Die Bremssättel zu lackieren, gehört zu den einfacheren Tuningmaßnahmen an Ihrem Wagen. Wer es schafft, ein Rad zu demontieren und es wieder anzubringen, der kann auch einen Bremssattel lackieren. Ein nicht lackierter Bremssattel sieht vor dem Tuning nicht besonders attraktiv aus. Dreck und Rost sind deutlich sichtbar und lassen sich nur schwer entfernen. Lackierte Bremssattel lassen sich einfacher sauber halten. Diese Art des Farbtunings bietet sich natürlich besonders bei Leichtmetallfelgen oder Speichenrädern an, bei denen der Bremssattel deutlich zu sehen ist. Einen Bremssattel zu lackieren, bewirkt trotz des vergleichsweise geringen Aufwands einen großen optischen Effekt. Ein mit kräftiger Kontrastfarbe lackierter Bremssattel ist ein echter Hingucker und verleiht jedem Wagen einen sportlichen Look.
Bremssattel lackieren lassen oder selber machen?
Wenn Sie sich in einer Werkstatt die Bremssättel lackieren lassen, müssen Sie mit Kosten im dreistelligen Euro-Bereich rechnen. Allerdings gehört das Bremssattel-Lackieren zu den Tuningmaßnahmen, die Sie auch als Laie noch gut selbst durchführen können. Vorausgesetzt, Sie bringen Zeit, Geduld und ein ruhiges Händchen mit. Das beste Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie den Bremssattel zum Lackieren ausbauen – insbesondere da er vor dem Lackieren mit einer Drahtbürste und einem Bremsenreiniger gründlich gereinigt werden muss. Aber auch ohne den Ausbau ist das Lackieren möglich. Wenn Sie keine Erfahrung mit dem Bremsenwechsel haben, sollten Sie den Bremssattel lackieren, während er montiert ist. Schließlich handelt es sich bei den Bremsen um sensible Bauteile, die entscheidend für die Verkehrssicherheit sind. Da der Bremssattel leicht verdeckt hinter der Felge liegt, führt aber auch die Eigenlackierung mit montiertem Bremssattel zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.
Bremssättel lackieren: Mit welchem Lack?
Bremssattellack gibt es in verschiedenen Farbtönen. Er kostet rund 25 Euro. Am populärsten sind die Farbtöne Silber, Grau oder Schwarz. Viele entscheiden sich auch dazu, Ihre Bremssättel rot zu lackieren – eine auffällige Signalfarbe. Jeder Farbton ist matt oder glänzend erhältlich. Ein Bremssattel in einem kräftigen Gelb, Grün oder Marineblau wirkt besonders sportlich–vorausgesetzt, die Farbe harmoniert mit der Karosseriefarbe. Wenn Sie Schwarz wählen, dann fällt der Bremssattel zwar weniger auf, macht aber einen dauerhaft sauberen und gepflegten Eindruck.
Um Ihre Bremssättel zu lackieren, können Sie gewöhnlichen Metall-Schutzlack oder ein spezielles Bremssattel-Lackspray verwenden. Im Grunde liefert beides die gleichen Ergebnisse. Der gewöhnliche Lack, der mit einem Pinsel aufgetragen werden muss, hat allerdings einen Vorteil: Mit dem Pinsel lässt es sich viel sauberer arbeiten als mit einer Spraydose. Den Metall-Schutzlack bekommen Sie im Internet ab ca. 6 Euro. Das Spezialspray wird ab ca. 20 Euro aufwärts angeboten. Für welchen Lack auch immer Sie sich entscheiden, achten Sie auf eine möglichst hohe Hitzebeständigkeit. Die Bremssättel werden beim Bremsen sehr heiß. Ebenfalls erhältlich im Handel sind Sets, die bereits alles enthalten, was Sie zum Bremssattel-Lackieren benötigen.
Bremssattel lackieren – Eine Anleitung
- Zunächst muss die Felge abmontiert werden. Dazu reicht theoretisch ein einfacher Wagenheber aus. Viel schneller gelingt die Demontage der Räder jedoch, wenn Sie eine Hebebühne benutzen. Hebebühnen werden Ihnen in allen DIY-Werkstätten zur Verfügung gestellt. Eine Anleitung zum Radwechsel finden Sie hier. Die Demontage des Bremssattels ist nicht zwingend nötig und sollte vermieden werden, wenn Sie in Sachen Bremsenwechsel unerfahren sind.
- Schleifen Sie den Bremssattel ab, um Rost und groben Schmutz gründlich zu entfernen und um den Bremssattel für eine bessere Lackhaftung anzurauen. Auch eine Schleifmaschine können Sie verwenden – allerdings besteht die Gefahr, dass Sie mit der Maschine Schrauben, Federn, Klemmen oder Teile aus Gummi streifen und beschädigen. Seien Sie daher besonders behutsam beim maschinellen Schleifen.
- Wischen Sie den Schleifstaub mit einem trockenen Tuch ab.
- Benutzen Sie ein Entfettungsspray bzw. einen Bremsenreiniger und säubern Sie den Bremssattel gründlich nach Anleitung auf der Spraydose. Wischen Sie den gelösten Dreck mit einem trockenen Tuch ab.
- Damit die umliegenden Bauteile der Bremse keine Farbe abbekommen, sollten diese mit Kreppband abgeklebt werden. Kleben Sie auch die naheliegenden Bereiche der Bremsscheibe ab. Es darf kein Lack auf die Bremsscheibe gelangen. Auf das Abkleben kann verzichtet werden, wenn Sie den Pinsel sehr ruhig führen. Sollte Ihnen dennoch etwas Farbe auf die Bremsscheibe kommen, benutzten Sie den Bremsenreiniger, um Sie zu entfernen.
- Kurz bevor Sie ihn verwenden, mischen Sie den Lack mit der dazugehörigen Härtungs-Flüssigkeit. Wenden Sie das Gemisch sofort an. Nach spätestens zwei Stunden verhärtet es sich und lässt sich nicht mehr auftragen.
- Bepinseln Sie den Bremssattel mit mindestens zwei Lackschichten. Nachdem Sie die erste Schicht aufgetragen haben, müssen Sie 15 Minuten warten, damit die Schicht antrocknen kann. Die zwei Arbeitsschritte sind notwendig, damit die Farbe gut abdeckt, ohne dass Sie zu viel Lack auf einmal auftragen müssen. Verhindern Sie, dass überschüssiger Lack runterläuft und in die Bremsbeläge gelangt. Tragen Sie daher möglichst dünne Lackschichten auf und wiederholen Sie dies gegebenenfalls noch ein drittes Mal.
- Lassen Sie die fertig lackierten Bremssattel fünf Stunden trocknen.
Tipp: Nutzen Sie den Reifenwechsel bei Saisonänderung von Sommer- zu Winterreifen und umgekehrt. Da Sie die Räder sowieso abmontieren müssen, bietet sich das Bremssattel-Lackieren bei dieser Gelegenheit an.
Wie lange hält der Lack?
Wenn Sie einen hitzebeständigen Lack oder einen Speziallack für Bremssattel verwenden, brauchen Sie nicht zu befürchten, dass er irgendwann abblättert. Allerdings brennt sich mit der Zeit ein Bremsstaub in den Lack, der sich nicht mehr so einfach reinigen lässt. Nach vielleicht zwei Jahren, je nachdem wie häufig der Wagen benutzt wird, ist eine Neulackierung der Bremssattel von Nöten. © 1&1 Mail & Media
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