, man passe die Produktionsplanung "selbstverständlich regelmäßig" an. Zu Details äußere man sich nicht. Mit den Kürzungen würde das Management des Autobauers, der vor gut einem Jahr vom französischen PSA-Konzern übernommen wurde, auf Konfrontation mit dem Betriebsrat gehen. Dieser hat nach VRM-Informationen den geplanten Korridortagen nicht zugestimmt und fürchtet Schließtage. Mitarbeiter könnten dann über Arbeitszeitkonten Überstunden abbauen. Der Betriebsrat war zunächst nicht zu erreichen.
PSA-Chef Carlos Tavares trimmt Opel auf Rendite. Er hat Investitionen in Werke von deren Wettbewerbsfähigkeit abhängig gemacht und den Beschäftigten Zugeständnisse abgetrotzt. Auch im Werk Eisenach und im polnischen Gleiwitz wurde die Produktion schon gesenkt. In Eisenach plant Opel dem Bericht zufolge zudem im Oktober Kurzarbeit. Dort würden die Beschäftigten in dem Monat nur an 8 von 21 Arbeitstagen an den Bändern benötigt. An 13 Werktagen herrsche Kurzarbeit. © dpa
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